Duisburg-Rheinhausen. Überraschende Änderung des Spielplans: Der Sturm hat das Kinder- und Jugendfestival im Kom’ma-Theater Rheinhausen durcheinandergewirbelt.

Dass nicht immer alles so laufen kann wie geplant, das haben wir in der Pandemie zur Genüge gelernt. Und so reagierte das Kom’ma-Theater mit einer gewissen Routine darauf, dass die Eröffnung des Kinder- und Jugend-Theaterfestivals „Kaas & Kappes“ nicht wie vorgesehen am Donnerstagmorgen mit dem Gastspiel „Geel“ eröffnet werden konnte.

Diesmal lag es nicht an Corona, sondern es war -- wie berichtet -- der angekündigte Frühjahrssturm, der das Programm durcheinandergewirbelt hat. Was für ein Käse! Oder auf gut Deutsch gesagt: Kappes!

Fluchen kann man mit beiden regionalen Produkten, die dem deutsch-niederländischen Projekt den Namen geben, ganz hervorragend. Festivalleiter Helle Hensen bevorzugt am Freitagmorgen kurz vor dem Beginn der verschobenen Eröffnung aber Gelassenheit und Optimismus: „Ich bin sehr froh, dass wir in diesem Jahr überhaupt wieder etwas hier im Theater zeigen können“, sagt er. 2021 gab es die Verleihung des Dramatikerpreises von „Kaas & Kappes“ nämlich nur virtuell.

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Nun startete der Reigen der Bühnengeschichten für junge Theaterbesucher eben einen Tag später. Das ist schade für alle, die sich auf „Geel“ gefreut hatten – den magisch-musikalischen Farbentraum des niederländischen Theaters „Mime Wave“. Denn das Eröffnungsstück, so Hensen, musste dann doch leider komplett vom Spielplan gestrichen werden: „Ich hoffe, dass wir es im Sommer zeigen können.“

Der Autorenwettbewerb ist das Herzstück von „Kaas & Kappes“

Stattdessen machte „Ping“ vom Frankfurter Theaterhaus Ensemble den Anfang des noch bis Sonntag dauernden Festivals. 2019 hatte die niederländische Autorin Esther de Koning ihren Text für den Autorenwettbewerb eingereicht, der das Herzstück von „Kaas & Kappes“ ist. Die Jury, die jedes Jahr etwa hundert Texte begutachtet, hatte „Ping“ in den „Stückepool“ aufgenommen. Hier ist Platz für all die Beiträge, die zwar nicht unter den Preisträgern sind, aber trotzdem eine herausragende Qualität haben.

Davon konnten sich am Freitag die Kinder überzeugen, die im ausverkauften Kom’ma-Theater die bewegende Geschichte von Maria-Victoria erlebten. Das Mächen aus schwierigen Lebensverhältnissen hört zuhause das „Ping“ der Mikrowelle öfter als ihren Vornamen, denn ihre Eltern sind nur mit sich beschäftigt und streiten jeden Tag. Und so erfindet sie sich ihre ganz eigene Welt mit Abenteuern, Aliens und phantastischen Zeiten in der Schule.

>>> HIER GIBT ES WEITERE INFORMATIONEN

Mehr Information zum Festival unter www.kaasundkappes.de. Am Sonntag, 20. Februar, enden die Theatertage im Kom’ma mit der Verleihung des mit 7500 Euro dotierten 24. Niederländisch-Deutschen Dramatikerpreises für Kinder- und Jugendtheater. Er gilt als einer der renommiertesten Preise der Kinder- und Jugendtheaterszene.