Duisburg-Rheinhausen. . Stadt plant mit 100 Anmeldungen für den dritten Sekundarschul-Standort am Körnerplatz und ist ebenso wie die Bezirksregierung vom Konzept überzeugt.

Die Twitter-Aussage einer angehenden Abiturientin, sie könne zwar ein Gedicht in vier Sprachen interpretieren, habe aber von Steuern, Miete und Co. keine Ahnung, nahm das Anmeldeteam der neuen Sekundarschule Rheinhausen nahezu genüsslich auf. „Es geht darum, miteinander fürs Leben zu lernen“, sagte Martina Seifert, Lehrerin an der Lise-Meitner-Gesamtschule bei der Präsentation der neuen Bildungseinrichtung im Duisburger Rathaus. Ziel sei es, zu vermitteln, wie das Leben geht.

Die Sekundarschule Rheinhausen soll am 1. August in brandneuen, aber aktuell nicht genutzten Räumen am Körnerplatz starten. In einem anderen Teil des Traktes sitzt die Willi Fährmann-Realschule, die zugunsten der neuen Sekundarschule ab Sommer ebenso schrittweise ausläuft wie die Hauptschule an der Friedrich-Ebert-Straße. „Die Eltern der aktuellen Viertklässler wollen eine Sekundarschule, das hat eine Befragung im vergangenen Jahr ergeben“, sagte Ralph Kalveram, Leiter des Amtes für schulische Bildung.

Vierzügiger Schul-Neustart

Der Schul-Neustart läuft nach einem vom Land vorgegebenen Verfahren. Erst, wenn die Anmeldezahl feststeht, würde die Leitungsfunktion ausgeschrieben. „Wir wollen mit vier Zügen a 25 Schülern starten, planen mit 100 Anmeldungen“, so Jürgen Volkmer von der Bezirksregierung Düsseldorf. Man würde aber auch mit weniger Anmeldungen beginnen, gescheitert sei das Projekt lediglich, wenn es unter 75 Anmeldungen geben sollte. Aufgrund der Umfragen geht die Stadt aber eher von mehr als 100 Anmeldungen aus, demnach müsse man möglicherweise aufstocken.

Nötig seien für den ersten Jahrgang sieben bis acht Lehrerstellen. „Einige Lehrer umliegender Schulen, unter anderem der kooperierenden Heinrich-Heine-Gesamtschule, werden abgeordnete Lehrer sein, das heißt, sie unterrichten in beiden Schulformen“, so Kalveram. Das Prinzip der Abordnung sei freiwillig, zudem würden Stellen an der neuen Schule ausgeschrieben.

Schule will auch auf gymnasiale Oberstufe vorbereiten

Nach den Einrichtungen Hamborn und Duisburg-Süd ist Rheinhausen der dritte Sekundarschul-Standort. „Ziel ist es, die Schüler nicht bereits früh zu etikettieren. Wir weigern uns, die Kinder festzulegen“, erklärte Martina Seifert. Damit will sie sagen, dass das lange gemeinsame Lernen den weiteren Weg ebne. Früher sei es oft so gewesen, dass früh festgelegt wurde, dass sich ein Schüler etwa nicht fürs Gymnasium eigne. Die Sekundarschule bereite die Kinder unter anderem auf die gymnasiale Oberstufe vor. Übrigens ebenso wie auf eine mögliche Ausbildung. Mit Sicherheit aber aufs Leben. Mit vier Fremdsprachen könne man bis Klasse 10 allerdings nicht dienen...

Anmeldetermine: Dienstag, 3. Februar, und Mittwoch, 4. Februar, jeweils von 14 bis 18 Uhr, im Verwaltungstrakt der Willi-Fährmann-Realschule, Körnerplatz 2.