Duisburg-Süd. In Duisburg-Süden entsteht eine evangelische Großgemeinde, zuständig für fast alle Stadtteile. So stellen sich die drei Pfarrer die Zukunft vor.

Am Wochenende wollen die evangelischen Kirchengemeinden Großenbaum/Rahm und die Auferstehungsgemeinde den Weg für eine Fusion ebnen: Aus zwei mach eins. Ohne Druck, vor allem ohne finanzielle Not, soll das vonstatten gehen. „Wenn drei Pfarrer das als sinnvoll ansehen und dafür viele Argumente haben, ist das schon die halbe Miete“, sagt Ernst Schmidt, Pfarrer in Großenbaum/Rahm. Das sehen auch seine Kollegen Rainer Kaspers und Bodo Kaiser von der Auferstehungsgemeinde Duisburg-Süd so.

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Auch Pfarrer Bodo Kaiser von der evangelischen Auferstehungsgemeinde Duisburg-Süd betrachtet die Fusion mit der Gemeinde Großenbaum/Rahm als sinnvoll.
Auch Pfarrer Bodo Kaiser von der evangelischen Auferstehungsgemeinde Duisburg-Süd betrachtet die Fusion mit der Gemeinde Großenbaum/Rahm als sinnvoll. © FUNKE Foto Services | Herbert Höltgen

Schon in der Vergangenheit haben die beiden Gemeinden kooperiert. „Gemeinsam sind wir stärker“ lautet das Motto für die Zukunft. Um Stärkung geht es nicht nur den Pfarrern, sondern auch den Presbyterien, den Leitungsgremien ihrer Gemeinden. Keine Gemeindegruppe oder Initiative wird vor dem Aus stehen, sagen sie zu. Gegenseitige Unterstützung ist angesagt.

„Eine Fusion ist nicht von heute auf morgen zu erledigen, da müssen und werden wir intensiv miteinander reden und nicht übereinander“, meint Rainer Kaspers. „Vor allem aber“, ergänzt Bodo Kaiser, „ist es wichtig, die Menschen einzubinden und mitzunehmen.“

Versammlungen informieren über die Fusion der evangelischen Gemeinden

Ein erster Schritt in die Richtung der „umfassenden und lückenlosen Informationen“, wie Ernst Schmidt es formuliert, erfolgt am Wochenende in Gemeindeversammlungen sowohl in Großenbaum als auch in der Auferstehungsgemeinde.

Am 30. Oktober findet um 15 Uhr eine Gemeindeversammlung in der Versöhnungskirche, Lauenburger Allee, in Großenbaum statt. Am 31. Oktober findet dann eine Gemeindeversammlung um 10.45 Uhr nach dem Gottesdienst in der Ungelsheimer Auferstehungskirche, Sandmüllersweg, statt.

„Es gibt wenig Trennendes, aber viel Verbindendes“, betont Rainer Kaspers. Lachend ergänzt er: „Die geografische Verbindung ist ja schon durch die B 288 gegeben.“ Die sei dann so eine Art Route 66 der schnellen Wege zueinander. Und inhaltliche Nähe sowie eine organisatorische Zusammenarbeit gibt es schon lange.

Neue Großgemeinde im Duisburger Süden will Schwerpunkt auf Jugendarbeit legen

So sind beide Gemeinden Träger eines gemeinsamen Gemeindebüros. Seit einiger Zeit laufen auch Gespräche über die Besetzung einer Stelle für eine gemeinsam verantwortete Jugendarbeit.

Hier soll ein Schwerpunkt der künftigen Großgemeinde liegen. Der Satz „Der Jugend gehört die Zukunft“ soll kein Lippenbekenntnis bleiben, sondern mit Leben gefüllt werden. Auch in weiteren Bereichen sei eine Zusammenarbeit sinnvoll, um Angebote für die Menschen im Duisburger Süden zu sichern, zu stärken und auszubauen.

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Kaiser, Kaspers und Schmidt sind sich einig: „Das hat auch Auswirkung auf das gesellschaftliche Leben im Duisburger Süden.“ Die fusionierte Gemeinde, die 2024 auf den Weg gebracht sein soll, wird ihre Stimme im Duisburger Süden erheben, sich einmischen und einbringen.

Neue Großgemeinde wird über Pfarrstellen, Gottesdienste, Gebäude sprechen

Es gab schon ein Treffen der beiden Presbyterien. Außerdem wurde eine Steuerungsgruppe mit Mitgliedern beider Presbyterien gebildet, die, unterstützt vom Verwaltungsamt des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg, den Fusionsprozess weiterführt. Noch stehen die Kirchengemeinden am Anfang, aber der ist nach Auffassung der Beteiligten vielversprechend.

Zudem wurden bereits verschiedene Projektgruppen gebildet, die nicht nur die professionelle gemeinsame Jugendarbeit intensivieren soll, sondern sich um Pfarrstellenentwicklung, Gottesdienste, Gebäudestrukturen und das menschliche Miteinander und Füreinander kümmern. „Uns war, ist und bleibt es wichtig, in Gesprächen auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Verständnis das Beste für die Menschen auf den Weg zu bringen“, sagt Pfarrer Bodo Kaiser.

>> NUR DREI SÜD-STADTTEILE SIND NICHT DABEI

  • Die künftige vereinte Gemeinde im Duisburger Süden wird das Gebiet Großenbaum und Rahm der Kirchengemeinde Großenbaum/Rahm sowie die Bereiche Huckingen, Hüttenheim, Ungelsheim, Mündelheim, Ehingen und Serm der Auferstehungsgemeinde umfassen.
  • Beide Gemeinden freuen sich, wenn möglichst viele Menschen an den Gemeindeversammlungen am Wochenende teilnehmen, um den Fusionsgedanken voranzubringen.