Duisburg. Ablaufbauwerke im Neubaugebiet Am Alten Angerbach in Duisburg-Huckingen sind zu tödlichen Fallen für Kleintiere geworden. Das sagt die Gebag.
Für den Quadratmeter Bauland im Neubaugebiet am Alten Angerbach haben private Bauherrn knapp über 1000 Euro pro Quadratmeter bezahlt. Kleintiere, die auf den Grundstücken unterwegs sind, zahlen dort aktuell mit ihrem Leben. Fünf von der Gebag errichtete Ablaufbauwerke im Neubaugebiet haben sich zu Todesfallen für Kaninchen, Kröten und sogar Vögel entpuppt.
Gebag: Gefahr für Kleintiere ist nicht ausreichend erkannt und berücksichtigt worden
Bei dem Bauvorhaben am Alten Angerbach wurden im vergangenen Jahr entlang der alten Anger Versickerungsmulden sowie technische Entwässerungsanlagen zur punktuellen Ableitung des Niederschlagswassers in den Alten Angerbach errichtet. „Zweck dieser Becken ist es, das Regenwasser bei Starkregenereignissen aus den Sickermulden in den Angerbach überzuleiten“, erklärt Gerhild Gössing, Sprecherin der Gebag. Wichtig bei diesen Becken sei es, dass „der Durch- bzw. Abfluss in diese Becken gewährleistet wird, da es sonst zu Überschwemmungsszenarien im Plangebiet kommen könnte.“
Die Becken, die mittlerweile von den Wirtschaftsbetrieben Duisburg abgenommen und in deren Besitz übergegangen sind, sind mit Gittern gesichert, die vor allem Kinder daran hindern sollen, beim Spielen in diese Becken zu fallen. In den Absetzbecken sollen sich, so die Gebag, Pflanzenreste und Laub sammeln, die bei sehr starkem Regen mit weggeschwemmt werden. „Diese Absetzbecken haben eine Tiefe von ungefähr 60 Zentimetern und stehen so gut wie immer voll mit Wasser“, sagt Gerhild Gössing. Kleintiere, die in die Becken hineinfallen und sich dann nicht mehr selbst aus dieser misslichen Lage befreien können, seien an dieser Stelle leider nicht ausreichend berücksichtigt worden.
[Duisburg-Newsletter gratis abonnieren + Seiten für Duisburg: Stadtseite + Blaulicht-Artikel + MSV + Stadtteile: Nord I Süd I West + Themenseiten: Wohnen & Immobilien I Gastronomie I Zoo]
Aber genau das ist das Problem: „Aus diesen Becken kommen die Tiere einfach nicht mehr heraus“, sagt Anwohner Werner Staczan. „Die verwendeten Formsteine haben sich als Todesfallen für Tiere entpuppt. Fallen Tiere in die meist mit Wasser gefüllten Becken hinein, „gibt es für sie kein Entkommen mehr.“ Werner Staczan ist sich sicher: „Diese Tiere führen dann einen Überlebenskampf bis zur Erschöpfung und verenden schließlich.“ Dabei verweist er auf auf drei verendete Tiere in diesen Becken. „Diese Todesfallen müssen dringend entschärft werden.“
Über neu eingebaute Rampen sollen Tiere wieder herausklettern können
Das hat nun die Gebag erkannt, auch wenn der Wohnungsbaugesellschaft keine weiteren verendeten Tiere gemeldet wurden: „Wir haben uns kurzfristig mit den Wirtschaftsbetrieben ausgetauscht“, sagt Gerhild Gössing. „Beschlossen wurde, hier in alle fünf Kästen kleine Rampen einzubauen, über die die Tiere aus den Becken herausklettern können.“ Die technische Umsetzung sei bereits besprochen worden. „Die Umbauten werden von den Wirtschaftsbetrieben kurzfristig umgesetzt und sicherlich innerhalb der nächsten 14 Tage abgeschlossen sein“, verspricht Gössing.
Sollte das nicht der Fall sein, behält sich Werner Staczan vor, „Strafanzeige wegen fortgesetzten Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gegen die Gebag“ zu stellen.