Duisburg-Homberg. Alte Gleisanlagen werden zu einem grünen Rückgrat und bieten an der Trajekt-Promenade Platz für Wohnungen. Das Projekt soll Homberg aufwerten.
Es wird sicher noch locker zwei Jahre dauern, bis für das Quartier, das den sperrigen Namen Trajekt-Promenade trägt, neues Planungsrecht besteht. Bis dann in dem 15 Hektar großen Areal (rund 20 Fußballfelder) zwischen Venator und dem Rheinhafen mit seinem markanten Turm, der dem Gebiet seinen Namen gab, die Bagger rollen, dürfte es noch deutlich länger dauern. Daran ließ Stadtplaner Patrick Huhn keinen Zweifel, als er in der Bezirksvertretung zahlreichen interessierten Bürgern die Pläne vorstellte.
Der Plan, an dem seit fünf Jahren gearbeitet wird, ist eine Angebotsplanung, die einen Rahmen für zukünftige Entwicklungen vorgibt, aber nicht jede einzelne Fläche durchplant. Einige Zeit hatten bei der dünnen Besetzung im Planungsamt andere Projekte Vorrang, nun könne wieder dieses Stadtentwicklungsprojekt, das Homberg langfristig näher an den Fluss bringen soll, vorangetrieben werden. Anlass, sich mit diesem Gebiet zu beschäftigen, war die bereits 2015 absehbare Schließung der Plange-Mühle, mit der denkmalgeschützten Villa und den Produktionsanlagen sowie die seit langem ungenutzte Bahntrasse samt Gleisharfe, die zum Hebeturm am Hafen führten, wo die Güterzüge nach Ruhrort übergesetzt wurden. Die Eigentümer der Industrieanlage haben inzwischen selbst ein Architekturbüro beauftragt, das im Einklang mit dem städtischen Rahmen ein Konzept für das Werksgelände erstellt. Schon länger stillgelegt ist zudem die Maschinenfabrik Schmitz & Söhne, auf deren Gelände das Grün munter wuchert.
Alt-Homberg hat einen Mangel an Grünflächen
Alt-Homberg hat einen Mangel an Grünflächen. Die Gleisanlagen sollen ein grünes Rückgrat bilden, Platz für einen Geh- und Radweg sowie für eine Neubebauung bieten. Ziel sei hier eine große Mischung mit attraktiven frei stehenden Einfamilienhäusern, Doppelhäusern bis hin zu fünfgeschossigen Gebäuden. Während ein Teil der interessierten Zuhörer eine Verschattung der Bestandsgebäude befürchteten, forderten andere, im Plan festzuschreiben, dass dort mit sozial geförderten Wohnungen auch erschwinglicher Wohnraum entstehen muss. Auch an ökologische Ziele solle gedacht werden: etwa durch Dachbegrünung und den Ausschluss von Schottergärten.
Ziel sei es, Alt-Homberg zu stabilisieren und aufzuwerten, um mittel- bis langfristig neue Bewohner und Investoren anzuziehen. Für Attraktivität sollen zwei neue Zugänge zum Rhein sorgen, der bislang schlecht zu erreichen war. Wie viel neuer Wohnraum hier entstehen könnte, kann Huhn noch nicht abschätzen.