Duisburg. Die Gaststätte „Zu den drei Linden“ in Duisburg-Serm ist abgerissen. Ein beliebter Teil von ihr bleibt aber erhalten: in den neuen Mietwohnungen.

Auch wenn die Sermer Traditionsgaststätte „Zu den drei Linden“ schon seit 2015 geschlossen ist, war das Anrollen der Abrissbagger Ende Juni noch einmal ein markanter Einschnitt für die Dorfbewohner. Anstelle der Gaststätte, die früher ein zentraler Treffpunkt des Dorfgeschehens war, werden zwei Wohnhäuser (Erdgeschoss und zwei Obergeschosse) mit insgesamt 15 Wohneinheiten entstehen.

Neue Wohnungen in Duisburg-Serm werden 2023 fertig

Die Fertigstellung ist für das nächste Jahr geplant, wie Lisa Schmidt vom familieneigenen Bergheimer Bauunternehmen Michael Schmidt erläutert. Das Unternehmen aus dem Duisburger Westen ist nicht nur mit der Bauausführung betraut, sondern hat auch 2017 das 1700 Quadratmeter große Grundstück samt Immobilie vom Vorbesitzer erworben.

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Die Wohnhäuser bleiben nach Fertigstellung im Besitz des Unternehmens, das die hochwertigen Wohnungen in Eigenregie auch an mögliche Interessenten vermietet. Die Wohnungen werden in unterschiedlichen Größen angeboten. Mieter können zwischen kleineren Einheiten (zwei Zimmer, 60 Quadratmeter) bis zu Wohnungen mit vier Zimmern und einer Gesamtfläche von bis zu 100 Quadratmetern wählen. Die Miete werde dem Niveau der Wohnungen entsprechen, heißt es. Dazu die Unternehmerin: „Es handelt sich um architektonisch ansprechende Wohnungen mit gehobener Ausstattung.“

Eine Mauer der Gaststätte bleibt stehen – und auch die drei Linden

Die drei Linden bleiben stehen – die Gaststätte „Zu den drei Linden“ ist bereits abgerissen. Nur eine Mauer bleibt stehen und wird in den Neubau integriert.
Die drei Linden bleiben stehen – die Gaststätte „Zu den drei Linden“ ist bereits abgerissen. Nur eine Mauer bleibt stehen und wird in den Neubau integriert. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Beobachtern wird aufgefallen sein, dass die Abrissfirma zwar zügig das alte Gebäude abgerissen, aber eine Mauer der früheren Gaststätte stehengelassen hat. Das hat seinen Grund und ist ganz bewusst geschehen, wie Lisa Schmidt erklärt: „Es war uns wichtig, den alten Charakter beizubehalten, so dass Teile der Fassade des alten Festsaals bestehen bleiben und in die neue Bebauung sichtbar integriert werden.“ Sie fügt hinzu: „Auch den vom Sermer Karnevalsverein vielfach genutzten Platz vor der aktuellen Bebauung wollen wir unbedingt erhalten.“ Das gilt auch für die drei Lindenbäume, die der früheren Gaststätte ihren Namen gegeben haben.

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Zu einer weiteren Belastung der Parksituation auf der Dorfstraße durch die neuen Mieter soll es nicht kommen: „Es wird zusätzliche Stellplätze auf dem Grundstück geben.“

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Der Baubeginn soll unmittelbar nach dem Abriss des alten Gebäudes erfolgen. Für die Gestaltung des Neubaukomplexes ist das Duisburger Architekturbüro Druschke & Grosser verantwortlich.

Schmidt ist sich sicher, dass die Neubauten den Sermern gefallen werden: „Die beiden Häuser werden sich toll in die Nachbarbebauung einfügen und in unseren Augen ein optisches Highlight darstellen.“

KG Südstern: Abschied von der Linde in Serm mit Wehmut

Vorerst herrscht in Serm allerdings Wehmut. Dirk Martini von der KG Südstern hat so manches Bierchen in der alten Gaststätte getrunken. Vor einigen Tagen ist er extra noch einmal ins vom Brauchtum geprägte Dorf gefahren und hat einen letzten Blick auf die bereits abgeräumte Fläche geworfen: „Ich hab’ mir die Ruine noch mal angesehen. Mir hat das Herz geblutet. Es steht nur noch die Vorderfront. Traurig, traurig.“

>> DAS IST DUISBURG-SERM

  • Serm ist seit 1975 ein Ortsteil von Mündelheim und ist eine der südlichsten Ortslagen der Stadt Duisburg. Der Ort hat rund 3500 Einwohner.
  • Serm liegt östlich von Mündelheim und ist in der Region für seinen Karneval bekannt.
  • Seinen ländlichen und dörflichen Charakter hat Serm bis heute behalten.