Duisburg-Rheinhausen. Bald endet die Sperrung der Gaterwegbrücke. Was hat gut geklappt? Wo gab es Probleme? Norbert Bömer von der BI „Saubere Luft“ zieht Bilanz.

Die drei Monate sind bald um, die Stadt Duisburg möchte die Sperrung der Gaterwegbrücke in Rheinhausen nach dem 21. Oktober aufheben. Damit endet die wohl größte Verkehrseinschränkung 2023 im Duisburger Westen. Akribisch hat die Verwaltung das Großprojekt im Vorfeld geplant. Absprachen wurden getroffen, Umleitungsrouten konzipiert und Vorgänge öffentlich kommuniziert.

[Update: Die Stadt hat die Gaterwegbrücke mittlerweile wieder freigegeben. Alle Informationen lesen Sie hier]

Der Duisburger Norbert Bömer und seine Mitstreiter der Bürgerinitiative „Saubere Luft“ aus Friemersheim haben bereits im Herbst vergangenen Jahres das Gespräch mit der Stadtverwaltung gesucht, um Gedanken und Vorschläge rund um das Thema Brückensperrung zu teilen. Zwar habe die Stadt nie ein offizielles Protokoll der Gespräche freigegeben, aber: „Viele unserer Ideen haben wir in den Maßnahmen während der Sperrung wiedergefunden“, erklärt Bömer. Der BI gehe es nicht darum, die Ideen für sich zu beanspruchen. „Das ist total irrelevant. Aber wir hatten die Chance, dass uns zugehört wurde, das war positiv.“

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Nach fast dreimonatiger Sperrung fällt Bömers persönliche erste Bilanz durchaus positiv aus. „Wir sind mit einem blauen Auge einigermaßen gut davongekommen.“ Besonders lobt er die Kommunikation der Verwaltung mit den Bürgerinnen und Bürgern. „Es gab auf Arbeitsebene vernünftige Kontakte. Ansprechpartner, die sofort geholfen haben, die Zuständigen zu finden. Das ist in der Verwaltung ja nicht immer einfach.“

BI aus Friemersheim lobt Kommunikation mit der Duisburger Verwaltung

So hat die Stadt für die Großbaustelle eine eigene Themenseite auf der städtischen Webseite veröffentlicht, die über die Sperrung und die Umleitungsrouten informiert. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, Kontakt bei Fragen und Unstimmigkeiten aufzunehmen. Teils chaotische Zustände, die Bömer in den Wochen beobachtet hat, konnten so oft schnell beseitigt werden.

Die BI „Saubere Luft“ aus Friemersheim lobt die Verwaltung für die Kommunikation während der Sperrung der Gaterwegbrücke in Duisburg-Rheinhausen.
Die BI „Saubere Luft“ aus Friemersheim lobt die Verwaltung für die Kommunikation während der Sperrung der Gaterwegbrücke in Duisburg-Rheinhausen. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

So stellte er zum Beispiel fest, dass ein Lkw die Ampelanlage an der Kreuzung Am Stellwerk/Zum Logport demoliert hat. „Wenn man da über die Straße wollte, konnte man als Radfahrer nicht mehr die grüne Ampel sehen“, sagt er. „Das haben wir als gefährlich empfunden und das sofort an die Stadt weitergegeben. Nach wenigen Tagen war das behoben, obwohl es ja eine Landesstraße ist.“

Gaterwegbrücke in Duisburg: BI „Saubere Luft“ hat Vorschläge für Zeit nach Sperrung

Auch andere Situationen konnte die Stadt so schnell lösen. Fehlverkehre auf der Dahling- und Bismarckstraße etwa. „Da stand kurze Zeit später ein mobiler Blitzer, um die Verbote zu kontrollieren“, sagt Bömer. „Das hat aber leider nicht dazu geführt, dass auch immer alles eingehalten wurde.“ Dass es nicht immer reibungslos lief, hat der Duisburger öfter selbst miterlebt. Einmal, so erinnert er sich, hat ein Lkw-Fahrer einen „typischen Schleichweg“ durch Friemersheim genommen. Irgendwann stand er fest – „der konnte weder vorwärts noch rückwärts fahren.“

Für die Zeit nach der Brückensperrung hat die BI Forderungen formuliert und hofft, dass die Verwaltung sie beherzigt. Dazu gehört, dass die Brücke auch weiterhin nur zweispurig befahren wird. „Das war ja schon rund ein Jahr vor der Baustelle so“, sagt Bömer. „Und da hat es nie Kapazitätsprobleme gegeben. Wenn wir so eine Sperrung nicht alle zwei Jahre haben wollen, wäre es eine gute Idee, es bei zwei Spuren zu belassen.“

Gaterwegbrücke in Duisburg-Rheinhausen: Lkw-Schleichwege dürfen sich nicht festigen

Dass die Stadt den „Kreisverkehr“ an der Brücke der Solidarität wieder schließt, setzt die BI voraus. Das habe die Verwaltung schon im Vorhinein angekündigt. Zusätzlich plädieren die Umweltschützer für Kontrollen in der Zeit nach der Sperrung, etwa an der Dahling-, Bach- und Windmühlenstraße. „Damit Schleichwege, die ja zum Teil nun für drei Monate offizielle Routen waren, sich nicht als solche verfestigen“, erklärt Bömer.

„Die Schilder sind zwar irgendwann weg, der Mensch ist aber bekanntlich ein Gewohnheitstier. Das geht nur über Kontrollen.“ Die BI schätzt, dass ein Zeitrahmen von zwei Wochen nach der Aufhebung der Sperrung angebracht wäre.

Während der Sperrung der Gaterwegbrücke in Duisburg suchten sich viele Lkw-Fahrer Schleichwege.
Während der Sperrung der Gaterwegbrücke in Duisburg suchten sich viele Lkw-Fahrer Schleichwege. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Schließlich hoffen die Mitglieder, dass die für die Zeit der Sperrung eingerichteten Durchfahrtsverbote für Lkw, etwa an der Behring- und Hohenbudberger Straße, auch weiterhin Bestand haben werden. Laut Bömer seien die Wege für die Lkw nicht relevant.

>>> GATERWEGBRÜCKE IN DUISBURG: HIER BEANTWORTET DIE STADT FRAGEN

  • Die Instandsetzung der Gaterwegbrücke in Rheinhausen startete bereits am 9. Juni 2023. Seit dem 24. Juli ist die Brücke für den motorisierten Verkehr voll gesperrt.
  • Die Sperrung ist bis zum 21. Oktober geplant, die Arbeiten sollen am 23. November abgeschlossen werden.
  • Fragen und Anliegen rund um die Brückensanierung und die Umleitungen nimmt die Stadt per E-Mail an gaterwegbruecke@stadt-duisburg.de entgegen.