Duisburg-Wanheim. Die Rheinlust-Terrassen in Duisburg-Wanheim sollen wieder öffnen. Nur ein letztes Hindernis muss noch ausgeräumt werden, bis es soweit ist.
Ein Ur-Wanheimer ist es, der den Rheinlust-Terrassen in Duisburg-Wanheim neues Leben einhauchen will: Seit 30 Jahren lebt Rüdiger Kreppel in dem Stadtteil und vermisst wie so viele Menschen eine Gaststätte, die den Ort zusammenhält. Das will er ändern: Die Rheinlustterrassen will er als attraktives Ausflugslokal wieder öffnen.
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Ein Eröffnungstermin steht allerdings noch nicht fest, denn zunächst muss das Lokal behindertengerecht ausgebaut werden. „Es hat etwas gedauert, bis wir die notwendigen Unterlagen für den Bauantrag zusammen hatten“, sagt Kreppel, der die Rheinlustterrassen im September vor zwei Jahren gepachtet hat. „Wir haben hier in Wanheim nichts mehr, wo man sich in der Nachbarschaft treffen kann – ein Ort ohne Kneipe ist kein Wohnort“, meint er.
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„Die Rheinlust lebt von ihren Vereinen: Der Männergesangsverein kommt regelmäßig, ebenso der Bürgerverein. Das Lokal soll wieder zum Treffpunkt werden.“ Kreppel will das Restaurant erhalten, damit der beliebte Treffpunkt nicht verschwindet. Deswegen hat er bereits mit Renovierungen begonnen: „Das Erdgeschoss haben wir gemacht, jetzt ist die erste Etage dran, damit auch der Bürgersaal wieder gut aussieht.“
Rheinlust-Terrassen in Wanheim sollen Ausflugs- und Weinlokal werden
Seine Pläne: Ein Bistrorante, wie er es nennt. „Es soll nicht nur eine reine Eckkneipe sein, sondern auch Weinstube und Ausflugslokal.“ Kreppel plant ein kleines gastronomisches Angebot. Und die Lautstärke? Immer wieder hatte sich über die Jahre der jeweilige Betreiber des Lokals mit den Klagen eines Nachbarn konfrontiert gesehen, der sich regelmäßig über den Geräuschpegel beschwerte und gerichtlich dagegen vorging. Dazu Kreppel: „Das Thema 22 Uhr werden wir uns vornehmen, wenn es wieder losgeht. Nach dem langen Stillstand wollen wir endlich vorankommen.“
Bis es soweit ist, kann es allerdings noch eine Weile dauern: Denn erst muss das Lokal behindertengerecht ausgebaut werden, sagt Frank Orschel, Vorsitzender der Trägergemeinschaft. „Es muss ein behindertengerechter Aufzug hinein, Behindertentoiletten sowie eine elektrische Tür, damit auch Rollstuhlfahrer hineinkönnen. Dafür haben wir jetzt einen Bauantrag vorbereitet“, schildert er. Mit der Einreichung will die Trägergemeinschaft allerdings warten, bis die Finanzierung sichergestellt ist.
Vorsitzender der Trägergemeinschaft sieht Finanzierung gesichert
Damit sieht es laut Orschel gut aus: „Wir haben von einer Tombola noch 3000 Euro übrig, ich werde außerdem noch die Sparkassenstiftung anschreiben.“ Lift und Bauantrag wurden durch Privatleute finanziert. Die laufenden Kosten trage Rüdiger Kreppel, der auch die Anlage in Schuss hält, selbst.
Orschel rechnet mit Umbaukosten von rund 50.000 Euro. „Das sind natürlich Kosten, mit denen keiner gerechnet hat. Auch diese Lärmschutzgutachten, Brandschutzgutachten gehen ins Geld, bevor das Lokal etwas abwirft.“
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Mehrere Vereine seien daher aus der Trägergemeinschaft ausgetreten, nämlich die AG 60 plus der SPD sowie der Kleingartenverein Feierabend. Auch der Sparclub sei nicht mehr an Bord. Doch Orschel beschwichtigt: „Das klingt, als sei alles auf dem absteigenden Ast, diese Rückzüge fallen jedoch nicht ins Gewicht.“
In einem Jahr, so hofft er, sollen die Umbauarbeiten abgeschlossen sein. Die Kneipe, die so viele als Ortstreffpunkt kennen, wäre dann vier Jahre geschlossen gewesen.
>> RHEINLUSTTERRASSEN: TRÄGERGEMEINSCHAFT MUSS UMBAU ZAHLEN
- Wie Maximilian Böttner, Sprecher der Stadt Duisburg, mitteilt, liege ein formeller Bauantrag durch die Trägergemeinschaft noch nicht vor, genauso wenig wie eine Bauvoranfrage. Vielmehr befinde sich diese in Abstimmung mit der Bauordnung.
- Die Stadt bedauere, dass die Rheinlust-Terrassen so lange leerstehenden, das Urteil des Verwaltungsgerichts sei jedoch zu akzeptieren. „Die Zwischenzeit wurde aber genutzt, um rechtlich tragfähige Nutzungsoptionen für das Objekt zu finden“, bekräftigt Böttner. Was das Immobilienmanagement Duisburg (IMD), Eigentümer des Gebäudes, damit vorhat, will die Stadt aufgrund des laufenden Abstimmungsprozesses nicht sagen.
- Frank Orschel hatte kritisiert, dass die Trägergemeinschaft für den Umbau des Lokals aufkommen muss. Böttner entgegnet: „Der Nutzungsänderung liegen Interessen des Trägers zugrunde, daher muss sie die Kosten tragen.“