Duisburg. Die Nachrichten über Fehler und Mängel in Corona-Testzentren in Duisburg häufen sich. Ein Generalverdacht ist aber unangebracht. Ein Kommentar.
Die Nachrichten über Mängel und Fehler in Duisburger Corona-Testzentren überschlugen sich in den vergangenen Tagen. Zwei Ehepaare, die einen negativen Testbescheid bekommen – aber gar keine Tests gemacht haben. Kritik an unfreundlichen Personal an der Teststation EKZ-Rheinhausen. Der Vorwurf, dass an gleicher Stelle die Hygieneregeln massiv missachtet werden. Sechs weitere Standorte, die von einem Gelsenkirchener Unternehmen betrieben werden, mussten wegen gravierender Mängel auf unbestimmte Zeit schließen.
[Sie wollen keine Nachrichten aus Duisburg mehr verpassen? Hier können Sie unseren abendlichen und kostenlosen Duisburg-Newsletter abonnieren]
Mängel in Testzentren sind grob fahrlässig – und lassen das Vertrauen in dieses wichtige Instrument im Kampf gegen die Pandemie immer weiter sinken. Grundsätzlich ist es gut und lobenswert, dass die Stadt Duisburg mit den zahlreichen Teststationen gut aufgestellt ist. Die Impfungen laufen immer noch schleppend, ein Test gibt zumindest die temporäre Sicherheit, um das Infektionsrisiko gering zu halten. Bei einer so wichtigen Sache dürfen solche Fehler nicht passieren.
Corona-Testzentren in Duisburg: Schwarze Schafe gibt es auch hier
Nun alle Testzentren unter Generalverdacht zu stellen, kann keine Lösung sein. Die meisten halten sich an die Regeln, testen nach bestem Wissen und Gewissen. Und trotzdem: Schwarze Schafe gibt es auch hier. Die Stadt Duisburg hat nach einer Redaktionsanfrage erklärt, dass alle Teststationen „unmittelbar nach dem Start“ kontrolliert werden, bei Bedarf oder Beschwerden gebe es zudem außerplanmäßige Kontrollen. Das wirft die Frage auf, warum erst nach und nicht vor Inbetriebnahme eine Teststation bis ins kleinste Detail kontrolliert wird.? Auch wenn die Stadt Hinweise und Beschwerden ernst nimmt, ist Vorsicht in diesem Fall besser als Nachsicht.
Die Nachrichten über abgerechnete Corona-Tests, die nie durchgeführt worden sind, haben die bundesweite Teststrategie bereits in ein schlechtes Licht gerückt. Wenn Teststation-Betreiber sich durch kriminelle Mittel an einer Pandemie bereichern, ist das verurteilenswert. Wenn aber sich Testwillige aufgrund von Mängeln infizieren, ist das absolut inakzeptabel. Denn Mängel bei der Testung und im Umgang mit den Hygienevorschriften können im Zweifel Leben kosten. Soweit darf es nicht kommen!