Duisburg. .
Der CDU-Ortsverband Huckingen/Hüttenheim/Ungelsheim und das Problem der „Wahlnomaden“: Am Freitag will der Verband erneut einen Vorstand wählen. Darüber und über die Hintergründe sprachen wir mit dem Verbandsvorsitzenden Walter Becks.
Zum dritten Mal in diesem Jahr versucht der CDU-Ortsverband Huckingen/Hüttenheim/Ungelsheim am Freitag, 21. Oktober, 19 Uhr, im Steinhof, Düsseldorfer Landstraße 347, eine Vorstandswahl abzuhalten, die dem Parteiengesetz entspricht. Über die Hintergründe und die Vorstandswahl am Freitag sprach Martin Kleinwächter mit den beiden Kontrahenten Walter Becks, noch amtierender Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes, und seinem Kontrahenten Ralf Bauerfeld (zum Interview mit ihm).
Herr Becks, was geht Ihnen vor diesem dritten Wahlgang durch den Kopf?
Walter Becks: Ich musste nach dem Beschluss des Bundesparteigerichts der CDU in Berlin im Januar eine Mitgliederversammlung ansetzen. Diese hat nach Rücksprache mit den Kreispartei-Gremien im Mai stattgefunden. Jetzt müssen wir wieder wählen, weil diesmal das Kreisparteigericht die Wahl vom Mai aufgehoben hat.
Warum hat das Kreisparteigericht so entschieden?
Weil außer uns die anderen CDU-Ortsverbände noch keine bereinigten Mitgliederlisten hatten.
Die Wahlen aller anderen Ortsverbände waren aber doch auf Herbst verschoben worden, um die Mitgliederlisten um auswärtige, nach dem Berliner Beschluss nicht mehr zugehörige Mitglieder zu bereinigen. Warum haben Sie nicht gewartet?
Weil die CDU Huckingen damals der einzige Ortsverband war, der keinen ordentlich gewählten Vorstand hatte.
Was verstehen Sie unter dem Wort „Wahlnomaden“, das seit 2009 die Runde macht?
Alles begann damit, dass Huckingen vor der Stadtratswahl 2009 erstmals einen eigenen Wahlkreis bekam. Es bildeten sich zwei Lager in Huckingen, die im Vorfeld der Kandidatenaufstellung Mitglieder warben. Gleichzeitig wanderten Mitglieder unter anderem aus Buchholz zu uns, so Bianca Seeger, die später gegen mich antrat, nämlich schon Mitte 2008.
Waren das nur Sympathisanten des Lagers Seeger/Bauerfeld?
Nein. Die Zahl meiner Unterstützer hatte auch stark zugenommen. Beide Lager legten kräftig zu und erreichten vor der Versammlung 2009 mit 137 Teilnehmern die Spitze.
Wie viele waren früher üblich?
Wir hatten immer 75 bis 80 Mitglieder, zu den Versammlungen kamen höchstens 20 Personen.
Da müssten Sie doch Ralf Bauerfeld eigentlich dankbar sein, dass er mit seinen Wahlanfechtungen die Rückkehr zum Normalzustand anstrebt?
Ich wäre ihm dankbar, wenn sich seitdem der persönliche Umgang miteinander in den öffentlichen Sitzungen verbessert hätte. Das aber ist nicht der Fall.
Geht es Bauerfeld aus Ihrer Sicht nur darum, seiner Tochter eine Karrieremöglichkeit zu verschaffen?
Das müssen Sie ihn fragen.
Sehen Sie sich persönlich in ein System zum Erhalt der Macht des CDU-Kreisvorsitzenden Thomas Mahlberg eingebunden, verdanken Sie ihm Ihre Ratskandidatur?
Mein Ratsmandat verdanke ich seit 2009 den Huckinger Wählern. Ich bin aber in das System CDU Duisburg eingebunden, ohne das diese Ratskandidatur nicht möglich gewesen wäre.
Auf welchen Ausgang der Vorstandswahl am Freitag setzen Sie?
Ich will wieder Vorsitzender werden, in einem demokratischen Verfahren.