Zwei Hallenbäder und ein Freibad hat die Stadt in Rheinhausen aufgegeben, nächstes Jahr kommt eins in Homberg dazu. Für die Nutzung der freiwerdenden Grundstücke gibt es verschiedene Pläne - wirklich konkret sind die aber nur in Rumeln
Während das Homberger Kombibad (siehe Artikel unten) dieses Jahr noch ein (voraussichtlich) letztes Mal zum Freibadespaß einlädt, stehen diverse andere Schwimmbäder im Duisburger Westen ungenutzt vor sich hin, teilweise zum Ärger der Nachbarn. In Rheinhausen-Mitte etwa verfällt seit der Schließung 2010 das zentral gelegene Hallenbad aus den 1970-ern - woran zerstörungsfreudige Zeitgenossen kräftig mitarbeiten.
Der Lokalpolitiker Karsten Vüllings von der Wählergemeinschaft „BL“ moniert an der Schwarzenberger Straße „die mittlerweile großflächig zerschlagene Scheibe im Eingangsbereich, durchgehend eingeworfene Fensterscheiben an der Ostseite und - daraus resultierend - eine mit Scherben durchsetzte Grünanlage“. Allein das, findet er, stellt „schon ausreichend Gefährdungspotential für spielende Kinder und auch für Vierbeiner dar - vom Anblick einmal ganz zu schweigen“. Getoppt werde all das aber noch von fehlenden Abdeckungen der Kellerschächte sowie einem fehlenden Gullydeckel: „Hier ginge es im Fall eines Fehltritts unweigerlich mehrere Meter in die Tiefe.“
DuisburgSport muss sichern
Zuständig für das Gebäude ist übrigens nicht das von Vüllings kritisierte und zum Handeln aufgeforderte städtische Immobilienmanagement IMD, sondern nach wie vor der ehemalige Betreiber, die ebenfalls städtische Tochterfirma DuisburgSport. Deren Betriebsleiter Jürgen Dietz lässt die Kritik nicht unwidersprochen: „Ein paar eingeschlagene Scheiben im Obergeschoss“ würden zugegebenermaßen existieren, räumt er ein. Die von Vüllings angesprochenen Sicherheitsmängel werde man überprüfen und, wenn nötig, beheben. „Wir nehmen unsere Sicherungspflicht ernst, und die Polizei sowie der benachbarte Kindergarten unterstützen uns auch dabei und teilen uns normalerweise mit, wenn irgendwo Handlungsbedarf herrscht.“
Kein „Handlungsbedarf“ herrscht fürs Erste beim Außengelände des unter großem Protest geschlossenen Toepersee-Freibades: Die Becken verfallen vor sich hin, und die Liegewiese ist verpachtet - genutzt wird sie laut Dietz zur Zeit als Pferdekoppel. Das könnte sich ändern, wenn im Rahmen des Projektes „Duisburg2027“ ein neuer Flächennutzungsplan beschlossen wird. Die Entwürfe dazu sehen die große Wiese in begehrter Wohnlage nämlich als Baugebiet für „hochwertigen Wohnraum“ vor.
Das könnte, munkelt man in Homberg, auch das Schicksal der Außenanlagen am Homberger Kombibad sein, wenn diesen Herbst dessen Tore endgültig schließen. Bislang gibt es aber noch keine politische oder planungsrechtliche Grundlage für Verkauf und Bebauung der Freifläche an der Schillerstraße. Anders beim Rumelner Bad an der Rathausallee. Das wird definitiv verkauft, abgerissen, und anschließend entsteht dort ein weiterer Supermarkt, diesmal voraussichtlich eine Filiale der Vollsortimenter-Kette Edeka.
Kein schneller Abriss
Supermarkt-Betreiber waren bislang auch die einzigen Interessenten für das Grundstück der Rheinhauser Hallenbad-Ruine. „Es gibt Interessenten“, war das Einzige, was das Immobilienmanagement sich definitiv entlocken ließ. Darüber, wie die zukünftige Nutzung der Brache genau aussehen soll, sind sich Stadtverwaltung und Lokalpolitiker nach wie vor uneins - letztere wollen keinen weiteren Discounter zulassen und außerdem sicher stellen, dass auf dem Gelände auch eine unter Raumnot leidende städtische Kindertagesstätte endgültig unterkommt.
So lange das nicht geklärt ist, werden die Bagger noch eine Zeit lang auf sich warten lassen. Vom geplanten schnellen Abriss - 2010 hatte DuisburgSport schon vorsorglich 300 000 Euro für den Abriss im Etat des Folgejahres eingeplant - ist zur Zeit nicht auszugehen.