Duisburg-Ehingen. . Junge Leute pilgern scharenweise zum Ufer bei Ehingen. Beschwerden über Lärm und zugeparkte Wege mehren sich

„In Ehingen ist es unruhig geworden“, sagt Heiner Lambertz, der Vorsitzende des örtlichen Bürgervereins. Das Rheinufer in Ehingen zieht das junge Partyvolk in diesem Supersommer magisch an. „Da sind richtige Zeltstädte aufgebaut. Die jungen Leute kommen mit Musikboxen samt Verstärker und allem drum und dran“, so Lambertz.

An den Wochenende musste die Polizei bereits mehrfach mitten in der Nacht ausrücken. Anwohner hatten sich beschwert. Doch das größte Problem bleibt der Müll, den die Feiernden hinterlassen. „Ich gönne den Leuten ja ihren Spaß. Aber der Spaß hört da auf, wo andere belästigt werden“, sagt der Vertreter des Bürgervereins.

Sogar aus Herne reisen die Partygänger an

Sogar aus Herne und Umgebung reisen die Partygänger an. Lambertz: „Da ist alles zugeparkt, und hier ist es ja sowieso schon so eng.“

Auch Anja Bauhaus, Wirtin des Bootshauses, kann ein Lied von den neuen Gästen im Stadtteil singen. „Am Wochenende haben hier gut 50 Fahrzeuge geparkt, unser Parkplatz, der eigentlich für unsere Gäste reserviert ist, war komplett dicht.“ Weil die Partygäste aber erst nach Ladenschluss im Bootshaus auftauchten, will Bauhaus zunächst nichts unternehmen. „Das war nicht so dramatisch für uns.“

Mehrere Polizeieinsätze

Bis in die frühen Morgenstunden feierten die Besucher, dann zogen sie betrunken und lärmend am Schlafzimmer der Familie Bauhaus vorbei. „Da haben wir die Polizei gerufen, der Lärm war extrem“, erinnert sich Bauhaus. Am nächsten Tag sammelten Anja Bauhaus und ihr Mann dann den Müll auf der Straße und in den Büschen ein.

Auch unten am Rheinufer verhält sich das Partyvolk nicht reinlicher, weiß Heiner Lambertz. „Da liegt dann Grillgut rum, Verpackungen, Flaschen, und manchmal brennt sogar noch ein Lagerfeuer aus der Nacht davor.“ Lambertz hat Angst, dass die Lage kippt. Vor dem Vereinsheim des Bürgervereins Im Haselbusch/Ecke Uerdinger Straße wurde die Mülltonne entwendet.

Pressesprecher Jörn Esser erklärt, dass die Stadt dem „wilden Grillen, dem Entzünden von Lagerfeuern und dem damit einhergehenden Verstoß gegen naturschutzrechtliche Vorschriften begegnet.“ Entsprechende Verstöße, zu denen auch Lärm, Müll und Sachbeschädigung gehören, können mit Bußgeldern von bis zu 1000 Euro bestraft werden. Scheinbar hat das Partyvolk einen Weg gefunden, um sich den Kontrollen zu entziehen.

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Ehinger Rheinauen stehenunter Naturschutz

So nah kommen sich Natur und Schwerindustrie selten: Die Rheinauen in Ehingen sind eine grüne Oase in unmittelbarer Nachbarschaft der Stahlwerke.

Der Bereich steht unter Naturschutz. Die Kopfbaumbestände und Althölzer gelten als Brutbiotope für mehrere zum Teil gefährdete höhlenbrütende Vogelarten. In Teilbereichen findet man noch artenreichen Wiesen.

Der Bürgerverein Ehingen nutzt das Feuerwehrhaus am Haselbusch/Ecke Uerdinger Straße.