Duisburg-Rumeln-Kaldenhausen. Schnuppersurfen, Trockenangeln, Segeln: Beim Tag des Wassersports konnte am Toeppersee viel ausprobiert werden. Thema war aber auch die Gaskrise.
Wasser übt für viele Menschen eine große Anziehungskraft aus. Um zu zeigen, was man so alles in, um und auf diesem Element anstellen kann, veranstalten die Brettsegler am Borgschenweg traditionell einmal im Jahr den Tag des Wassersports, an dem sie alle umliegenden und befreundeten Vereine zu sich auf die Anlage einladen und ihnen die Möglichkeit geben, ihren Sport zu präsentieren.
„Ich mag Wasser, bin aber eher bekennende Sonntagsschwimmerin, gemütlich und in Ruhe“, sagt Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß, die sich die Gelegenheit nicht entgehen ließ, bei schönem Wetter einmal zu schauen, welche Gerätschaften die Rheinhauser denn so nutzen, um dem Wasser nahe zu sein. Das sind in der Tat viele an diesem Samstagnachmittag.
Während die Brettsegler natürlich mit Surfbrettern und SUPs unterwegs sind, huschen dazwischen immer mal wieder ein Zugvogel und mehrere Optimisten durchs Seepanorama. „Wir haben momentan fünf Optis am Steg und segeln außerdem noch Laser und Zugvogel“, erklärt Alexandra Kipper vom WRK.
Der Segelklub ist zufrieden
Der Segelklub hat seine Segelneulinge gerade erfolgreich durch die Prüfungsphase gebracht und freut sich sehr über das gestiegene Interesse am Wassersport. Vereinskollege Ralf Niedzwiedz beeilt sich hinzuzufügen, dass es trotzdem noch freie Kursplätze gibt. Auch interessierte Kinder und Jugendliche können jederzeit die Boote entern und loslegen. Die Kleinen im Optimisten, die etwas Größeren im Laser. Mehr als die 18 Quadratmeter Segelfläche der Zugvögel sind allerdings auf dem See nicht erlaubt.
DLRG blickt skeptisch auf die Gaskrise: Sorge vor Schließung der Schwimmbäder
Während die Segler und die Brettsegler in letzter Zeit Zuwächse verzeichnen und die Nachwuchssituation als stabil einstufen, ist die Stimmung nebenan bei Martin Flasbarth und seiner Truppe vom DLRG diesbezüglich eher getrübt. „Ich kriege mächtig Bauchschmerzen, wenn ich an die Gasproblematik denke, denn wenn die Politik sagt, dass Schwimmbäder zum Energiesparen geschlossen werden, dann kann auch niemand Schwimmen lernen.“
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Der Chef der Wasserrettung sieht durch die Coronakrise schon jetzt mächtige Defizite, die sich künftig noch verschärfen werden. Denn wenn der Verein kaum noch arbeiten kann, dann wird er mittelfristig auch keine jungen Leute finden, die sich bei der DLRG engagieren wollen.
Angler zeigen ihren Sport auf dem Trockenen
Die Konsequenzen seien dann erst in ein paar Jahren vollends spürbar, „wenn kaum noch jemand schwimmen kann, weil es niemanden mehr gibt, der es lehrt“.
Gänzlich ohne Wasser kommen an diesem Tag der offenen Tür die Angler aus. Die Interessengemeinschaft der Angelfreunde Rheinhausen demonstriert auf der grünen Wiese das sogenannte Casting. Hat nichts mit Film und Fernsehen zu tun, sondern ist eine eigene Sportart, bei der es auch Weltmeisterschaften gibt. Beim Trockenangeln wirft der Angler ein kleines Gewicht auf eine am Boden liegende Zielscheibe und muss dann so präzise wie möglich in die Mitte treffen. Geworfen werden kann von rechts, von links, über Kopf und aus unterschiedlichen Distanzen.
Die IG Rheinhausen fängt aber selbstverständlich auch noch den ein oder anderen Fisch. Zu Demonstrationszwecken ist Casting aber eher geeignet als das Werfen von Angelschnüren, in denen sich die zahlreichen Schwimmer, Surfer, SUP-Fans oder Segler nur verheddern würden.
„Meist haben wir gut 300 Besucher bei uns auf der Anlage, wenn wir den Tag des Wassersports ausrichten“, sagt Gastgeber Uwe Schollenberg, Vereinsvorsitzender der Brettsegler, und zeigt zufrieden auf die vielen Gäste, die sich ganz gemütlich den leckeren Pflaumenkuchen schmecken lassen und lieber zuschauen, wie andere ihre ersten Versuche beim Stand Up Paddling wagen.