Duisburg-Friemersheim. Nach zweijähriger Corona-Zwangspause ging der Martinszug in der Eisenbahnsiedlung in Duisburg wieder an den Start. Der Andrang war gigantisch.
Schon um 17 Uhr versammelt sich eine Menschenmenge vor dem Ehrenmal an der Turmstraße in der Eisenbahnsiedlung. Fast alle haben bunte, liebevoll gebastelte Laternen dabei. Die Vorfreude ist ihnen anzumerken. Zwei Jahre lang konnte der beliebte St. Martinszug in der Siedlung nicht an den Start gehen. Corona machte der Tradition einen Strich durch die Rechnung. Am Samstag, 12. November, war es dann endlich wieder so weit.
Duisburg-Newsletter gratis abonnieren + Seiten für Duisburg: Blaulicht-Artikel + MSV + Stadtteile: Nord I Süd I West + Themenseiten: Wohnen & Immobilien I Gastronomie I Zoo]
Pünktlich um 17.30 setzt sich der Umzug durch die Eisenbahnsiedlung in Bewegung. Mehr als 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind erschienen, um gemeinsam mit St. Martin, seinen Begleitern und drei Musikkapellen die Siedlung zum Leuchten zu bringen. Viele Anwohner haben dafür ihre Fenster und Häuser liebevoll geschmückt. Nicht nur Laternen sind zu sehen, sondern auch wahre Kunstwerke aus Papier, die die Menschen immer wieder zum Stehen und Staunen bringen.
St. Martin in der Duisburger Eisenbahnsiedlung: Großes Feuer im Rheinvorland
In mühevoller Arbeit hat das St. Martinskomitee der Siedlung den Umzug wie seit Jahren ehrenamtlich organisiert. Zum Finale ging es aus der Siedlung auf den Deich im Rheinvorland. Unten auf der Wiese flackerte bereits das riesige Martinsfeuer, bewacht von Feuerwehrkräften. Auch der Bettler hat sich bereits vor den Flammen positioniert, bevor die Musiker das berühmte St. Martin-Lied anstimmten.
Auch interessant
Anschließend erklang eine Stimme aus den aufgestellten Lautsprechern, die den Anwesenden die Martinsgeschichte vortrug. Das Fest erinnere an einen Menschen, „der Armen und Bedürftigen immer etwas abgegeben hat. Wir sollten auch mal darüber nachdenken, ob wir nicht auch etwas abgeben können, wenn wir mehr haben als andere“, gibt der Erzähler den großen und kleinen Zuhörern mit auf den Weg.
Martinstüten für die Kinder beim Martinszug in der Eisenbahnsiedlung in Duisburg
Nach der Mantelteilung und einer weiteren Musikeinlage strömten die Kinder zurück in die Siedlung, um sich mit einer Marke die traditionellen Martinstüten abzuholen. Am Vortag hat das Komitee die zahlreichen Tüten gepackt. Nicht wenige Kinder klingelten zudem an den Türen der Siedlungsbewohner, um den Anwohnern ein Ständchen zu bringen – und die eine oder andere zusätzliche Süßigkeit abzustauben. Die Erwachsenen bildeten derweil eine lange Schlange vor dem Glühweinstand.