Duisburg-Homberg. Nach dem Tod von Udo Vohl stand der Homberger Verein auf der Kippe. Jetzt hat sich für den Vorstand ein überraschender Nachfolger gefunden.
Historisches mit Neuem verbinden, Geschichtliches lebendig werden lassen – das ist das Credo des Freundeskreises Historisches Homberg. Sieben Teilnehmende eines Volkshochschulkurses zum Thema Stadtgeschichte gründeten im Februar 1985 den Freundeskreis Historisches Homberg. Im Kultur- und Freizeitzentrum an der Augustastraße fanden sich Vereinsräume im Dachgeschoss. In Eigenregie bauten die Vereinsmitglieder die Räumlichkeiten zu einem Heimatmuseum aus. Bis heute hat sich der Freundeskreis fest im Homberger Stadtteilgeschehen etabliert.
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Das Aufstellen des alten Marktbrunnens am Bismarckplatz, die Seilscheibe an der Kreuzung Moerser Straße und Rheinpreußenstraße, die Pumpe an der Augustastraße und eine Lore am Rhein, die Bezahlung einer ehemaligen Fährstation in Essenberg mit historischen Bildern, die Restaurierung des Kriegerdenkmals in Essenberg und Großveranstaltungen mit Niederrheindichter Hanns-Dieter-Hüsch und Kabarettist Herbert Knebel gehörten zu den vielen Aktivitäten des Freundeskreises.
„Als im vergangenen Jahr unser Gründungsmitglied und der damalige Vereinsvorsitzende Udo Vohl plötzlich verstarb, mussten wir uns neu organisieren. Weil die Altersstruktur unserer 240 Mitglieder hoch ist, war nicht klar, ob und wie der Freundeskreis weitergeführt werden kann“, erklärt der neue erste Vorsitzende des Freundeskreises Daniel Kontermann. Die gute Nachricht: Es gibt einen neuen, verjüngten Vorstand, der sich ehrenamtlich engagiert.
Der Freundeskreis Historisches Homberg hat jetzt eine Doppelspitze
Sieben der Vorstandsmitglieder trafen sich am Montagabend in der Gaststätte des Homberger Turnvereins. Geführt wird der Freundeskreis nun von der Doppelspitze bestehend aus dem ersten Vorsitzenden Daniel Kontermann (45) und dem zweiten Vorsitzenden Wolfgang Holland (72). Gaby Krützberg (64) ist fortan Kassiererin, Frank Kisek (53) als Archivar tätig.
„Im Archiv haben wir etliche Fotos und Videos, alte Setzkästen, Schulbänke und mehr aus Homberg.“ Kisek selbst kam über seine Hausmeistertätigkeit im Kultur- und Freizeitzentrum und im Bezirksrathaus mit dem Freundeskreis ins Gespräch: „Da ich in Homberg aufgewachsen bin, war es mir eine Herzensangelegenheit, Hombergs Geschichte lebendig zu halten“, sagte Kisek, der die Zeit kennt als Homberg zum Kreis Moers gehörte und 1975 in Duisburg eingemeindet wurde.
Die Beisitzer sind nun Robert Becker, Merve Kundtke, Manfred Roth, Hiltrud Steinert sowie Annelie und Reinhard Stratenwerth. Gründungsmitglied Reinhard Stratenwerth schrieb viele Bücher über Homberg, etwa das Buch „Schöne Grüße vom Niederrhein“, in dem er Ansichtskarten von 1895 bis 1965 aus Homberg vorstellte. Ein neues historisches Projekt: „Es soll ein zwei Meter großes und 1,20 Meter hohes Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus aus Granit und Kalkstein am PCC-Stadion nahe der Südstraße zeitnah aufgestellt werden“, erklärte Kontermann. Im Mai soll eine Mitgliederversammlung mit der Vorstellung des neuen Vorstands stattfinden. Im August will sich der Freundeskreis beim Homberger Brunnenfest präsentieren, ebenfalls sind Vorträge in der Gaststätte des Homberger Turnvereins vorgesehen.
Weitere Informationen zum Freundeskreis Historisches Homberg gibt es unter www.historisches-homberg.de