Duisburg..
Fredi Brückner ist seit 83 Jahren Mitglied beim Amteur Schwimm-Club Duisburg. Und zieht immer noch mit Freude seine Bahnen.
Das Thermometer zeigt 31,3 Grad Luft-Temperatur an, das Wasser ist 25,8 Grad warm. Bestes Badewetter. Fredi Brückner steigt vorsichtig Stufe um Stufe in den See, zieht eine dreiviertel Stunde lang seine Bahnen. „Laufen ist meine Sache nicht“, gesteht er lächelnd und zupft die Badehose gerade. Von denen hat er ungezählte zerschlissen, denn der 88-Jährige ist mit seinen Eltern 1927, im Alter von fünf Jahren, Mitglied des Amateur-Schwimm-Clubs Duisburg geworden. Und als echte Wasserratte hat er auch einige Erfolge erschwommen: Abgesehen vom Freischwimmer (1932) und vom Fahrtenschwimmer (1935) sind es vor allem die Turniersiege mit der Wasserball-Mannschaft. Den Titel des Deutschen Meisters konnte er sich 1957 an die Hose heften. „Wir haben eisern trainiert“, erinnert sich Brückner, ab 16 Grad ging’s ins Wasser, „das war eiskalt“. Im Winter wurde in den Umkleiden Kondition geschult. Begeistert hat ihn auch Ring-Tennis, Volleyball, Tauchen, Surfen, Wasserski. Einzig Turmspringen sollte keine Leidenschaft werden: „Beim Sprung vom Zwölfer ist mir mal die Badehose geplatzt!“
Im Krieg, der ihm drei Schussverletzungen einbrachte, lernte er seine Frau Magda kennen, sie starb nach 60 Jahren gemeinsamer Zeit. Während es seine Kinder ebenfalls zum Wasserball zog, war Magda vor allem „leidenschaftliche Schlachtenbummlerin“. Beruflich arbeitete sich Brückner mit der elterlichen Bonbonfabrik hoch, gründete später den Süßwarenhandel SüGro und arbeitete lange als Einkaufschef. Heute ist Brückner ein bisschen vorsichtiger, um die Insel schwimmt er nicht mehr, und wenn das Wasser zu Saison-Beginn zu kalt ist, muss auch mal ein Viertelstündchen Bewegung reichen. Dann geht’s eher auf die Liege zum Zeitung lesen. Mit Freunden des Amateurs trifft er sich zum Stammtisch, aber auch sonst täglich: „Zum quasseln“. Auch das: eine Leidenschaft.