Duisburg-Huckingen. Ein Geschäft hat Hobbyimker Frank Werners nicht. Braucht er auch nicht: Das Honigfahrrad liefert Honig frei Haus – und das jetzt auch im Abo.

Es gibt ihn, den nachhaltigen Lieferservice. Und lecker ist er auch noch: Duisburgs einziges Honigfahrrad bringt den süßen Brotaufstrich bis an die Haustür. Aus lokalem Anbau, emissionsfrei geliefert – und das inzwischen mit zwei Neuerungen.

Frank Werners heißt der Mann hinter dem Honig und auf dem Lastenfahrrad. Eigentlich wollte er nur für sich „und zwei, drei Freunde ein bisschen Honig haben und der Natur etwas Gutes tun“, also legte er sich nach dem Berufsausstieg ein neues Hobby zu: die Imkerei. Es wurde mehr als nur ein bisschen Honig. 600 Kilogramm erntet er inzwischen pro Jahr. Kein Wunder, dass das Honigfahrrad nun auch ein Abo anbietet.

Honigabo aus Duisburg: keine Mindestabnahme, keine Mindestlaufzeit

Honig im Abo? Genau. Ohne Mindestabnahmemenge, ohne Mindestlaufzeit, und überhaupt: ohne Vertrag. So unkompliziert wie der Honig aufs Brot kommt er auch frei Haus, auch im Abo. „Wir halten uns an unsere Verabredungen“, sagt Frank Werners einfach. Ob jemand ein Glas im Monat möchte oder regelmäßig eine ganze Kiste – das Honigfahrrad liefert’s. 20 Abonnenten haben Frank Werners Bienen bisher, die Kunden zählt er nicht.

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Es dürften einige sein, denn Frank Werners ist Herr über rund eine Million Bienen, verteilt auf 20 Völker. „Die Nachfrage ist so hoch“, erklärt er das Wachstum, und sein Interesse. Immer wieder gibt es etwas Neues auszutüfteln. Sein ganzer Stolz seit diesem Jahr: Ein eigens entwickeltes Verfahren, um den Honig cremig zu rühren.

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So cremig, dass er selbst kühlschrankkalt problemlos aus dem Glas kommt; so cremig, dass sich auch bei Wenig-Naschern die Kristalle nicht absetzen. „Ich hab’ vier Jahre gebraucht, um das herauszufinden.“ Zeit und Mühe haben sich gelohnt: Andere Imker fragen ihn schon, wie er diese Cremigkeit hinbekommt. Und die Kunden? Bestellen nach.

Für 2022 hat sich der Hobbyimker aus Duisburg etwas Neues vorgenommen

Frank Werners wäre nicht Frank Werners, wenn er sich darauf ausruhen würde. Für 2022 hat er sich wieder etwas Neues vorgenommen: Naturwabenbau. Während seine jetzigen Bienen ihr leckeres Handwerk mit der Hilfe von Wachsplatten verrichten, sollen die anderen von Grund auf zu Architekten ihrer Waben werden. Mit positiven Nebenwirkungen: „Die Bienen sind dann gechillter“, sagt Werners. Und werden weniger oft von der gefürchteten Varroamilbe befallen.

Gechillte Bienen, das kann nicht schaden; „ich werde im Jahr über 100 mal gestochen.“ Wobei ihm das nichts ausmacht: „Einen Mückenstich finde ich schlimmer – der juckt so lange.“

In Honig aus Naturwabenbau kann man direkt reinbeißen – sobald die Bienen weg sind, natürlich.
In Honig aus Naturwabenbau kann man direkt reinbeißen – sobald die Bienen weg sind, natürlich. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Seine Schwärme wird er nicht umstellen, sondern verkaufen und neue züchten. „Zwei Kilo Bienen, eine Box, eine Königin und ein bisschen Futter – schon ist ein neues Volk fertig“, bei Frank Werners klingt das wie ein Rezept. Die neuen, ohne Hilfsmittel bauenden Bienen werden ihm nebenbei zu einem weiteren Produkt verhelfen: „Den Honig kann ich dann als Wabenhonig verkaufen, direkt zum Reinbeißen.“

Wer sich den Honig aus dem Duisburger Süden auch gerne mal aufs Brot schmieren möchte: Mit seinem Lastenfahrrad beliefert der Hobbyimker den ganzen Süden und die Stadtmitte, ein Anruf (siehe Kasten) genügt. Dann rückt das Honigfahrrad aus, je nach Bedarf – und Wettervorhersage.

DUISBURGS HONIGFAHRRAD: HIER GEHT’S ZUM HONIGABO

  • Kontakt zu Duisburgs Honigfahrrad gibt es bei Frank Werners unter 0203 60 85 90 70. Das 500-Gramm-Glas kostet sechs Euro, die Lieferung ist kostenlos.
  • Kunden schmecken das, was die Bienen im Duisburger Süden finden: Die Völker stehen in Huckingen, Ungelsheim und Serm.
  • Leere Honiggläser bitte nie wegwerfen, sondern einem Imker zurückgeben. Werners’ Tipp: Einfach in warmem Wasser einweichen, das löst das Etikett viel besser als die Spülmaschine.