Duisburg-Hüttenheim. . Das Schwimmbad-Projekt steht erneut auf der Kippe. Die Stadtverwaltung will notwendige Verträge nicht formulieren. Angeblich hat Investor Sven Pirdzun seine Unterlagen nicht vollständig. Der Geschäftsmann und weite Teile der Politik sind empört.

Die Wut wächst. Die Stadtverwaltung hat immer noch nicht den nötigen Vertrag für den Bau des XXL-Schwimmbades formuliert. Jetzt stellen die Behörden sogar das Projekt als solches in Frage. Der Investor habe unvollständige und alte Pläne vorgelegt.

„Ich bin sprachlos“, konstatierte Bezirks-SPD-Fraktionschef Hartmut Ploum, nachdem er von der erneuten Verzögerung erfahren hatte. Bezirksbürgermeister Dietmar Eliaß (ebenfalls SPD) hält die Beurteilung durch die Stadtverwaltung für „starken Tobak“.

Schulschwimmen unmöglich?

Nach jahrelanger Planung und endlos langem Hin- und Hergeschiebe der Verantwortlichkeiten sah es jetzt so aus, als könne es mit dem Großprojekt am Sportpark in Hüttenheim endlich losgehen. Investor Sven Pirdzun hatte die Finanzierung für den Bau gesichert. Der Bebauungsplan war so gut wie aufgestellt. Und Pirdzun hatte der Stadt sogar einen Bürgen besorgt, der das Risiko der Stadt absichern soll, falls das Bad in Insolvenz geht. Dann müsste die Stadt das Bad nämlich übernehmen, um Schulschwimmen gewährleisten zu können. Jetzt weigert sich das Rechtsamt, den Vertrag mit dem Bürgen zu formulieren.

Bezirksamtsleiter Friedhelm Klein hatte den spontan überwiegend erbosten Politikern die Nachricht überbringen müssen: Die Stadt sehe sich „außerstande“, den Vertrag zu formulieren. Pirdzuns Pläne seien unvollständig und veraltet. „Die Pläne reichen nicht aus, um beurteilen zu können, ob ein Schulschwimmen überhaupt möglich ist.“

"Reine Verzögerungstaktik"

Für Bezirksbürgermeister Dietmar Eliaß ist das Verhalten der Stadtverwaltung eine Farce. „Es gibt Verträge, in denen alles geklärt war.“ Pirdzun habe vorbildlich seine Hausaufgaben gemacht. Dem pflichten auch die Vertreter aller anderen Parteien bis auf Mirze Edis (Linke) bei.

Der Investor selbst will die Welt nicht mehr verstehen. „Die Verträge waren ausgehandelt. Ich warte nur noch auf den Text für die Bürgschaft.“ Dass man ihm jetzt die Änderung der Pläne vorwerfe, sei doch sehr erstaunlich. „Ich habe die Pläne auf Wunsch der Stadt geändert.“ Die Stadt habe doch ein zweites Becken zum Schulschwimmen verlangt. Sei die Verwaltung jetzt mit baulichen Details wie der Beckenhöhe nicht zufrieden, könne man das ändern. „Den Vertrag kann man aber doch trotzdem formulieren. Das ist reine Verzögerungstaktik.“

Ganz ohne die Stadt könne er aber auch nicht bauen, sagt Pirdzun. „Dann müsste man alle Genehmigungen ändern.“ Und dieses neue Verfahren könne dauern.