Duisburg-Rahm. Das Ehepaar Siefert aus Duisburg-Rahm wechselte nach einem Preisvergleich den Stromanbieter. Weil sie sich von „stromio“ im Stich gelassen fühlten, wollten sie zu den Stadtwerken zurück. Doch der neue Vertrag war bereits gültig – für ein Jahr.

Ursula und Gustav Siefert wollten Geld sparen, in­dem sie den Stromanbieter wechselten - und sind reumütig zurück zu den Stadtwerken gekehrt. Im Internet-Portal „check24“ hatten sie nach ei­nem günstigeren Angebot ge­sucht und waren bei „stromio“ in Magdeburg gelandet. „170 € hätte ich im Jahr gespart, dank einer Bonus-Zahlung“, sagt Siefert, der ­sonst mit den Stadtwerken zufrieden war.

Am 28. November beantragten die Sieferts bei check24 den Wechsel zu „stromio“. Check24 bestätigte ihnen am 1. Dezember den Eingang ih­res Antrags, verbunden mit dem Tipp, nach vier Wochen bei stromio nachzuhaken, falls sie von dort nichts hören würden. Am 8. Dezember be­grüßten die Magdeburger ihre neuen Kunden per E-Mail. Aber: „Wir haben Liefertermin und Höhe der monatlichen Ab­schlagszahlung nicht erfahren“, klagt Siefert. Schließlich rechnete man per 1. Januar mit der Um­stellung. Die aber ge­schah nicht. Vielmehr erfuhren die Sieferts, dass stromio die Umstellung erst zum 1. März durchführen würde. Und weil die Sieferts sich von ihrem neuen Stromversorger im Stich gelassen fühlten, widerriefen sie insgesamt seither gleich dreimal ihren Wechsel. Statt ihnen den Widerruf zu bestätigten, schickte stromio Anfang März die Vertragsbestätigung und teilte die Abschlagszahlungen mit. Ein Jahr lang, so erfuhren sie bei den Stadtwerken, müssten sie nun stromio-Kunden bleiben. Telefonischer Kontakt mit Magdeburg selbst war schwer. „Wir landeten immer wieder endlos in der Warteschleife“, so Gustav Siefert.

Sechs bis zwölf Wochen Vorlauf

Nach einer Anfrage der Re­daktion änderte stromio sein Verhalten. Es akzeptierte nicht nur den Widerruf des Wechsels, sondern bot den Sieferts als Ausgleich für ihren Ärger auch eine Entschädigung von 50 €. Die Schuld an den Verzögerungen gab man jedoch check24. Die Münch­ner hätten mit dem 1. März den falschen Lieferbeginn gemeldet.

Das freilich lässt check24 nicht auf sich sitzen. Auf dem Antragsformular von stromio, sagt check24-Pressesprecherin Isabel Wendorf, kann man den gewünschten Lieferbeginn nicht angeben.“ Sechs bis zwölf Wochen Vorlauf seien nötig. „Es hätte also frühestens zum 1. Februar klap­pen können.“ Wegen der Preiserhöhungen habe es großen Andrang gegeben.