Duisburg-Rheinhausen. Wirtschaftbetriebe investieren pro Jahr rund zwei Millionen Euro an Personal- und Sachkosten für Baumpflege. Etwa 350.000 Euro für Ersatzpflanzungen eingeplant.
„Vor dem Haus Nr. 65 in der Hochemmericher Straße haben sich Vandalen an einem kürzlich gepflanzten Ahorn vergangen“, meldete uns jüngst unser Rheinhauser Leser Christian Scholz. „Der junge Baum ist mit einem Zaun umgeben und zusätzlich mit Gurten gesichert worden. Außerdem wurde der Stamm durch ein Strohgeflecht geschützt. Die Gurte haben Unbekannte angezündet. Das Feuer ist auf das Strohgeflecht übergesprungen. Teilweise wurde auch der Stamm des Ahorns angekokelt.“
Solche mutwillige Beschädigungen an Bäumen kämen relativ selten vor, sagt Volker Lange, Sprecher der Wirtschaftsbetriebe Duisburg, zuständig für alle Straßenbäume im Stadtgebiet. „Es kann vorkommen, dass Äste abgebrochen werden oder ein Teil der Rinde abgeschält wird.“ Eine Statistik darüber werde aber nicht geführt. Über den Bestand an Straßenbäumen dagegen schon, er ist durch das Baumkataster weitgehend erfasst. Lange: „Rund 50.000 Duisburger Straßenbäume sind in dieser Datenbank nach Art, Alter und Gesundheitszustand enthalten.“ Allein an den Straßen im Bezirk Rheinhausen wachsen und gedeihen rund 8540 Bäume. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, würden alle Bäume zweimal jährlich kontrolliert.
Linde, Platane, Ahorn und Esche sind am meisten vertreten
Lange: „Wenn der Standort geeignet ist, werden Bäume, die wegen einer Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit gefällt wurden, am alten Standort ersetzt. Ansonsten erfolge die Nachpflanzung an anderer Stelle. „Grundsätzlich werden immer Ersatzpflanzungen durchgeführt, wenn Bäume aus verkehrstechnischer Sicht eine Gefahr darstellen, wenn etwa die Standsicherheit nicht mehr gegeben ist.“ Und wie viele Bäume werden in Duisburg im Jahr nachgepflanzt? - „Pro Jahr wird etwa ein Prozent der Straßenbäume nachgepflanzt, circa 500 Stück pro Jahr. Das kostet rund 350.000 Euro im Jahr.“
Doch Duisburgs Straßenbäume „erreichen ihre natürliche Altersgrenze, werden schadhaft und abgängig“, heißt es im Straßenbaumkonzept der Wirtschaftsbetriebe, „so dass eine sinnvolle Unterhaltung der Bestände an ihre wirtschaftlichen Grenzen stößt.“ Diese Grenzen liegen bei etwa zwei Millionen Euro im Jahr, soviel wendet die Stadt im Mittel pro Jahr an Personal- und Sachkosten für ihre Straßenbäume auf. Bei 50.000 Exemplaren macht das genau 40 Euro pro Baum und Jahr. Übrigens: In den Straßen von Duisburg überwiegen die Baumarten Linde, Platane, Ahorn und Esche. Daneben wurden auch andere Arten angepflanzt: Kirschen, Rosskastanien, Baumhasel, Weißbuchen, Schnurbäume, Ginkgo, Amberbäume, Eichen, Wildäpfel, Leberhülsenbäume, Robinien, Ulmen, Erlen und Ebereschen.