Duisburg-Großenbaum. Die naturwissenschaftlichen Räume der Gesamtschule Süd müssen dringend saniert werden. Grobe Mängel wurden zumindest behoben. So geht es weiter.
Die Sanierung der naturwissenschaftlichen Räume in der Gesamtschule Duisburg-Süd verschiebt sich weiter. Nachdem zumindest die gröbsten Mängel behoben worden sind, wird die vollständige Sanierung der Klassenräume und Toiletten wohl nicht vor 2022 beginnen. Denn neben gestiegenen Kosten ist auch der laufende Schulbetrieb ein Problem.
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Im vergangenen Jahr war bei einer gesetzlich vorgeschriebenen Überprüfung eine undichte Gasleitung aufgefallen. Zudem musste ein Wasserrohrbruch repariert werden. Allerdings war das nur die Spitze des Eisbergs, weitere Schäden erschwerten den Unterricht. Teile der Ausstattung mussten repariert oder ersetzt werden.
Möbel, Sanitär, Gas- und Elektronik bereits ausgetauscht
In allen Physik-, Biologie- und Chemieräumen seien Möbel, Sanitär, Gas- und Elektroanlagen weitgehend in Stand gesetzt worden, sagt Stadtsprecher Jörn Esser. „Unter anderem wurde an den Befestigungen der Schülersäulen gearbeitet, Armaturen und Steckdosen ausgetauscht sowie Gas-Sicherheitsventile eingebaut. Spätestens bis Ende November sollen alle Mängel beseitigt sein“, bekräftigt Stadtsprecher Jörn Esser.
Die beauftragte Firma habe die Arbeiten bisher noch nicht fertigstellen können, weil den Handwerksunternehmen im Moment weit mehr Aufträge vorlägen, als sie freie Kapazitäten haben. Ein weiterer Grund sei die Corona-Pandemie. Die Schule habe mehr Klassenzimmer als üblich benötigt, so dass die Schüler nicht auf andere Räume ausweichen konnten. Eine Renovierung sei währenddessen nicht möglich gewesen.
Förderprogramme wurden um zwei bis drei Jahre verlängert
Dennoch müssen die naturwissenschaftlichen Räume und weitere Schulanlagen, etwa die Sportflächen im Außenbereich, grundlegend renoviert werden. Schon für 2016 hatte das Immobilienmanagement Duisburg (IMD) eine Sanierung der Toiletten angekündigt. Geschehen ist bis heute nichts.
Die Kosten für die Arbeiten werden durch zwei Förderprogramme getragen, KIDU und „Gute Schule 2020“. Die Abkürzung steht für „Kommunale Investitionen in Duisburg“, das Geld stammt aus Bundesmitteln. Das Programm „Gute Schule 2020“ wiederum finanziert das Land NRW. Beide Programme wurden bis Ende 2023 beziehungsweise 2024 verlängert. Der Stadt bleibt also mehr Zeit, die Umbaumaßnahmen umzusetzen.
Geld aus Fördermitteln wird nicht reichen – das IMD muss einspringen
Schon jetzt ist allerdings klar, dass das Geld aus den Fördertöpfen nicht ausreichen wird. Die Gesamtsumme für die Renovierung aller betroffenen Schulen aus den Förderprogrammen betrage insgesamt rund 143 Millionen Euro, erklärte das IMD 2020. Die Mehrkosten lägen sieben Millionen Euro höher. Einige Vorhaben können daher erst später oder auch gar nicht umgesetzt werden.
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Wohl ein Grund dafür, warum es sich auch die Arbeiten an der Gesamtschule Duisburg-Süd immer wieder verschieben. „Da die Sanierung der naturwissenschaftlichen Räume nach aktuellem Stand deutlich höhere Kosten verursacht als es im Förderprogramm vorgesehen war, plant das IMD die Finanzierung und Umsetzung im Rahmen seines Wirtschaftsplans“, so Esser.
2022 sollen zumindest die Toiletten saniert werden, verspricht der Stadtsprecher. Wann genau, wolle das IMD mit der Schulleitung abstimmen. Das Grundproblem aber bleibt: Die Arbeiten sind sehr aufwendig und bei laufendem Schulbetrieb nicht zu machen. „Zu Beginn des kommenden Jahres werden daher Gespräche mit der Schule geführt, wie die Sanierungen am besten koordiniert werden können.“
>>GUTE SCHULE 2020
- Für das Programm „Gute Schule 2020“ hat die Stadt Duisburg 187 einzelne Projekte auf dem Zettel. In 2017 und 2018 wurden dafür bereits 21,6 Millionen ausgegeben, dieselbe Summe war es in 2019 und 2020.
- Der überwiegende Teil der Projekte, die aus den beiden Fördertöpfen finanziert werden sollen, befindet sich in der Ausschreibungs- und Planungsphase.