Duisburg. Für 600.000 Euro saniert die Gebag den historischen Wasserturm in 6-Seen-Wedau. Die Pläne für das Duisburger Denkmal haben sich geändert.
Er sollte buchstäblich ein Höhepunkt des Duisburger Neubaugebiets 6-Seen-Wedau werden: der namengebende Wasserturm im entsprechenden Wohnquartier. Jetzt wird es doch nichts mit dem Blick auf Häuser und Sechs-Seen-Platte: Der denkmalgeschützte Turm wird ab sofort zwar saniert, die Pläne für eine Aussichtsterrasse werden aber nicht umgesetzt.
Gebag saniert historischen Wasserturm in 6-Seen-Wedau für 600.000 Euro
Einst versorgte das denkmalgeschützte Gebäude die Dampfloks auf dem ehemaligen Rangierbahnhof mit Wasser, heute ist es eine Landmarke. Und die soll es auch bleiben: Dazu saniert die Gebag den Wasserturm für 600.000 Euro. Der markante Stahlkugelbehälter und weitere Stahlteile werden abgeschliffen, sandgestrahlt und neu konserviert. Außenrum bekommt der Turm neue Stahlbandagen, um seine Statik zu sichern. Neue Fenster, Türen und Fugen schließen die Arbeiten ab.
Abgestimmt sind sie mit der Unteren Denkmalschutzbehörde. Das Ziel beschreibt Helder Fernandes, Abteilungsleiter Instandhaltung bei der Gebag: „Die bei der Sanierung verwendeten Materialien sollten im Idealfall analog zu denen sein, die auch bei der Erbauung des Wasserturms verwendet wurden. Wo das nicht möglich ist, weichen wir auf optisch ähnliche Materialien aus.“
Doch keine Aussichtsplattform für 6-Seen-Wedau: Das sind die Gründe
Dass der historische Wasserturm nun doch keine Aussichtsplattform bekommt, dafür sind zwei Gründe verantwortlich: Sicherheit und Geld. „Wir haben die Möglichkeiten, den Turm als Aussichtsplattform zu nutzen, umfassend geprüft“, sagt Gebag-Sprecherin Lisa Melchior. Der Denkmalschutz hatte den Plänen bereits zugestimmt.
[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]
Doch jetzt kommt die Absage: „Die Instandsetzung des Turms inklusive der Aussichtsplattform für eine dauerhafte öffentliche Zugänglichkeit ist nicht rentabel umzusetzen, auch die Sicherheitsrisiken sind aufgrund der Bauweise der inneren Treppengänge zu hoch, um den Turm der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“ Nur Fachpersonal darf dem Turm zu Wartungszwecken aufs Dach steigen.
Wohnen, Essen gehen, Einkaufen: Das bietet das Quartier am Wasserturm in 6-Seen-Wedau
Das umgebende Quartier am Wasserturm in 6-Seen-Wedau plant die Gebag weitgehend autofrei, sozial und nachhaltig: Autos sollen dort nur unterirdisch fahren, von den geplanten 147 Wohnungen der städtischen Baugesellschaft sollen bis zu 60 Prozent Sozialwohnungen sein, und die Häuser sollen unter anderem mit Recycling-Beton errichtet und zum Beispiel dank Photovoltaik CO2-neutral betrieben werden.
[Wo gibt es Neubaugebiete in Duisburg? Wo steigen die Mieten? Spezialseite zum Thema Wohnen, Bauen und Immobilien.]
Direkt nebenan entsteht das neue Nahversorgungszentrum mit seinen 5500 Quadratmetern Einkaufsfläche, verteilt unter anderem auf Super- und Getränkemarkt sowie Discounter. Auch Gastronomie ist geplant, darunter eine Pizzeria, eine Vinothek und ein Eiscafé.
Auch interessant
Abgerundet wird das Quartier am Wasserturm durch eine Schule und eine Kita.
[Interesse am Thema Wohnen, Bauen, Mieten in Duisburg? Unseren Immobilien-Newsletter fürs Ruhrgebiet können Sie hier kostenlos bestellen.]
Die Sanierung des Wasserturms wird nach Gebag-Angaben sechs Monate dauern. Die Kosten werden mit 285.000 Euro von Land NRW und vom Bund gefördert.