Ungelsheim. .

Der Bürgerverein fordert die Stadt Duisburg auf, durch ein unabhängiges Gutachten den Nachweis zu führen, dass auch der Ortsteil selbst vom Umzug der privaten englischsprachigen St.-Ge­orge-School von Wanheimer­ort an die Nordhäuser Straße profitiert.

Wie Vorsitzender Stefan Lindner mitteilt, habe man zwar in Gesprächen mit der Schule die Bereitschaft zum offenen Dialog feststellen können. „Dennoch kam dabei klar zum Ausdruck, dass es der Schule in vorderster Linie um ihr Unternehmen geht und nicht um die Umgebung“, so Lindner.

Diese Aspekte hätten aber von der Stadt berücksichtigt werden müssen. Die aber hat Lindner immerhin bestätigt, dass der Rat der Stadt für das Schulgelände am 5. Juli die Be­stellung des Erbbaurechts be­schlossen hat. Lindner räumt ein, dass der Bürgerverein mit seinen Versuchen gescheitert ist, Un­gelsheimer Interessen vor dieser Entscheidung zur Geltung zu bringen. „Scheinbar konzeptlos“ habe die Verwaltung ihre „Machenschaften“ dabei durchgesetzt, schreibt er.

Es sei aber weiterhin legitim, für Ungelsheim eine Planung zu fordern, die dem Ort selbst auch Nutzen bringt. Das sei bei der Privatschule nicht zu erkennen. Insofern wundert sich Lindner darüber, wie Paul Moses, früherer Ungelsheimer und ehemaliger Sprecher vom „Umweltforum“, zu genau ge­genteiligen Einschätzungen kommt.

Bislang sei die Grundschule von Bürgern aus dem Ort ge­nutzt worden, so Lindner. „Mit der Privatschule wird der größte Teil morgens und nachmittags per Auto über den Heidberg nach Ungelsheim hinein- und wieder hinausgefahren werden.“ Insgesamt 700 Kinder würden dort unterrichtet. Bei einem Einzugsgebiet der Schule bis nach Essen, Oberhausen, Krefeld und Dins­laken sei schwer vorstellbar, dass diese Familien „durch die Verlagerung auf einmal alle hierhin ziehen wollen.“ Das gebe der örtliche Wohnungsmarkt, dessen überwiegende Mietwohnungen zu 90 % zwischen 40 und 60 Qua­dratmeter groß seien, auch gar nicht her. Eltern, die für ihre Kinder jährlich bis zu 10 000 Euro Schulgeld bezahlen würden, würden dort niemals einziehen.

Wenn die Schule einmal da sei, könnten Moses’ Behauptungen nie mehr widerlegt wer­den, so Lindner. Dass die Privatschule für ganz Duisburg ein Gewinn sei, räumt er ein - nur für Ungelsheim eben nicht.