Duisburg - Mündelheim. .

Zeigt her Eure Klompen! Was die 250 Kinder aus den beiden Mündelheimer Kindergärten und aus der Grundschule mit Begeisterung taten. Der Klompenball passt in das Konzept der Schützen, die Mündelheimer stärker einzubeziehen. Schließlich ist ein Schützenfest traditionell ein Volksfest, und ein solches Fest sollten nicht allein die 200 Mitglieder der Mündelheimer St. Sebastianus Schützenbruderschaft feiern.

Einige nutzen den Klompenball sogar als politische Plattform. „Kein Straßenstrich in Mündelheim“ lautet die Botschaft von Rita Kamp. Sie gestaltete ihre Klompen mit Modell-Autos plus Püppchen und gewann Platz drei. Den zweiten Platz erreichte Carmen Vieten mit einer Kirmesszene. Klompenkönigin wurde Zoe Wiesener, zwei Jahre alt. Natürlich hat die Kleine die elf fantasievoll gestalteten Klompen zum Thema Duisburger Zoo nicht selbst gebastelt. Das hat die Schützenkompanie Antonius, in der Zoes Eltern Mitglied sind, erledigt. Da die Klompenkönigin nicht aus den Reihen des Vereins stammen darf, schickte man kurzerhand Klein-Zoe ins Rennen.

Kein Platz für Muslime

Christiane Löttgen, Leiterin des katholischen Kindergartens, verzichtete dieses Jahr auf ihre Klompen. „Wir haben zu viele kleine Kinder. Wenn die mal ausbüchsen, kommt man in Turnschuhen einfach schneller hinterher“.

Die 36 Dötze haben ihre Klotschen bemalt und überklebt.„Manche Klompen haben schon zehn Farbschichten. Denn die Holzclogs kommen nach dem Auftritt in die große Kiste und werden vorm nächsten Klompenball hervorgekramt, um sie erneut anzumalen.

Auch Michael Weicht, Brudermeister und einer der Organisatoren, trug am Montag Holzschuh - schon aus familiärer Tradition. Schließlich ist er halber Holländer. Klar, dass seine Klotschen oranje-orange leuchten.

Nachwuchs aus den eigenen Reihen

Weicht ist zuversichtlich, dass die Schützen wieder mehr ins Bewusstsein der Mündelheimer gelangen. „Durch das Feuerwerk und die Partys haben wir eine ganze Menge Leute erreicht“, so Weicht. Er hat besonders die Jüngeren im Blick, auf dem Festplatz verteilt die Schützenjugend denn auch Flyer.

Traditionell kommt der Nachwuchs aus den eigenen Reihen. Auch Weichts Sohn Joey ist mit fünf Jahren in die Bruderschaft eingetreten. Und die Familie der diesjährigen Tellprinzessin Vivienne Unkrig mischt ebenso seit Generationen im Schützenverein mit.

Für muslimische Schützenbrüder wollen sich die Sebastianer nicht öffnen. „Wir sind eine Bruderschaft, die christlich gebunden ist. Moslems sollten sich Bürgerschützenvereinen anschließen“, sagt Weicht. Im Nachspann erklärt er, dass der Begriff Schützen ursprünglich nicht von schießen, sondern von beschützen komme - eine Aufgabe, die die Bruderschaft immer noch bei der jährlichen Fronleichnamsprozession ausübt.