Kein Schild wies an der Auffahrt zur A 59 in Buchholz auf die Sperrung ab Wanheimerort hin, als der letzte Teil des Mercatortunnels gebaut wurde. Der Landesbetrieb Straßen sah dafür keinen Bedarf – und verweist auf Vorab-Infos in den Medien.
Weil die letzten Deckplatten für den Tunnel der A 59 am Hauptbahnhof verlegt wurden, war die Autobahn von Freitagabend bis Dienstag komplett gesperrt. „Warum wurden Auto-fahrer noch in Buchholz auf die A 59 gelassen?“ Das fragt Leserin Edelgard Lücke.
Sie wollte Freitagabend gegen 20 Uhr ihre Tochter von Buchholz aus am Hauptbahnhof abholen, fuhr prompt in den Stau und brauchte bis zur Ausfahrt Wanheimerort, wo alle Autos die A 59 verlassen mussten, alleine 70 Minuten. In der Zwischenzeit war ihre Tochter per Handy informiert worden, mit der S-Bahn weiter bis „Im Schlenk“ gefahren und dort von ihrem Vater mit einem anderen Auto abgeholt worden. Edelgard Lücke war also ganz umsonst unterwegs gewesen.
Auch wer gegen 23 Uhr in Buchholz auf die Autobahn in Richtung Stadtmitte auffuhr, benötigte bis zum Verlassen in Wanheimerort noch 30 Minuten Zeit. „Warum stellt man da kein Schild auf und warnt die Autofahrer?“, fragt sich nicht nur Edelgard Lücke.
Wir fragen bei der Stadt Duisburg nach. „Dafür ist der Landesbetrieb Straßen NRW zuständig“, antwortet uns Pressesprecherin Anja Huntgeburth. Da könne die Stadt nicht einfach ein Schild aufstellen. Wenn das der Landesbetrieb auch machen würde, wären es gleich deren zwei. Hat er aber nicht.
Bau des Mercatortunnels
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Wir fragen bei der Polizei nach. „Es ist nichts von uns aus koordiniert angegangen worden“, erklärt Pressesprecher Stefan Hausch. Größere Komplikationen habe es bei der Sperrung auch nicht gegeben. Das wäre etwa der Fall, wenn der Rückstau so groß wäre, dass die Sittardsberger Allee blockiert würde und Einsatzfahrzeuge, zum Beispiel in Richtung Unfallklinik, nicht mehr durchkämen. Erst dann würde die Polizei einschreiten. „Auch die Autobahnpolizei hat da keine Karten drin“, so Hausch weiter. „Das läuft alles über Straßen NRW.“
Und dort berichtet uns Peter Belusa, man habe vor etwa vier Jahren die Warnung der Öffentlichkeit vor derartigen Baustellen grundlegend umgestellt. „Das wurde früher öfter gemacht, dass Schilder aufgestellt wurden“, so Belusa. Dafür seien die Medien weniger gut informiert worden. Heute mache man es umgekehrt, verzichte meist auf Schilder. Dafür seien die Zeitungen eine Woche vorher informiert worden. Und am Tag selbst habe es alle 30 Minuten entsprechende Durchsagen im Verkehrsfunk gegeben.
„Sicher hätte man ein Schild aufstellen können“, so Belusa weiter. „Aber wer die Medien nicht mitbekommt, sieht der tatsächlich das Schild?“, fragt er sich.
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