Duisburg. Das beliebte Café RöstCult in Duisburg-Buchholz verkauft Taschen aus Kaffeesäcken. Jedes Stück ist ein handgemachtes Unikat. Was dahintersteckt.

Vor zwei Jahren starteten Erdal und Hüsniye Göktas eine ganz besondere Aktion für den guten Zweck. Die Betreiber von RöstCult, der Kaffeerösterei mit Café an der Münchener-, Ecke Lindauer Straße, hatten die Nähleidenschaft und Kreativität ihrer Kunden Birgit und Frank Abel für eine Benefizaktion genutzt, die weit über Buchholz hinaus Gesprächsstoff war.

Das Kundenehepaar sah damals die bunt-gemusterten Säcke, in denen der Rohkaffee angeliefert wurde, ergatterte zwei, drei davon und fertigte daraus Sitzkissen, vor allem aber nachhaltige Umhängetaschen an. Die Göktas fanden die Taschen so toll, dass schnell die gemeinsame Aktion für den guten Zweck ins Leben gerufen wurde.

Erdal Göktas im Café RöstCult in Duisburg-Buchholz.
Erdal Göktas im Café RöstCult in Duisburg-Buchholz. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Die Abels nähten insgesamt zehn Taschen, die für 30 Euro im Café direkt am Buchholzer Markt angeboten wurden. Und auch die Kunden fanden die Beutel toll. Wie oft Erdal Göktas den Satz: „Wie? Keine mehr da?“, gehört hat, weiß er schon gar nicht mehr. „Gefühlte hundertmal bestimmt.“

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Zu den 300 Euro aus dem Taschenverkauf legten Hüsniye und Erdal Göktas damals noch einmal 70 Euro pro Tasche drauf, „als Dankeschön für die Treue und Unterstützung während Corona“. So gingen 1000 Euro an den ambulanten Malteser Kinder- und Jugendhospizdienst.

Die Nachfragen nach den Benefiz-Taschen hörten aber auch nach der Aktion nicht auf, berichtet Göktas, „also haben wir von da an jeden Kaffeesack aufbewahrt.“ Und das hat sich gelohnt: 100 neue Taschen sind mittlerweile fertiggestellt worden. Birgit und Frank Abel haben ihre Nähmaschinen glühen und ihre Ideen für Design sprühen lassen.

100 neue Taschen warten auf den Verkauf im Café RöstCult

Unterstützung bekamen sie von zwei weiteren RöstCult-Kundinnen. Brigitte Hanz und Anette Willmann, ebenfalls versiert im Umgang mit Zwirn, Nadel, Stoff und Faden, haben sich spontan bereiterklärt, mitzunähen. Die ersten Taschen sind bereits an den Mann und an die Frau gegangen. Der Preis von 30 Euro ist geblieben. Neben dem Maltester-Hospiz wird diesmal auch der Verein für körperlich und mehrfach behinderte Menschen (VKM) bedacht. „Es wäre schon toll, wenn wir die Spenden noch vor Weihnachten überreichen könnten“, hofft Hüsniye Göktas.

Jede Tasche ist ein Unikat. Birgit Abel: „Wir selbst wissen vorher gar nicht, wie sie letztendlich aussehen wird.“ Auf jeden Fall sind alle 100 Exemplare nachhaltig, umweltfreundlich, handgemacht und kommen einem sozialen Zweck zugute. „Was will man mehr?“, freuen sich die Beteiligten. „Jedes Mal, wenn wir sehen, wie jemand mit einer der Taschen über den Markt geht, bekommen wir leuchtende Augen.“