Duisburg-Rheinhausen. Freude in Rheinhausen. Die Green-Gesamtschule am Körnerplatz hat es erneut bis ins Finale des Wettbewerbs geschafft. Entschieden wird am 10. Mai.

Wenn das Team der Gesamtschule Körnerplatz bzw. das der frisch neu benannten Green-Gesamtschule samt nigelnagelneuer Oberstufe sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann bleibt es auch am Ball. Schulleiterin Martina Seifert und ihre Kollegen wurden dieses Jahr sogar aufgefordert, sich um den Deutschen Schulpreis zu bewerben und haben erneut ein stimmiges und schlüssiges Konzept eingereicht. Davon ist zumindest die Jury überzeugt, denn auch dieses Mal ist die Schule in Rheinhausen deutschlandweit unter den Top 18.

In diesem besonderen Jahr heißt der Preis „Deutscher Schulpreis Spezial“, da unter Lockdown-Bedingungen kein normaler Unterricht stattfinden konnte und dementsprechend auch neue Bewertungskriterien entwickelt werden mussten. Jede Schule konnte sich diesmal zu einem bestimmten Thema bewerben. Statt der sonst üblichen 100.000 Euro Preisgeld gibt es jetzt deshalb auch für mehrere Gewinner jeweils 10.000 und für die Finalisten 5000 Euro. Am 10. Mai wird Bundespräsident und Schirmherr Frank-Walter Steinmeier den Sieger bekanntgeben.

Der Umgang mit der Corona-Pandemie

Dieses Jahr stand natürlich aus aktuellem Anlass der Umgang mit derCorona-Pandemie im bewertungstechnischen Fokus des Gremiums. „Teamarbeit auf allen Ebenen“ heißt der Themenkomplex, zu dem die Gesamtschule sich in besonderer Weise qualifiziert hat.

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Die Gesamtschule beschult gut 900 Kinder, von denen etwa 70 Prozent einen Migrationshintergrund haben und auch oftmals die deutsche Sprache nicht beherrschen. Da sind Teamarbeit und Kooperation natürlich wesentlich bedeutsamer als an einem Gymnasium in Bad Godesberg.

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„Ich bin mir sicher, dass die von uns jede Menge lernen könnten“, sagt Martina Seifert und betont gleichzeitig, dass sie und ihre Kollegen schon seit Beginn hochprofessionelle Arbeit leisten und sich auch durchaus als parteiisch betrachten. „Wir ergreifen Partei für unsere Schülerinnen und Schüler und unterstützen sie. Diese Kinder haben keine Lobby, sie haben nur uns“, schlägt Seifert durchaus kämpferische Töne an.

Eine Lobby - auch für schwächere Schüler in Duisburg

Außerdem umfasst der Teamgedanke auch die Einbindung und Ausbildung der Quereinsteiger, die die Schule seit Jahren selbst ausbildet und deren Anteil zwischenzeitlich um die 50 Prozent des Lehrerkollegiums ausmachte. Mittlerweile liegt der Anteil bei gut 20 Prozent.

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Das kompromisslose Miteinander und Füreinander auch in der Pandemie ist der Hauptgedanke der diesjährigen Bewerbung und zwar ohne als berührend und arm oder mitleiderregend dargestellt zu werden.

Bei diesen Attributen wird die Schulleiterin wirklich sauer und betont immer wieder, dass ihre Schüler kein Mitleid brauchen, sondern eine vernünftige Perspektive für ihr Leben. Ob das Gremium des Schulpreises diese Haltung honorieren wird, zeigt sich am 10. Mai.