Duisburg-Rheinhausen. Der Surf-Club am Toeppersee setzt neben der Surfausbildung immer mehr auf Stand-Up Paddling und die Gemütlichkeit auf dem idyllischen Gelände.

Uwe Stollenberg, 1. Vorsitzender des 1979 gegründeten Vereins „Brettsegler Rheinhausen“, traut sich kaum, die guten Nachrichten auszusprechen: „Wir haben in den vergangenen anderthalb Jahren sehr viele neue Mitglieder gewonnen. Vor allem Familien mit Kindern kommen nun regelmäßig auf die Anlage und toben sich aus.“ Grund dafür ist natürlich die Corona-Pandemie, deren Auswirkungen es vielen Familien verwehrt hat, wie gewohnt in den Urlaub zu fliegen. Wenn also geplant war, dass der Nachwuchs auf Mallorca Surfen lernt, musste mittelfristig eine Alternative her.

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Und die gibt es in professioneller Weise auch hier am Toepper in Rheinhausen. Und zwar in Form von Christian Schulz. Er ist der clubeigene Surflehrer, kann aber natürlich auch Stand-Up Paddling (SUP). „Ich bin als Schüler zum Verein gekommen, habe hier Surfen gelernt und bin geblieben“, erklärt er und macht nicht unbedingt den Eindruck, dass er eigentlich lieber in St. Peter Ording leben und wirken würde.

Die Trendsportart Stand-Up Paddling wird auch in Duisburg immer beliebter

Zwar ist der Haus- und Hofsee mit der Nordsee nicht unbedingt vergleichbar, dennoch reicht das Gewässer völlig aus, um am Nachmittag oder in den Abendstunden friedlich zu entspannen. Oder eben, um die ersten Griffe und Kniffe auf den wackligen Brettern zu erlernen. „Wir machen viele Surfcamps für Kinder. Das geht drei Tage lang, die Kinder zelten bei uns auf der Wiese, tagsüber gehts aufs Wasser und am Abend ist Lagerfeuer“, erklärt er das Konzept.

Das Stand-Up Paddling wird auch in Duisburg immer beliebter. Vereinstrainer Christian Schulz erklärt vom Ufer des Toeppersees aus, wie es geht.
Das Stand-Up Paddling wird auch in Duisburg immer beliebter. Vereinstrainer Christian Schulz erklärt vom Ufer des Toeppersees aus, wie es geht. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Das Angebot richtet sich an Mädchen und Jungen im Alter von 7 bis 12 Jahren. Aber natürlich bringt der Duisburger auch interessierten Erwachsenen das Surfen in Wochenendkursen bei. Für die kommende Saison sind auch SUP-Kurse geplant, denn die Trendsportart legt nach wie vor massiv zu. Schon jetzt hat der Verein viele Mitglieder, die lieber paddeln als surfen.

Am Toeppersee in Rheinhausen können Surfer ganz wunderbar relaxen

Stefan Sczech etwa ist schon seit zehn Jahren Mitglied, hat auch einen Surfschein, aber sein Herz gehört dem SUP. „Ich kann herkommen, wann ich will, bin manchmal fast allein auf dem See und kann wunderbar relaxen. Das ist herrlich“, schwärmt er.

Wettbewerbsaffin sind die Brettsegler eher nicht. Sie treffen sich zu Mannschaftsfahrten auf der Niers oder fahren gemeinsam nach Holland, aber Trainingskonzepte und vereinsorganisierte Meldungen zu Wettfahrten gibt es nicht. Hier steht die Erholung, verbunden mit Funsport, im Vordergrund. „Unsere Mitglieder können sich entweder das komplette Material ausleihen oder ihre Bretter bei uns lagern“, erzählt Uwe Stollenberg und weist auf ein paar recht in die Jahre gekommene Container, in denen viele unterschiedliche Boards auf die Nutzung warten. „Hier brauchen wir demnächst neue, aber im Moment finden wir keinen Anbieter, der Container verkauft“, so der Chef schulterzuckend.

Eine Spende der Sparkasse wurde in neues Kinder-Equipment umgesetzt

Erst jüngst haben die Surfer eine Spende der Sparkasse komplett in neues Kinder-Equipment umgesetzt, um das Schulungsangebot auch vernünftig ausbauen zu können. Es wird also ordentlich investiert, um den Neuzugängen das aktuellste Material bieten zu können, damit aus der Alternative zum Urlaub auch eine langfristige Leidenschaft werden kann.

Uwe Schollenberg, 1. Vorsitzender des Vereins Brettsegler Rheinhausen, freut sich über die vielen neuen Mitglieder, die während der Corona-Pandemie dazu gestoßen sind.
Uwe Schollenberg, 1. Vorsitzender des Vereins Brettsegler Rheinhausen, freut sich über die vielen neuen Mitglieder, die während der Corona-Pandemie dazu gestoßen sind. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Ansonsten könnte das Vereinsgelände nicht besser gelegen sein. Die große Wiese lädt zum Entspannen ein, das Ufer ist flach und somit wie gemacht für einen simplen Einstieg auf die Bretter. Das Vereinsheim hat ebenfalls Seeblick und ist abgesehen von Montagen täglich besetzt, denn die 250 Mitglieder wollen nach ein paar schönen Böen natürlich auch etwas trinken.

Jeden Donnerstag ist Hüttenabend auf dem Gelände am Borgschenweg

Jeden Donnerstag ist Hüttenabend und so kann man seine Zeit schon gut bei den Brettseglern rumkriegen. Das weiß auch Günter Kocks zu schätzen. Und zwar schon ziemlich lange, denn der 84-Jährige ist fast seit Beginn mit dabei. „Ich freue mich jedes Mal herzukommen, auch wenn ich heute nicht mehr aufs Brett steige. Ich würde keine Böe auslassen, wenn’s gerade schön ist - und das wäre in meinem Alter nicht gut“, bringt er die Passion eines jeden Surfers auf den Punkt und verschwindet daraufhin Richtung Christian Schulz, um noch ein paar Tipps loszuwerden, denn letzterer testet gerade Stand-Up Boards, die der Verein vielleicht kaufen möchte.

>>> Der Kontakt zu den Brettseglern Rheinhausen <<<

  • Wer schon immer mal vorhatte, Surfen oder Stand-Up Paddling zu erlernen, der findet bei den Brettseglern ein schönes Ambiente und einen geduldigen Lehrer.
  • Die Kinderkurse kosten 110 Euro, Erwachsene zahlen 130. Die Mitgliedschaft für Familien beträgt 63 Euro, Jugendliche zahlen 50 Euro, Kinder sind für 30 Euro jährlich mit dabei.
  • Mehr Infos stehen im Internet: www.bs-r.de