Duisburg-Hüttenheim. . Sie könnten auch als “Beißer“ durchgehen. Kaum wird eine Plastikflasche in die Röhre gestopft, schnappen die Pfandautomaten hastig zu. Es rattert und knistert. Was passiert dann eigentlich? Ein Blick hinter die Kulissen.

Der Mann vor mir packt gerade seine beiden Ikea-Tüten voller Plastikflaschen in den Einkaufswagen und kutschiert ihn in Richtung Pfand-Automat. Jetzt bloß keine Zeit verlieren und den Au­tomaten mit den eigenen beiden PET-Flaschen füttern. Rein in die dunkle Röhre, die Mineralwasserflasche wird so lange herumgewirbelt, bis der Strichcode in die richtige Position kommt. Es rattert und knistert, das war’s. Was passiert eigentlich mit den ganzen Plastikflaschen? Toralf Schwinning, Geschäftsführer des REWE-Getränkemarkts an der Mündelheimer Straße, zeigt uns den Ablauf hinter den Kulissen.

Rund 2000 Einweg-Pfandflaschen werden täglich dort entsorgt. Der Automat, ein 35 000 Euro teures Gerät, kann anhand des Strichcodes erkennen, wie viel Pfand fällig ist und um welche Getränkemarke es sich handelt. Die Daten werden an eine sogenannte Clearingstelle übermittelt. Der Hüttenheimer Getränkemarkt arbeitet mit Rhenus zusammen. Das Rheinhauser Unternehmen registriert, welcher Getränkehersteller dem Händler wie viel Pfandgeld zurückerstatten muss.

Einweggebinde

Bevor die Einweggebinde, wie Schwinning PET-Flaschen und Pfand-Dosen nennt, in den beiden großen Containern unter dem Automaten landen, werden sie platzsparend plattgedrückt. Ein Container fasst bis zu 700 Flaschen, an einem Wo­chentag werden drei Behälter gefüllt. Samstags, wenn die Familienväter den Getränkeeinkauf er­ledigen, sind es vier. Es kommt aber auch vor, dass Gartenbauunternehmen die PET-Flaschen, die sie bei der Arbeit auflesen, säckeweise abgeben.

Der Weg der Getränkeflaschen

Handelt es sich um eine einzelne Mehrwegflasche, wird diese über ein Förderband...


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Handelt es sich um eine einzelne Mehrwegflasche, wird diese über ein Förderband... Bild: Stephan Glagla / WAZ FotoPool © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
...vor Ort zwischenlagert.


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...vor Ort zwischenlagert. Bild: Stephan Glagla / WAZ FotoPool © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
Am Wochenende wird im Edeka-Markt Mülheim-Dümpten ungefähr doppelt so viel an Pfand an die Kunden zurück gezahlt wie Getränke verkauft werden.


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Am Wochenende wird im Edeka-Markt Mülheim-Dümpten ungefähr doppelt so viel an Pfand an die Kunden zurück gezahlt wie Getränke verkauft werden. Bild: Stephan Glagla / WAZ FotoPool © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
Nun ist ein Mitarbeiter gefragt, der die Flaschen alle einzeln in die richtigen Kästen sortiert und...


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Nun ist ein Mitarbeiter gefragt, der die Flaschen alle einzeln in die richtigen Kästen sortiert und... Bild: Stephan Glagla / WAZ FotoPool © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
Nach dem Einwerfen von Einwegflaschen oder -Dosen werden diese vom Gerät automatisch erkannt, ... (Foto: Klaus Micke)
Nach dem Einwerfen von Einwegflaschen oder -Dosen werden diese vom Gerät automatisch erkannt, ... (Foto: Klaus Micke) © WAZ
Ein Kasten mit Pfandflaschen nimmt einen ähnlichen Weg. Nach dem Scannen erkennt der Automat, ob der Kasten vollständig ist...


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Ein Kasten mit Pfandflaschen nimmt einen ähnlichen Weg. Nach dem Scannen erkennt der Automat, ob der Kasten vollständig ist... Bild: Stephan Glagla / WAZ FotoPool © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
Von diesem langen Weg bekommt der Kunde letzten Endes kaum etwas mit. Denn der wartet nur wenige Sekunden auf die Pfand-Quittung. Foto: Stephan Glagla / WAZ FotoPool
Von diesem langen Weg bekommt der Kunde letzten Endes kaum etwas mit. Denn der wartet nur wenige Sekunden auf die Pfand-Quittung. Foto: Stephan Glagla / WAZ FotoPool © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
Über eine Art Mini-Aufzug werden die Flaschen auf unterschiedliche Regalhöhen gefahren und warten dort...


