Duisburg. Schulen, Verkehr, Vereine, neue Promenade am Masurensee: Diese Forderungen gibt es für die weitere Entwicklung des Neubaugebiets 6-Seen-Wedau.

Architekturmeile, Reihenhäuser, Sozialwohnungen: Die ersten Baufelder auf 6-Seen-Wedau sind an Investoren vergeben. Für den letzten Teil unseres Ausblicks auf das Jahr 2023 haben wir die Fraktionen in der Bezirksvertretung Süd gefragt, wie sie die bisherigen Pläne für 6-Seen-Wedau bewerten und welche Forderungen sie für dessen weitere Entwicklung haben. Eine Partei äußert dabei massive Kritik an der Informationspolitik der Duisburger Verwaltung.

SPD: Vereine und Anwohner schützen und unterstützen

Unsere Forderungen, dass auf dem größten Baugrundstück Duisburgs eine gesunde Mischung aus Ein- und Mehrfamilienhäusern, sozialem und frei finanziertem Wohnungsbau entsteht, eingerahmt in ein modernes Straßen- und Wegenetz sowie eine ausgewogene Infrastruktur, sehen wir bislang erfüllt. Wichtig ist auch, dass insbesondere die Vereine in ihrem Bestand geschützt beziehungsweise angepasst unterstützt werden.

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Dem Wunsch aller Beteiligten und somit auch der durch den Neubau betroffenen Bestandsbewohner nach einem geringstmöglichen Eingriff in ihre Wohnqualität – Stichwort Verkehre – muss durch entsprechende Maßnahmen Rechnung getragen werden.

Grüne: Deutliche Kritik an Duisburgs Verwaltung in Bezug auf 6-Seen-Wedau

Die Ratsmehrheit hat die Entscheidung zu allen Details an die Projektentwickler der Gebag abgegeben. Mehr Informationen als über die Webseite stehen uns nicht zur Verfügung. Selbst unserer Bitte, die Ausbauplanung der Straßen vorgelegt zu bekommen, ist die Verwaltung bisher nicht nachgekommen. Obwohl die Straßen bereits in Bau sind, werden Bürger*innen und Politik nicht beteiligt. Auf Grundlage grober Pläne und Werbeaussagen der Projektträger verbietet sich eine Bewertung.

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Die Stadt Duisburg muss umgehend den Anschluss des Neubaugebietes durch öffentlichen Nahverkehr und eine gute Anbindung des Radverkehrs planen. Die geplante Bahnverbindung in Richtung Duisburg und Düsseldorf wird erst im nächsten Jahrzehnt möglich sein. Zuverlässige und funktionierende Verbindungen aus 6-Seen-Wedau hinaus fehlen bislang. Auf die versprochenen Verbindungen mit E-Bussen innerhalb des Projekts ist zu achten. Die Verkehrsbelastung der Wedauer Bürger*innen, vor allem die der Anliegenden an der Wedauer Straße, wird enorm sein. Hinzu kommt die zu erwartende Abholzung der gesunden Straßenbäume.

CDU: Ratinger Weststrecke sowie Bau von Schulen und Kitas vorantreiben

Die Pläne deuten auf ein durchmischtes Viertel für verschiedene Bevölkerungs- und Einkommensgruppen hin, was begrüßenswert ist, da die Stadt von heterogenen Stadtteilen profitiert. Nahversorgung und Gastronomien in fußläufiger Entfernung sowie Durchwegungen und öffentliche Plätze lassen auf eine weitere Belebung des Viertels hoffen. Durch die verbindende Wirkung von 6-Seen-Wedau können die umgebenden Stadtteile Wedau und Bissingheim ebenfalls von den neuen Infrastrukturen profitieren.

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Die Abdeckung durch den öffentlichen Nahverkehr ist ein elementarer Bestandteil für ein modernes und lebenswertes Quartier. Nicht nur die Erreichbarkeit mit dem Bus, sondern insbesondere auch die Wiederbelebung der Ratinger Weststrecke für die überörtliche Anbindung sind wichtig und müssen weiter vorangetrieben werden. Ebenso soll weiterhin auf eine hohe städtebauliche Qualität und interessante Bauformen geachtet werden. Die steigende Nachfrage durch die zukünftigen Bewohner nach Kinderbetreuung und Schulplätzen muss frühzeitig beachtet werden, um rechtzeitig genügend Angebote zu haben.

Parteilos/FDP: Promenade am Masurensee soll Verweilatmosphäre bieten

So soll die neue Uferpromenade am Masurensee aussehen.
So soll die neue Uferpromenade am Masurensee aussehen. © Atelier Loidl,Berlin | Atelier Loidl

Mit unterschiedlichen Bauformen entsteht gleichzeitig eine große Lebendigkeit des Wohnens. Die Gestaltung der Mobilität mit dem Vorzug für Fuß- und Radverkehr bei dem größtenteils autofreien Quartier ist für Duisburger Verhältnisse fast einzigartig. Gleiches gilt für die gesamte Ökologie des Projektes mit dem einhergehenden Nachhaltigkeitskonzept.

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Für die weiteren Quartiere von 6-Seen-Wedau stellen wir in vielen Punkten ähnliche Basisanforderungen wie in den ersten beiden Baufeldern des 1. Quartiers. Die unterschiedlichen Häuser müssen neben den ökologischen auch den optischen Ansprüchen für eine Wohlfühlgegend gerecht werden, exotische Spielereien sollten bei den Wohnhäusern vermieden werden. Die Flaniermeile am Masurensee sollte eine einladende Optik erhalten, die sowohl den Quartierbewohnern als auch den Besuchern eine gemütliche Atmosphäre mit entsprechenden Sitzgelegenheiten zum Verweilen anbietet.