Duisburg-Hüttenheim. Die Mieter zweier Wohnblocks in Duisburg-Hüttenheim sind verärgert, weil die Wertstofftonnen seit zwei Monaten nicht geleert worden sind.

Nicht nur Michael Flammer hat sich in den vergangenen Wochen über die für die Müllabfuhr zuständigen Wirtschaftsbetriebe der Stadt Duisburg (WBD) kräftig geärgert. Unmut hat sich auch bei den anderen Bewohnern der Häuser Dürerstraße 22/24 und Schulz-Knaudt-Straße 34/36 in Hüttenheim aufgestaut. Der Grund: Seit mehr als zwei Monaten wurden nach Aussagen der betroffenen Mieter die Wertstoff-Container nicht mehr geleert.

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Leser Michael Flammer vermutet darin eine „Bestrafung“ durch die städtische Müllabfuhr. Er glaubt, dass eine Fehlbefüllung durch Styropor-Teile der Grund gewesen sein könnte, dass die Wertstofftonnen nicht geleert wurden.

Zentraler Müllentsorgeplatz der Wohnhäuser in Hüttenheim ist für die Mieter nicht ausreichend

Die Wertstofftonne nur alle vier Wochen zu leeren, halten die Anwohner zudem für viel zu knapp bemessen. Auch wenn die Boxen aus Beton, in denen sich noch weitere Container für Hausmüll und Papier befinden, abschließbar sind und somit nur von den Mietern der beiden Häuser genutzt werden können, komme es gerade bei der Befüllung der „Gelben Tonne“ immer wieder zu Engpässen.

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Vor Jahren war die Welt dort noch in Ordnung, jedes der beiden Mietshäuser verfügte über einen eigenen Mülltonnen-Abstellplatz. Laut WBD wurde der nun zentrale Standplatz auf Wunsch des Eigentümers – der LEG Immobilien AG – eingerichtet.

Für 24 Mietparteien sind zwei Wertstofftonnen, die alle vier Wochen geleert werden, viel zu klein, finden die Mieter.
Für 24 Mietparteien sind zwei Wertstofftonnen, die alle vier Wochen geleert werden, viel zu klein, finden die Mieter. © Michael Flammer

Für unseren Leser ist die Sache klar: „Für 24 Mietparteien reicht das einfach nicht aus, alle versuchen, jeden Zentimeter der Container auszufüllen.“ Dass dabei auch schon mal etwas daneben fällt oder bei Überfüllung eine Tüte innerhalb der Betonummantelung abrutscht, sei nicht zu vermeiden. Flammer hat des Öfteren festgestellt, dass diese dann bei der Leerung von den Müllwerkern nicht mitgenommen werden, was häufig schon zu größeren Diskussionen geführt hat.

Duisburgerin bringt Wertstoff-Müll zum Recycling-Hof, da Wertstofftonne zu selten geleert wird

Michael Flammer hat beobachtet, dass auf den Boden gefallener Müll – aus Sicht der WBD-Mitarbeiter durch unsachgemäß befüllten Container entstanden – nach der Leerung einfach stehengelassen oder außerhalb der verschmutzten Box abgestellt wird: „Wenn es windig ist, verteilt sich der Müll dann über die ganze Straße.“ Es komme auch hin und wieder vor, dass städtische Mitarbeiter – vermutlich im Rahmen des „Standort Service Plus“-Pakets (SSP) – die Container-Ecke reinigen, oftmals machen das aber auch die Mieter in Eigeninitiative, so Flammer.

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Eine Bewohnerin des Hauses an der Dürerstraße ist ziemlich verärgert: „Die gelben Tonnen wurden seit rund zwölf Wochen nicht mehr geleert, ich hab mich mehrfach an die LEG gewandt, aber da kam nie eine Reaktion.“ Sie selbst fährt seitdem ihren Wertstoff-Müll zum nahe gelegenen Recycling-Hof. „Ich habe ein kleines Kind, da fällt viel Müll an, ich kann zu dieser Notlösung greifen, aber ältere Menschen haben die Möglichkeit oftmals nicht, ihren Müll zum Recycling-Hof zu bringen.“

WBD-Sprecher Volker Lange schildert die Situation in Hüttenheim aus der Sicht des Unternehmens. Er erklärte, dass die Leerung der Wertstoffbehälter turnusmäßig alle vier Wochen erfolgt. Eine Fehlbefüllung sei nicht festgestellt worden. Volker Lange bestätigt allerdings, dass ein „fehlbefüllter“ Behälter „erstmal nicht geleert“ werde. Der Standplatz selbst würde im Rahmen der vom Eigentümer gebuchten Zusatzoption „SSP“ einmal wöchentlich betreut, dazu gehöre auch das Ausfegen der Behälterboxen.

Nach Anfrage der Redaktion bei den Wirtschaftsbetrieben erfolgte übrigens eine prompte Leerung der Wertstofftonne. Ein Anwohner schmunzelnd: „Ja, die Wirtschaftsbetriebe waren gestern hier.“ Aber wohl doch nicht so ganz turnusgemäß.

>> DIE WERTSTOFFTONNE

  • Die Wertstofftonne hat im Jahr 2012 die „Gelbe Tonne“ abgelöst. Entsorgt werden können dort unter anderem Metalle, Verbundstoffe und Kunststoffe. Nicht in die Wertstofftonne gehören: Elektronikgeräte, Glas, Papier, Porzellan, Textilien, unvollständig geleerte Lack- und Spraydosen, Kassetten, Filme und CDs.
  • Glas, Papier und Textilien können in extra bereitgestellten Containern entsorgt werden, alles andere kann man zu den städtischen Recycling-Höfen bringen.