Duisburg-Homberg. Wohnungen, Gewerbe, Gastronomie und Freizeitflächen: Die Bauarbeiten am Areal Plange Mühle in Homberg beginnen. Ein Überblick über die Maßnahmen.

Es tut sich was in Homberg. Nachdem die Planungen schon fast seit drei Jahren laufen, gibt es nun Neuigkeiten zum Großprojekt „Plange Mühle“ an der Königstraße. Wie berichtet, soll das Industriegelände mit Produktions- und Lagerhallen Schritt für Schritt verändert werden. Wohnungen, Gewerbe, Gastronomie, Freizeitflächen: Bis 2027, so der Zeitplan, soll an dieser Stelle ein gänzlich neues Areal entstehen. Bereits in dieser Woche fingen die ersten Abrissarbeiten an.

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„Die Lage direkt am Rhein ist sehr selten“, sagt Martin Bindewald, Geschäftsführer der Immobiliengesellschaft Plange in Neuss. Nachdem der Betrieb in Homberg geschlossen wurde und die Produktion nach Neuss zog, stand die Frage im Raum: „Was wollt ihr am Standort Homberg?“ Lange haben die Verantwortlichen an den Planungen gefeilt, ein erstes Wohnhaus mit sechs Wohneinheiten direkt neben dem Gelände war schnell vermietet. „Der Bedarf ist da“, sagt Bindewald.

Plange Mühle in Duisburg-Homberg: Drei Quartiere entstehen

Nun ist das Areal in drei Quartiere aufgeteilt, die Arbeiten in der nächsten Zeit fokussieren sich zunächst auf das erste Quartier. „Die Entwicklung für das insgesamt 22.0000 Quadratmeter große Grundstück war und ist ein Prozess“, sagt der Neusser Architekt Peter Kling. Mit einer Präsentation zeigte er nun Politik und Verwaltung, wie das Areal in Zukunft aussehen soll. Das zentrale Bauwerk im Quartier: Die denkmalgeschützte Mühle, auch Fabrikschloss genannt. Rund 30 Wohnungen in unterschiedlichen Größen sollen hier entstehen, inklusive Balkon und einer zentralen Aufzugsanlage. Sie sind somit barrierefrei erreichbar. Architektonisch und mit Blick auf den Denkmalschutz eine echte Herausforderung. Denn das Haus, in dem auch die Silo-Zellen untergebracht waren, braucht nun eine aufwändige Konstruktion, um die vertikalen Wohneinheiten einzubringen.

Die Arbeiten am Areal Plange Mühle in Duisburg-Homberg starten. Hier entstehen nun Wohnungen, Gastronomie und Gewerbeflächen.
Die Arbeiten am Areal Plange Mühle in Duisburg-Homberg starten. Hier entstehen nun Wohnungen, Gastronomie und Gewerbeflächen. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Im Erdgeschoss ist in Zukunft Gewerbe vorgesehen, direkt gegenüber werden drei Stadthäuser samt Tiefgarage mit 36 Stellplätzen errichtet. Und: Das alte Zählerhaus soll zu einem Bistro umgebaut werden, in der oberen Etage soll ein Veranstaltungsraum entstehen. Ein zusätzlicher Neubau für ein Restaurant mit großer Außenterrasse soll das gastronomische Angebot ergänzen. Schließlich gibt es einen zentralen Platz zwischen den einzelnen Gebäuden, mit direkter Anbindung zum Rhein. Veranstaltungen wie ein Weihnachtsmarkt seien hier denkbar. „Quartier 1 soll bereits Anfang 2023 fertiggestellt sein“, sagt Peter Kling.

Großbauprojekt in Duisburg-Homberg: 15 bis 20 Millionen Euro für ein Quartier

Gewerbe- und Wohnfläche soll es auch auf dem Quartier 2 geben, reine Gewerbeflächen auf dem Quartier 3, auf dem auch ein alter Baumbestand als Grüne Oase bestehen bleiben soll. „Da gibt es aber noch nicht so viele Planungen“, erklärt der Architekt. „Wir wollen die Reaktionen auf das Quartier 1 abwarten.“ Gespräche mit Gewerbetreibenden laufen bereits, konkrete Angaben konnten noch nicht genannt werden. „Homberg ist ein Anziehungspunkt“, weiß Peter Kling. „Wir müssen es schaffen, dass Interessenten von Außen hierhin kommen.“

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15 bis 20 Millionen Euro fließen in den Bau von Quartier 1, Fördergelder für den Denkmalschutz gab es vom Bund. „Wir wollen mit diesem Projekt einen langfristigen Nutzen“, sagt Duisburgs Bundestagsabgeordneter Mahmut Özdemir (SPD). Ideen und Anregungen für das neue Areal seien wünschenswert – „Denkverbote gibt es in diesem Quartier nicht.“ Die Abriss- und Bauarbeiten in nächster Zeit werden nicht unbemerkt bleiben. Man habe vorgesorgt: „Die Anwohner haben von uns Kontaktpersonen genannt bekommen“, sagt Peter Kling. „Wenn etwas ist, können sie sich melden. Wir wollen Anlaufstelle sein.“