Duisburg. Zwei Duisburger Gesamtschulen haben es in die Auswahl zum Deutschen Schulpreis Spezial geschafft, der erfolgreichen Corona-Unterricht würdigt.

Zwei Duisburger Schulen machen mit beim Rennen um den Deutschen Schulpreis Spezial: Die Gesamtschulen Meiderich und Körnerplatz haben es aus über 366 Schulen in die Auswahl geschafft.

Der Schulpreis Spezial würdigt den Umgang der Schulen mit der Corona-Krise und deren langfristige Veränderung von Lehren und Lernen.

Mit klugen Konzepten Schüler und Lehrer durch die Corona-Pandemie bringen

Die Gesamtschule Körnerplatz hat die besondere Schwierigkeit, mitten in der Pandemie überhaupt erst an den Start gegangen zu sein. Sie entstand aus der Sekundarschule Rheinhausen und ist erst seit dem 1. August Gesamtschule. Nach eigener Statistik stammt die Hälfte der Schüler aus Familien im SGBII-Bezug, 70 Prozent haben einen Migrationshintergrund, 12 Prozent sind syrische Kriegsflüchtlinge und 7 Prozent stammen aus Bulgarien oder Rumänien. Dem gegenüber stehen auf Lehrerseite 50 Prozent Seiteneinsteiger, die besondere Unterstützung benötigen.

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Vor diesem Hintergrund sei es eine besondere Herausforderung gewesen, beim ersten Lockdown alle Kinder und Lehrer mitzunehmen. Die Schule, die Wert auf Empathie und Solidarität legt, beschreibt in ihrer Bewerbung detailliert die Hürden der letzten neun Monate und die Schritte, die die Schule gegangen ist.

Trotz Covid-19-Fällen und Quarantäne das digitale Lernen voranbringen

Die Gesamtschule Meiderich hat sich vor dem Hintergrund beworben, dass sie den Schulbetrieb in einem Hotspot sicherstellt. In der Spitze waren elf Covid-19-Fälle bei Schülern registriert und fast 100 Mitschüler in Quarantäne. Über 20 der 105 Lehrer seien gesundheitsbedingt dauerhaft ausgefallen.

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Dennoch nahm sich die Schule die Zeit, den Wandel hin zum digitalen Lernen und die Auswirkungen auf Lehrer und Schüler zu evaluieren. Hinzu kamen der jahrgangsspezifische Einsatz von Lernapps und Lernvideos. Da rund 20 Prozent der Schüler keine geeigneten Endgeräte haben, war die Schule im Dezember mit der Verteilung und Administrierung von 275 Tablets beschäftigt. Für 2021 will die Gesamtschule eine Tablet-Klasse einrichten und ein Digitales Klassenbuch einführen.

„Wir sind sehr strukturiert, alles greift ineinander“, sagt Schulleiter Bernd Beckmann. Das daraus resultierende planvolle Handeln komme in der Schule gut an. Dem gegenüber stehen die vielseitigen Angebote, mit denen sich die Gesamtschule Körnerplatz beworben habe. „Die Juroren fanden beides spannend“, freut sich Beckmann, obwohl die Konzepte grundverschieden sei.

>>DER DEUTSCHE SCHULPREIS SPEZIAL

  • 121 Schulen werden im Februar zu einem digitalen Camp eingeladen, um sich miteinander vernetzen und an Konzepten arbeiten zu können.
  • Im Anschluss nominiert ein Auswahlgremium 15 Schulen, von denen am Ende sechs mit einem Preisgeld von jeweils 10.000 Euro geehrt werden. Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Weitere Infos: https://www.deutscher-schulpreis.de/aktuelles-wettbewerbsjahr