Duisburg-Homberg. In Hochheide klagen die Mieter des Roten Riesen über zu wenig Parkfläche. Die Tiefgarage ist schon seit 2013 gesperrt. So geht’s weiter.

Irmtraud Hicking ärgert sich. Seit zweieinhalb Jahren wohnt sie im Roten Riesen in Hochheide. Vor ihrem Einzug wurde ihr versichert, dass die zu den Hochhäusern gehörende Tiefgarage, die sicherheitsgefährdet ist, in Kürze instand gesetzt werde, schildert sie. Dann könne man dort wieder parken. Bis heute aber ist nichts geschehen. Hicking: „Es ist mir unverständlich, dass die Stadt Duisburg einem Hauseigentümer die Erlaubnis erteilt, ein Haus mit 160 Wohneinheiten, davon drei Arzt- und zwei Physiotherapiepraxen, zu nutzen, ohne dass nur annähernd genügend Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen.“

[Sie wollen keine Nachrichten aus Duisburg mehr verpassen?Hier können Sie unseren abendlichen und kostenlosen Duisburg-Newsletter abonnieren]

Damit spricht sie ein schier endloses Problem an. Bereits seit 2013 darf in der Tiefgarage niemand mehr parken; 320 Plätze auf zwei Etagen stünden zwischen dem Roten Riesen an der Hanielstraße 34-36 und dem voll belegten Hochhaus an der Ottostraße 24-30 theoretisch zur Verfügung. Aktuell soll sich die Sanierung bis nach der Sprengung des zweiten Weißen Riesen verschieben. Entsprechende Pläne liegen dem Vernehmen nach schon vor. Wie berichtet wurde der Abriss des „Größten Taubenschlags Deutschlands“ wegen nicht einzuhaltender Schutzbestimmungen der Corona-Pandemie verschoben, als letzte Angabe steht jetzt der Spätsommer dieses Jahres im Raum. Eigentlich sollte das abrissreife Gebäude im Frühjahr fallen.

Tiefgarage Roter Riese: Einsturz der Betondecke drohte

Schon lange sorgt die marode Tiefgarage an der Hanielstraße für Ärger. Die Mieter der umliegenden Hochhäuser können das unterirdische Parkhaus nicht nutzen. Es ist aus Sicherheitsgründen gesperrt, wie die Stadt auf Anfrage erklärt. „Da ständig Feuchtigkeit und Wasser in die tragende Konstruktion eindrang, drohte der Einsturz der Betondecke, weswegen wir die Tiefgarage zur Gefahrenabwehr versiegeln mussten.“

Neben einem Immobilienunternehmen, dem Besitzer des Roten Riesen, der Distressed Real Estate 3, zeichnet die Wohnungseigentümer-Gemeinschaft (WEG) des benachbarten Hochhauses Ottostraße 18-20 für die Tiefgarage verantwortlich. Und: Wegen des öffentlichen Weges auch die Stadt. An den Eigentümern liege es aber nicht, dass es nicht vorangeht, weiß Hombergs CDU-Chef Klaus Radny, der sich seit langem mit dem Problem befasst. Sie wollen sanieren. Ein Sprecher der Distressed Real Estate GmbH hat dies gegenüber dieser Zeitung schon vor Jahren betont. Seinerzeit, 2017, gab es noch Gerangel um die Finanzierung.

Stadt zum Roten Riesen in Hochheide: Sanierungskonzept in Auftrag gegeben

Die Eigentümer wollten die hohen Kosten nicht alleine tragen und pochten auf Beteiligung der Stadt als neue Besitzerin des Abbruchhauses Ottostraße 24-36. Doch diese wehrte ab. Bei einer Zwangsversteigerung sei zwar das Haus, nicht aber der dazu gehörige Teil der Tiefgarage erworben worden. Deshalb obliege die Beseitigung der Mängel und die Wiederherstellung der Nutzbarkeit allein den privaten Eigentümern des Objekts. Von der Stadt heißt es dazu: „Von den Eigentümern ist eine Sanierung der Tiefgarage geplant, hierzu wurden auch bereits Gespräche geführt. Ein Sanierungskonzept ist von den Eigentümern in Auftrag gegeben und wird zurzeit erarbeitet. Wann genau die Sanierungsarbeiten durchgeführt werden, können wir aber nicht sagen.“ Die Immobilienverwaltung für den Roten Riesen war für Angaben zur Sache trotz Anfrage dieser Redaktion nicht erreichbar.

Nun heißt es auf den Abriss warten, bedauert Radny. Schon vor Jahren habe er vor den Folgen der Sprengung für die Tiefgarage gewarnt und ein anderes, aufwendigeres Abriss-Verfahren vorgeschlagen, erinnert er. Fakt für die Anwohner: Die Garage bleibt auch in absehbarer Zeit verschlossen - auch für Irmtraud Hicking und die übrigen Bewohner des „Roten Riesen“. Ein großes Problem vor Ort, schildert die Mieterin: Im Wendehammer vor dem Gebäude stehen nur wenige Parkplätze zur Verfügung. Ansonsten bleiben nur umliegende Straßen und ein Matschplatz hinter dem Haus. Aber auch dort, berichtet Hicking, ist das Parken nicht erlaubt. „Ich traue mich oft nicht, mit dem Auto zu fahren, weil ich schon weiß, dass ich später keinen Parkplatz mehr bekomme.“