Duisburg-Süd. . Die Entscheidung über den Umzug der englischen “St. George's School“ von Wanheimerort nach Ungelsheim ist vertagt worden. Der zugehörige Antrag war der Bezirksvertretung zu spät vorgelegt worden, weshalb Rot-Rot-Grün eine Behandlung ablehnten.

Bevor die rund 30 Bürger, die zur Frühzeitigen Bürgerbeteiligung zur Bebauung des Geländes Am Dickelsbach in Großenbaum erschienen waren, über das Projekt bei der Sitzung der Bezirksvertretung informiert wurden, wurden sie auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Fast eine halbe Stunde lang diskutierten die Bezirksvertretung zuvor über die Tagesordnung.

St. George’s School in Wanheimerort

Es ging dabei in der Christian-Zeller-Schule um eine Verwaltungsvorlage zum Tagesordnungspunkt „Neubau einer Schule mit Kindergarten, Mensa, Aula und Sporthalle unter Einbeziehung eines bestehende Schulgebäudes, Am Neuen Angerbach 90.“ Hinter dem Titel verbirgt sich der geplante Umzug der St. George’s School von Wanheimerort nach Ungelsheim. Bereits bei Bekanntwerden der Pläne der englischen Privatschule, sich auf dem Gelände der früheren Grund- und Hauptschule niederzulassen, hat es heftige Proteste seitens der Ungelsheimer Bürgerschaft gegeben, zudem drohte zunächst auch die Arbeiterwohlfahrt ihren Seniorentreff in Ungelsheim zu verlieren.

Bei der Diskussion in der Bezirksvertretung ging es nun um die rechtzeitige Zustellung der Verwaltungsvorlage, die weiterhin durch Schriftführer Lautenbach den Mitgliedern als E-Mail übermittelt wurde. Die SPD lehnte zunächst die Behandlung der Vorlage kategorisch ab: „Die Vorlage hat uns auf den letzten Drücker erreicht, deswegen möchte wir sie erst in der nächsten Sitzung am 7. April behandelt wissen“, argumentierte Hartmut Ploum.

Vorwürfe von der CDU

Brigitte Weber, Vorsitzende der CDU-Fraktion: „Wenn es bei der Vorlage sich um eine städtische Schule gehandelt hätte, würden sie trotz der knappen Zeit in die Beratung eintreten.“ Bezirksamtsleiter Friedhelm Klein assistierte: „Die Schule ist unter Zeitdruck, das Gelände ja per Ratsbeschluss rechtskräftig verpachtet.“

Auch SPD-Ratsherr Ercan Idik riet der Bezirksvertretung, den Tagesordnungspunkt auf die nächste Sitzung zu verschieben: „Die Anwohner in Ungelsheim sind nicht über die Pläne informiert. Ich rege an, dass wir Kommunalpolitiker unter rot-rot-grüner Federführung selbst dazu eine Informationsveranstaltung den Bürgern anbieten, an denen die Verwaltung ebenfalls gerne teilnehmen kann.“

Kein zeitlicher Druck

Auch Grüne-Fraktionsführerin Dr. Birgit Beisheim wollte sich dem zeitlichen Druck nicht stellen: „Mit der Verabschiedung der Vorlage schaffen wir Fakten!“ Bezirksbürgermeister Dieter Eliaß (SPD) stellte vor der Abstimmung abschließend noch einmal klar, dass sich die Vertagung der Vorlage nicht gegen den Investor richten würde, sondern gegen den zeitlichen Zugzwang, den die Verwaltung damit ausgelöst habe.

Mit einer Kampfabstimmung beschloss die Mehrheit von SPD, Grüne und Linke gegen die Stimmen der CDU und FDP den Tagesordnungspunkt nicht zu behandeln und zu verschieben.