Duisburg-Homberg. Gebag und die Ratinger Wohnungsbaugesellschaft Wilma bauen zwischen Schwarzer Weg und Halener Straße. Pläne liegen nun öffentlich aus.

Leben in der Großstadt und doch im Grünen. Der Alt-Homberger Ortsteil In den Haesen mit dem Uettelsheimer See ist beliebt. Die Nachfrage nach Wohnraum steigt. Anlass, die seit Jahren brachliegende Fläche zwischen Schwarzer Weg und Halener Straße in den Blick zu nehmen. Im Juni 2020 wurden die Pläne präsentiert. Die Gebag und die Ratinger Wohnungsbaugesellschaft Wilma wollen in einer Bauzeit von 14 Monaten rund 110 Wohnungen errichten. Ein neues Wohngebiet in guter Lage – ein Pfund für den Duisburger Westen.

„Ein Knaller-Projekt“, sagt Mahmut Özdemir, SPD-Bundestagsabgeordneter für den Duisburger Norden und Nordwesten. Zumal er jetzt Pläne bestätigen kann, nach denen Netto einen Supermarkt im ehemaligen Edeka-Markt eröffnen will. „Die Verhandlungen sind gelaufen. Wir warten nur noch auf die Unterschrift.“ Damit wäre ein lang diskutiertes Problem endlich gelöst.

Jetzt kommt Bewegung ins Projekt. Zwei Mehrfamilienhäuser, dreigeschossige Gebäude, sollen unter Gebag-Regie im Osten des Gebiets entstehen, im Westen planen die Ratinger Entwickler Einfamilienhäuser. Hell und luftig soll alles werden, mit Platz für den Sport und zum Spielen.

Alt-Homberger Ortsteil In den Haesen: ab Sommer rollen die Bagger an

Vom 25. Januar an liegen die Pläne öffentlich aus. Ab Sommer könnten dann die Bagger rollen. Und auch in Sachen Nahversorgung scheint jetzt alles gut zu werden. Und das freut Mahmut Özdemir besonders. Monatelang hat er verhandelt, jetzt soll Netto in das Ladenlokal ziehen und so auf der bisherigen Fläche die Versorgungslücke im neuen Quartier schließen. „Das Ziel ist und bleibt eine langfristige, verlässliche Nahversorgung.“

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Vorausgegangen waren Proteste im Viertel. Ende 2019 hatte der Edeka-Markt in den Haesen geschlossen, weil der Betreiber in Rente ging. Das Problem: Der nächste Supermarkt liegt in Hochheide, also rund einen Kilometer entfernt. Das ist für ältere Leute und Menschen ohne Auto eine weite Strecke. Die Verhandlungen mit Edeka hätten sich als äußerst zäh gestaltet, zieht Özdemir Bilanz. Doch jetzt scheint alles unter Dach und Fach.

46 Wohnungen mit sozialgebundener Miete

Bis Anfang März liegen die Pläne für das neue Wohngebiet aus, im 3. Quartal soll es wie geplant losgehen. Rund vier Hektar werden insgesamt bebaut. Auf rund 8.000 Quadratmetern zieht die Gebag in zwei dreigeschossigen Gebäuden 46 Wohnungen mit sozialgebundener Miete hoch.

Außerdem werden vier weitere frei finanzierte Wohnungen und Wohnraum im Bereich einer DRK-Tagespflege angeboten. Auf 32.000 Quadratmetern baut mit der Wilma Immobilien GmbH ein privater Investor 57 Wohnungen in Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern. "Entstehen wird also ein Quartier für ein sozial gerechtes Wohnen", fasst Özdemir zusammen. Für den SPD-Politiker und gebürtigen Homberger ein Herzensprojekt, das verbindend wirken soll. „Kinder von Reihenhausbesitzern sollen hier mit Kindern aus gefördertem Wohnraum spielen.“ Ein Spielplatz soll in der Mitte einer Ringstraße entstehen.

Auch der ehemalige Sportplatz soll im Zuge der Arbeiten ersetzt werden, eine neue Grünanlage ist ebenfalls Bestandteil der Planungen. Die schützenswerten Bäume und die öffentliche Grünanlage entlang des Schwarzen Weges sollen indes erhalten bleiben. Die Nachfrage, so hört man, ist bereits groß. Özdemir berichtet unter anderem von Interessenten, die eigentlich nach Moers ziehen wollten und jetzt doch lieber auf das neue Wohngebiet im Duisburger Westen warten.

Pläne liegen bis zum 10. März aus

Die Pläne (Bebauungsplanentwurf und Entwurf der Flächennutzungsplanänderung) können bis 10. März im Internet eingesehen werden (www.duisburg.de/bauleitplanung). Während dieser Frist können Stellungnahmen abgegeben werden. Alternativ liegen die Unterlagen im Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement aus (Friedrich-Albert-Lange-Platz 7, Vitrinen vor den Zimmern U24 und U25). Für die Besichtigung ist eine telefonische Terminvereinbarung erforderlich (Montag bis Donnerstag 8 bis 12 und 13 bis 16 Uhr, Freitag 8 bis 14 Uhr: 0203/283-7071) oder per E-Mail an d.meyer@stadt-duisburg.de