Duisburg-Rheinhausen. Ein Leser kritisiert das Verhalten der Mitarbeiter an der Teststation EKZ Rheinhausen. Das sagt der Düsseldorfer Betreiber „Prävention mit Kopf“.
Jendrik Klausen (Name geändert) ist verärgert. Vor ein paar Tagen wollte er am Corona-Schnelltestzentrum am EKZ in Rheinhausen einen Test machen. Vor Ort wurde er weggeschickt – mit dem Hinweis, dass sein Führerschein als Lichtbildausweis nicht ausreicht – er müsse seinen Personalausweis vorlegen. „Ich hatte einen Termin für 19 Uhr gebucht“, schreibt Klausen an die Redaktion.
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Nachdem der Mitarbeiter vor Ort seinen Führerschein als Ausweisdokument ablehnte, eilte Klausen nach Hause, um seinen Personalausweis zu holen. Um 18.57 Uhr sei er wieder an der Teststation gewesen, erklärt er. „Da sagte der Mitarbeiter, dass die schon Feierabend hätten“, sagt Klausen. Erst nach einem Hinweis auf den gebuchten Termin um 19 Uhr konnte er am Ende doch noch getestet werden. „Der Mitarbeiter führte sich die ganze Zeit extrem unfreundlich und unprofessionell auf“, klagt er.
Testzentrum EKZ Rheinhausen: Schülerausweis abgelehnt
Ein paar Tage später war es der 17-jährige Sohn von Klausen, der am selben Ort einen Corona-Schnelltest machen lassen wollte. Trotz Termin wurde er abgewiesen, schildert Klausen. „Leider hatte er nach der Schule nicht seinen Personalausweis dabei und zeigte seinen Schülerausweis“, sagt er. „Mein Sohn geht sowieso nicht gerne zum Testzentrum und durch diese Aktion jetzt erst recht nicht mehr.“ Und: Sein Sohn soll von den Mitarbeitern „verbal schikaniert“ worden sein. Später am Tag ging Klausen noch einmal selbst zum EKZ. Dort beobachtete er, dass ein Mitarbeiter einen anderen jungen Mann mit Schülerausweis durchwinkte. „Als ich dran war stellte ich ihn zur Rede. Er reagierte mit Aggression und attackierte mich ebenfalls verbal“, erklärt Klausen.
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Bereits nach dem ersten Vorfall habe Klausen das Thema bei der Regionalleitung angesprochen, diese versprach Besserung. „Anscheinend waren die nicht konsequent genug“, ärgert sich Klausen. Auch die Hygieneregeln bemängelt er vor Ort. „Vor dem Testzelt werden keine Abstände eingehalten, Menschen drängeln sich vor um irgendwelche Fragen zu stellen. Es kommt kein Hinweis vom Personal, dass die Abstände eingehalten werden sollen“, erklärt Klausen. Und: Die Mitarbeiter bei der Anmeldung sollen keine Schutzmaske tragen, so sein Vorwurf.
„Prävention mit Kopf“ betreibt das Corona-Testzentrum in Rheinhausen
Hinter dem Corona-Testzentrum am EKZ an der Asterlager Straße steht das Düsseldorfer Unternehmen „Prävention mit Kopf“, das neben Rheinhausen auch das Testzentrum im Forum in der Innenstadt betreibt. Auch hier hat es in der Vergangenheit bereits Probleme gegeben – ein Ehepaar, dass gar keinen Test hat machen lassen, bekam hier ein negatives Testergebnis per E-Mail.
„Das mit der mangelhaften Hygieneeinhaltung höre ich zum ersten Mal, dem kann ich gar nicht zustimmen“, erklärt Sascha Roesler, zuständiger Mitarbeiter für das Testzentrum am EKZ, auf Anfrage der Redaktion. Die Sache mit dem Führerschein und dem Schülerausweis stimme hingegen, Roesler habe mit Klausen bereits Kontakt aufgenommen. „Ich kann es mir nicht erklären“, sagt Roesler. „Ich sehe mich da in der Pflicht, meinen Mitarbeiter zu briefen, damit er freundlich bleibt.“
Corona-Test: Auch Schülerausweise gelten als Ausweisdokument
Er habe bereits mit seinem Mitarbeiter gesprochen und ihm die Situation geschildert. Auf Bannern rund um das Testzentrum stehe der Hinweis mit dem Personalausweis. „Er hat den Dienst so gemacht, mit der Info, die er hatte“, sagt Roesler. Aber: Auch ein anderer Lichtbildausweis kann als Dokument vorgelegt werden. „Er weiß jetzt Bescheid“, sagt er.
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Warum am selben Tag ein Schüler mit Schülerausweis abgewiesen wurde, ein anderer jedoch durchgewunken, erklärt Roesler so: Nach dem Vorfall mit Klausens Sohn habe er seinem Mitarbeiter erklärt, dass auch Schülerausweise akzeptiert werden sollen. „Daraufhin hat er auch Schüler durchgewunken.“ Diesen neuen Umstand hat Klausen am besagten Abend beobachtet. Roesler: „Am Ende des Tages wollen wir einen guten und vernünftigen Job machen.“
Testzentrum EKZ Rheinhausen: Das sagt die Stadt Duisburg
- Das Gesundheitsamt hat bei einer Begehung des Testzentrums EKZ am 20. Mai Hygienemängel festgestellt. „Dem Betreiber wurde die Beseitigung der Mängel aufgegeben“, erklärt Stadtsprecher Maximilian Böttner. Dieser habe die Mängel „umgehend“ beseitigt, wie eine weitere Begehung am 21. Mai zeigte.
- „Es liegt aktuell eine Beschwerde über den Teststandort vor“, erklärt Böttner weiter. So habe ein Bürger berichtet, er wurde im Anmeldebereich „unfreundlich behandelt“. „In dieser Beschwerde gibt es auch Hinweise zu eventuellen Mängeln in der Organisation und Durchführung des Testbetriebs. Diesen Hinweisen wird durch eine zeitnahe Begehung durch das Gesundheitsamt nachgegangen.“