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Über eine Art Mini-Aufzug werden die Flaschen auf unterschiedliche Regalhöhen gefahren und warten dort... Bild: Stephan Glagla / WAZ FotoPool © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
Solch ein Gerät wie hier kann 680 verschiedene Getränkeflaschen erkennen.


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Solch ein Gerät wie hier kann 680 verschiedene Getränkeflaschen erkennen. Bild: Stephan Glagla / WAZ FotoPool © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
... direkt kleingedrückt und in diesen riesigen Beuteln gesammelt, bis diese abgeholt werden.



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... direkt kleingedrückt und in diesen riesigen Beuteln gesammelt, bis diese abgeholt werden. Bild: Stephan Glagla / WAZ FotoPool © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
... oder diesem Leergutrücknahmesystem - je nachdem ob eine einzelne Flasche oder ein ganzer Kasten zurückgegeben wird.


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... oder diesem Leergutrücknahmesystem - je nachdem ob eine einzelne Flasche oder ein ganzer Kasten zurückgegeben wird. Bild: Stephan Glagla / WAZ FotoPool © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
Mit der leeren Getränkeflasche steht der Kunde dann vor diesem...


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Mit der leeren Getränkeflasche steht der Kunde dann vor diesem... Bild: Stephan Glagla / WAZ FotoPool © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
... auf einen Mitarbeiter, der diese sortiert, vervollständigt und schließlich ins 400 Quadratmeter große Leergut-Lager fährt.


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... auf einen Mitarbeiter, der diese sortiert, vervollständigt und schließlich ins 400 Quadratmeter große Leergut-Lager fährt. Bild: Stephan Glagla / WAZ FotoPool © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
Wir beginnen unsere Reise durch die Flaschenlogistik mit der Lieferung in den Einzelhandel. Aus dem Lager...


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Wir beginnen unsere Reise durch die Flaschenlogistik mit der Lieferung in den Einzelhandel. Aus dem Lager... Bild: Stephan Glagla / WAZ FotoPool © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
... gelangt die Flasche in das Verkaufsregal und schließlich zum Kunden.


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... gelangt die Flasche in das Verkaufsregal und schließlich zum Kunden. Bild: Stephan Glagla / WAZ FotoPool © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
...  auf einen Sammeltisch geschoben.




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... auf einen Sammeltisch geschoben. Bild: Stephan Glagla / WAZ FotoPool © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
... und gibt in an ein Förderband weiter.
... und gibt in an ein Förderband weiter. © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
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Die Säcke mit den Flaschen kommen anschließend zur Ballenpresse an der Rückseite des Getränkemarkts. Hier wird das Material nochmals komprimiert und anschließend in einen 33 Kubikmeter großen Container geworfen. Alles sollte möglichst wenig Platz einnehmen. „Die Mo­natsmiete für einen Container beträgt 20 Euro, eine Kippfahrt kostet um die 80 Euro.“ Der Container wird einmal im Monat abgeholt.

Kosten weitgehend gedeckt

Für den anfallenden Rohstoff bekommt der Getränkemarkt soviel, dass die Kosten für die Pfandannahme weitgehend gedeckt sind. „Mal abgesehen von den Personalkosten“, differenziert Schwinning. Die Mitarbeiter müssen zum Beispiel täglich den Pfandapparat reinigen und desinfizieren, denn immer wieder laufen klebrige Reste aus den Limoflaschen aus.

Die Pfanddosen geben die Kunden genau wie die Mehrwegflaschen beim Personal ab. „Der Dosen-Anteil ist so gering, dass es sich nicht lohnen würde, einen ganzen Container dafür bereitzustellen“.

Stark nachgefragt sind in letzter Zeit alkoholfreies Bier und Radler sowie Mischgetränke und Mineralwasser mit Fruchtgeschmack. Von den 350 verschiedenen Bieren, die Schwinning anbietet, gibt’s übrigens noch keins in der PET-Flasche.