Duisburg. Sechs Flex-Kitas in Duisburg bieten für Eltern verlängerte Betreuungszeiten von frühmorgens bis abends an. Wie das Pilotprojekt funktioniert.
Zeitlich flexiblerer Betreuungszeiten für Kindergarten-Kinder – das ist in Duisburg aktuell für viele Eltern ein dringender Wunsch. Denn mit jeder verstrichenen Minute, mit der die Abholzeit des Nachwuchses im Kindergarten näher rückt, wird es für viele berufstätige Mütter und Väter stressiger. Das letzte Telefonat muss schnell beendet, die Akte geschlossen oder der Kunde bedient werden.
Sechs Kitas in Duisburg bieten ein verlängertes Betreuungsangebot
Aus diesem Grund hat auch die Stadt Duisburg reagiert: Mit dem Beginn des laufenden Kindergartenjahrs 2021/2022 gibt es in Duisburg aktuell sechs Kitas, die das Betreuungsangebot nach dem Bedarf der Familien ausgerichtet haben. Für dieses erweiterte Betreuungsangebot hat das Land NRW 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Für das Jahr 2022/2023 sind es knapp 2 Millionen Euro. Voraussetzung für den Erhalt der Förderung ist jeweils eine Aufstockung des Betrags von 25 Prozent durch die Kommune.
„Das Interesse an den Flexzeiten ist hoch“, weiß Ruth Ingendae, kommissarische Geschäftsfeldleitung der Kindertagesstätten der Duisburger Lebenshilfe, zu der die Kita Wunderland in Wanheim-Angerhausen gehört. „Viele Eltern, die sich für eine Öffnungszeit zwischen 8 und 15 Uhr entschieden haben, finden immer mehr Interesse daran, die Zeiten flexibler zu gestalten.“
Kinder können neun Stunden am Tag zwischen 6 und 19 Uhr betreut werden
In der inklusiven Kita Wunderland ist es somit möglich, die Kinder zwischen 6 und 19 Uhr für maximal neun Stunden am Tag zu bringen. Und dieses Angebot ist sehr begehrt. „Wir erhalten zum Teil auch Anfragen von Eltern, die in weiter entfernten Stadtteilen wohnen“, sagt Ruth Ingendae.
Tatsächlich nehmen aktuell aber erst weniger als fünf Prozent der Elternschaft das Angebot wahr. „Vor allem morgens ist das Interesse größer als am Nachmittag“, sagt Ingendae. „Allerdings haben wir auch nur wenige Eltern, die im Einzelhandel oder in der Pflege mit Schichtdienst beschäftigt sind.“
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„Eltern können ihren Bedarf über das Portal Kita-Place anmelden“, erklärt Stadtsprecherin Gabi Priem die Vorgehensweise. „Wenn das Kind bereits eine Flex-Einrichtung besucht, dann kann der Bedarf der dortigen Leitung direkt gemeldet werden. Der Stundenumfang erhöht sich in einem solchen Fall nicht, die Stunden werden lediglich anders aufgeteilt.“ Der Regelbetreuungsumfang bleibt somit bei sieben beziehungsweise neun Stunden pro Tag (35 bzw. 45 Stunden pro Woche) erhalten.
Freie Teilzeitstellen in der Kita Wunderland für die Randzeitbetreuung
Momentan werden auch die Randzeiten in der Kita Wunderland vom dem beschäftigten pädagogischen Personal abgedeckt. „Es ist aber tatsächlich schwierig, zusätzliches Personal für diese Zeiten zu finden, da die Bewerber meist selber Familie haben“, sagt Ruth Ingendae. „Wir würden uns sehr über Bewerbungen freuen. Da es sich um Teilzeitstellen handelt, könnten hier auch gut Personen arbeiten, die sich im Nachmittagsbereich oder morgens noch weiterbilden.“
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Anders sieht es laut Stadtsprecherin Gabi Priem in der städtischen Kita Boberstraße in Duisburg-Fahrn aus. „Hier gibt es bisher keine personellen Probleme bei der Umsetzung des veränderten Dienstplanes.“ Unterstützung bei der Umsetzung des Konzeptes erhalten die Träger und Kita-Leitungen der Kitas „seitens des Fachbereiches des Jugendamtes“, sagt Gabi Priem. „Alle werden durch einen regelmäßigen Austausch beraten und engmaschig begleitet.“
>> DIESE SECHS FLEX-KITAS GIBT ES IN DUISBURG
- Die sechs Kitas mit flexiblen Öffnungszeiten in Duisburg sind: die Kita Wunderland (Wanheim), die Kita Haus-Knipp-Straße (Beeckerwerth), Kita Johannesstraße (Walsum), Kita Lindenallee (Rheinhausen), Kita Boberstraße (Fahrn) und die Kita Hauffstraße/Schifferstraße.
- Weitere Flex-Kitas sind laut Stadt Duisburg gegenwärtig nicht geplant.