Duisburg-Homberg. NRW-Ministerin Ina Scharrenbach hat den Duisburger Stadtteil Hochheide besucht. Dabei ging es auch um das Thema Polizeiwache in Homberg.
Ortstermin am Donnerstagmorgen auf dem Bürgermeister-Bongartz-Platz in Hochheide. Bauministerin Ina Scharrenbach ist einer Einladung von CDU-Landtagskandidat Stefan Dase (37) gefolgt, sich an Ort und Stelle ein Bild zu machen. Denn nach der Sprengung eines weiteren Hochhauses im Jahr 2021 wird ein Park entstehen, der schon im Vorfeld den Bürgern Sorgen bereitet. Beunruhigend auch das Vorhaben, dass die Polizeiwache in Homberg geschlossen und durch den Neubau in Ruhrort ersetzt werden soll. Die Ministerin hört aufmerksam zu, richtet aber auch klare Worte an die Anwesenden.
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Gekommen sind neben Politikern auch Ladenbesitzer, Eigentümer und Brigitte Karhoff von der Wohnbund-Beratung NRW. Viele Bürger teilen die Sorge, dass sich der Freizeit- und Sportpark, der für sieben Millionen Euro dort entstehen und Folgekosten von jährlich 200.000 Euro nach sich ziehen wird, durch Vandalismus zu einem Angstraum entwickelt.
Hochheide: Viele Leerstände rund um das Einkaufszentrum
„Die Kriminalität ist hier gar nicht extrem hoch. Aber ich kenne selbst das Gefühl, das sich vor allem abends entwickelt, wenn man über den Platz geht. Dann fürchtet man tatsächlich, dass einem das Handy hier abgezogen wird“, schildert Stefan Dase, selbst Polizist, die Gefühlslage. Er ist in dem Stadtteil aufgewachsen und kennt die Entwicklung so gut wie viele andere Anwohner.
Die Gegend rund um das Einkaufszentrum mit vielen Leerständen ist ständig vermüllt, Verpackungen fliegen genauso durch die Gegend wie Einkaufswagen. Der Platz bietet einen grauenhaften Anblick. Wenn das Gebiet dann auch noch polizeifreier Raum werden sollte, scheine die Angst der Bürger berechtigt zu sein.
Ina Scharrenbach: „Folgekosten müssen mit eingerechnet sein“
Ina Scharrenbach stellt zunächst fest: „Sie haben einen Ratsbeschluss. Und Beschluss ist Beschluss.“ Sie geht auf die Sorgen der Menschen ein. Zum Beispiel auf die Befürchtung, dass der Park „verloddert“, wie das in Duisburg auf so vielen früher grünen Flächen der Fall ist. Aber sie sagt auch ganz klar: „Wenn so ein Ratsbeschluss besteht, dann müssen ja auch die Folgekosten mit eingerechnet worden sein, die zum Erhalt des Parks benötigt und verwendet werden.“
Dann stellt sie eine Reihe konkreter Fragen. „Gibt es hier eine Kriminalitätsprävention? Wird etwas für Kinder und Jugendliche getan?“ Ein Stadtteil könne ganz leicht runtergewirtschaftet werden, ihn aber wieder aufzubauen, brauche sehr viel Zeit. Insofern müsse man die Entwicklung des Wohnungsmarkts sehr genau im Blick behalten. Damit ein Stadtteil nicht noch weiter runtergezogen werde, könne die Verknappung des Wohnraums ein vernünftiges Mittel sein.
NRW-Bauministerin: Stadt Duisburg muss ihren Beitrag leisten
Das Ministerium könne viel Hilfe leisten, um einen Stadtteil wieder nach oben zu bringen. Aber die Stadt müsse auch ihren Beitrag leisten. „Haben Sie eine Sicherheitsanalyse gemacht? Haben Sie sich mit den Eigentümern zusammengesetzt?“ Das Land habe für viele Bereiche, was die Vermietung anbetrifft, die Vorschriften angezogen. Zum Beispiel für diverse Branchen die Stellplatzverordnung verschärft.
Die Städte hätten so ungeheuer viele Steuererungsmöglichkeiten und Instrumente. „Haben Sie die Eigentümer in die Pflicht genommen, Modernisierungs- und Instandsetzungsgebote angeordnet?“ Die Ministerin versprach, nicht nur den Wunsch nach dauerhafter Polizeipräsenz vor Ort mit nach Düsseldorf zu Innenminister Reul mitzunehmen. Sie sagte: „Der Wunsch ist nachvollziehbar.“