Duisburg. .
Der CDU-Ortsverband Huckingen/Hüttenheim/Ungelsheim und das Problem der „Wahlnomaden“: Am Freitag will der Verband erneut einen Vorstand wählen. Darüber und über die Hintergründe sprachen wir mit Ralf Bauerfeld.
Zum dritten Mal in diesem Jahr versucht der CDU-Ortsverband Huckingen/Hüttenheim/Ungelsheim am Freitag, 21. Oktober, 19 Uhr, im Steinhof, Düsseldorfer Landstraße 347, eine Vorstandswahl abzuhalten, die dem Parteiengesetz entspricht. Über die Hintergründe und die Vorstandswahl am Freitag sprach Martin Kleinwächter mit den beiden Kontrahenten Ralf Bauerfeld und Walter Becks (zum Interview mit Becks).
Herr Bauerfeld, Ihre Kritiker behaupten, Sie würden die Wahlen nur anfechten, weil es Ihnen um die Karriere Ihrer Tochter Bianca Seeger in der CDU geht.
Das stimmt nicht. Sie ist Mitglied im geschäftsführenden Landesvorstand der Frauen-Union und wird auch so ihren Weg gehen.
Worum geht es Ihnen dann? Sind Sie ein Querulant?
Ich möchte wieder Bewegung in den Ortsverband Huckingen bringen. Dabei möchte ich an alte Zeiten anknüpfen, als die CDU mit politischen Aktivitäten auf sich aufmerksam machte. Ich sehe mich nicht als Querulant, sondern als Aufklärer.
Aber dann würde es doch genügen, Walter Becks zu attackieren und gegen ihn anzutreten. Oder nicht?
Solange die Mitgliedsverhältnisse nicht geklärt sind, solange noch 28 Mitglieder nicht nach dem Wohnortprinzip eingegliedert sind, bestehen keine gerechten Wahlchancen für mich.
Aufgrund welcher Kriterien sind diese Mitglieder denn der CDU Huckingen noch zugewiesen?
Da gibt es welche, die längst in Buchholz wohnen, aber auf den Ursprung ihrer Familie in Huckingen verweisen. Dann gibt es Ehepartner solcher Leute, die sich darauf berufen. Es gibt Rentner, die angeblich ihren Arbeitsplatz dort haben - und Ehefrauen von diesen Rentnern.
Welche Begründungen sind Ihnen noch bekannt?
Es gibt Mitglieder, ebenfalls aus Buchholz, die freundschaftliche Beziehungen nach Huckingen anführen, Wanheimer, die unter anderem den Besuch der Realschule in Huckingen dafür nennen. Es gibt Leute, die drohen, auszutreten, wenn sie an ihren Wohnort Köln verwiesen würden. Es gibt Wanheimer, die die Mitgliedschaft bei TuSpo Huckingen, wo der Vater Vorsitzender sei, anführen oder auch Mütter, die gern am Wohnsitz ihres Sohnes der CDU angehören möchten, schließlich Mitglieder, für die ihr Schrebergarten in Huckingen maßgeblich ist.
Was sagt Ihr Rechtsanwalt dazu?
Er geht davon aus, dass normalerweise der Wohnsitz maßgeblich ist, ausnahmsweise, also nur in wenigen Fällen, der nachgewiesene Arbeitsplatz und in sehr seltenen Fällen ein tatsächlich begründeter Sonderfall gegeben sein kann.
Bauerfeld-Sympathisanten mit fragwürdigen Begründungen gibt es demnach keine mehr?
Soweit mir bekannt, wurden sie anderen Ortsverbänden zugeordnet.
Wie lange wollen Sie noch kämpfen?
Bis Recht und Ordnung bezüglich dieser Verhältnisse in Kreis- und Ortsverband hergestellt sind. Das Wahlnomadentum ist schon eingegrenzt worden. Es muss aber endgültig Schluss damit sein, dass Leute nur zum Wählen nach Huckingen kommen, ansonsten aber woanders in der CDU aktiv sind.
Warum ist das den anderen Mitgliedern nicht plausibel zu machen?
Es sind nur noch die Becks-Getreuen, die das Problem ignorieren.