Duisburg. . Bezirksvertreter kippten mehrere Bauprojekte der Stadtplaner im Bezirk Rheinhausen und am Toeppersee. Das letzte Wort hat aber der Rat Ende April.

„Teilräumliche Strategiekonzepte“ für Duisburg 2027? Es geht dabei um Stadtplanung: Wie soll Duisburg im Jahr 2027 aussehen? Wieviel Wohn-, Grün- und Freizeitflächen, Industrie- und Gewerbeareale braucht die schrumpfende Großstadt langfristig? Dabei sind die „Teilräumlichen Strategiekonzepte“ nur eine detailliert ausgearbeitete Vorstufe, ein Entwurf. Letztendlich fließen diese Planungen des Amtes für Stadtplanung und Projektmanagement in den neuen Flächennutzungsplan 2027 für ganz Duisburg ein. Bevor der Rat am 27. April darüber endgültig beschließt, entschied die Bezirksvertretung Rheinhausen über die Planungen für die „Teilräume“ im Bezirk.

Frischluftschneisen bleiben erhalten

Der Beschluss fiel einstimmig aus. Danach lehnten alle 17 Bezirksvertreter mehrere vom Stadtplanungsamt vorgesehenen Flächen für Gewerbe und- Wohnbau ab, um Grünzonen und Frischluftschneisen zu erhalten. Bei einem der umstrittensten Pläne zog das Stadtplanungsamt bereits seine ursprünglichen Pläne zurück: Die Ausweitung des Businessparks Asterlagen in östlicher Richtung zur Autobahnauffahrt A40 Homberg/Rheinhausen hin (wir berichteten mehrfach). Der Grüngürtel westlich der Essenberger Straße samt so genanntem „Heiratswald“, der eine wichtige Funktion als Frischluftschneise für die Innenstadt hat, bleibt, einen entsprechenden Ratsbeschluss vorausgesetzt, nun definitiv erhalten. Auch die geplante Erweiterung des Businessparks östlich der Essenberger Straße in Richtung Rhein wird es dann nicht geben.

Einstimmig kassierten die Bezirksvertreter Pläne der Verwaltung, eine größere Fläche westlich der Straße Am Strand in Bergheim nahe dem Südrand des Toeppersees zur Wohnbebauung freizugeben. Die Verwaltungsvorlage hatte vorgesehen, ein Wohnbaugebiet bis etwa zum Spazierweg nahe Rumelner Bach auszuweisen. Einschränkungen hat die Bezirksvertretung auch für eine weitere Wohnbebauung am Mühlenberg gemacht. Nach den Plänen sollten am Baggersee nordöstlich vom Mühlenberg nahe dem Schrotthandel Häuser und Wohnungen errichtet werden.

Zechenfläche wird halb bebaut

Dieses Thema legte die BV zu den Akten - genauso wie die vorgesehene Bebauung eines Ackergeländes östlich der Wilhelm-/Dahlingstraße in Friemersheim. Von einer weiteren Bebauung schlossen die Bezirksvertreter auch ein Grüngebiet nördlich der Dahlingstraße in Hohenbudberg, westlich der Forensik am Stadtrand zu Krefeld aus.

Auch für die Wohnbebauung in Rumeln-Kaldenhausen gibt es jetzt mehr Klarheit: So soll nur etwa die Hälfte des ehemaligen Geländes der Zeche Alter Fritz südlich der Rathausallee mit Häusern und Wohnungen bebaut werden, bis in Höhe Am Volkesberg/Karl-Matull-Platz. Die zweite Hälfte des jetzigen Brachgeländes zwischen Am Volkesberg/Karl-Matull-Platz und der Straße Nedleburg soll nach dem Willen der BV langfristig eine parkähnliche Grünanlage für die Bürger werden, die den Ortsteil auch weiter mit Frischluft versorgt. Auf dem gesamten Zechengelände müssen aber Altlasten aus dem Bergbaubetrieb geräumt werden.

Nur Randbebauung vorgesehen

An der Potmannstraße und der Kirchstraße in Rumeln-Kaldenhausen soll es nur eine Randbebauung geben. Eine weitergehende Hinterlandbebauung schlossen die Bezirksvertreter aus. Die Initiative zu der Rücknahme ging nach eigenen Angaben von der Fraktionsgemeinschaft Bündnis/90/Die Grünen aus. Die anderen Bezirksvertreter schlossen sich dem an.