Duisburg. Duisburg verliert gleich drei beliebte Cafés: Copenhagen Coffee Lab schließt drei Standorte. Aber die Kaffeekette kündigt auch Neueröffnungen an.

Erst schloss das Copenhagen Coffee Lab in Wedau, jetzt haben zwei weitere Standorte der beliebten Café-Kette dichtgemacht: Es sind schwierige Zeiten für das dänische Unternehmen, das seit 2018 in Duisburg Zimtschnecken und Baristakreationen serviert. In kurzer Zeit haben drei von einstmals sieben Duisburger Filialen den Kaffee aufgegeben. Der Anfang vom Ende soll das aber nicht sein – auch Neueröffnungen sind geplant.

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Am vergangenen Wochenende endete die Zeit der beiden Standorte von Copenhagen Coffee Lab (CCL) in Serm und Walsum. Energiekrise und Inflation erschweren das Geschäft mit Brötchen und Cappuccino, die dänische Kette zieht die Konsequenzen. „Da kann kein Gastronom, kein Bäcker, kein Café sagen, man wäre davon nicht betroffen“, sagt Geschäftsführer David Kropp, der für die Duisburger Filialen zuständig ist. Energie teurer, Rohstoffe teurer – das trifft die Cafés, und dazu die, die dort sonst ihren Kaffee getrunken haben: „Unsere Kunden sparen auch.“

Copenhagen Coffee Lab: In Duisburg schließen drei Standorte

Hinzu kommt: „Wir kommen direkt aus Corona“, erinnert Kropp, „und wir haben als junges Unternehmen keinen Euro an Hilfe bekommen.“ Von Oktober an backt das Copenhagen Coffee Lab also kleinere Brötchen; in Wedau, Serm und Walsum nun eben keine mehr. „Die Wintermonate sind die schlechten Monate“, sagt Kropp, der deshalb froh ist, dass der Start im geplanten neuen Standort im Kubikk sich verschoben hat, „da warten wir noch auf den Vermieter“.

Das Haus in Duisburg-Wedau, in dem nach dem Seebüdchen das Copenhagen Coffee Lab ein Café betrieb, soll abgerissen werden.
Das Haus in Duisburg-Wedau, in dem nach dem Seebüdchen das Copenhagen Coffee Lab ein Café betrieb, soll abgerissen werden. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Die Filiale in Wedau hatte in dieser Form ohnehin keine Zukunft mehr: „Das Haus wird bald abgerissen“, sagt Kropp. „Das wussten wir von Anfang an, das war nur für kurze Zeit geplant.“ Im Februar 2023 soll es soweit sein, anschließend soll dort, wo vor dem Copenhagen Coffee Lab das Seebüdchen war, neu gebaut werden. Auch eine Fläche für Gastronomie wird es nach Kropps Angaben im Neubau wieder geben. „Da haben wir auch Interesse dran.“

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Anders sieht es in Serm aus. „Ich liebe Serm“, sagt Kropp zwar, „es erinnert mich an den Ort in Dänemark, wo ich aufgewachsen bin.“ Aber: „Der Laden rentiert sich leider nicht mehr.“ Die Kehrseite der Sermer Schnuckeligkeit: Es ist schlicht zu wenig los. „Bei uns ist alles Handarbeit“, erinnert David Kropp. „Da ist der Verdienst pro Stück wesentlich kleiner, als wenn ich 50.000 Brötchen pro Stunde machen kann.“

Copenhagen Coffee Lab plant trotz Schließungen auch neue Standorte in Duisburg

Das Wachstum der dänischen Kette soll ungeachtet der Schließungen in Duisburg weitergehen. In Köln und Hamburg gibt es neue Filialen, in Düsseldorf ein neues Konzept: Dort wird jetzt auch Pizza aufgetischt. Das laufe gut, verrät David Kropp, ob die Kopenhagener Pizza es auch nach Duisburg schafft, ist aber noch nicht klar.

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Klar ist auch: Copenhagen Coffee Lab will weiterhin ein Teil der Duisburger Café-Landschaft bleiben. David Kropp stellt klar: „Wir sind in Verhandlungen für neue Standorte.“

>> DAS IST COPENHAGEN COFFEE LAB

  • Die Cafékette Copenhagen Coffee Lab wurde 2013 in Dänemark gegründet.
  • Nach eigenen Angaben betreibt sie inzwischen mehr als 30 Coffeeshops in Europa; darunter neben Dänemark auch in Deutschland, Frankreich und Portugal.
  • In Duisburg betrieb die Kette zwischenzeitlich sieben Filialen. Aktuell gibt es sie nur noch in Rumeln, Großenbaum, Duissern und Neudorf.