Duisburg-Bissingheim. Ein Jahr ist es her, dass der Geldautomat der Sparda-Bank in Duisburg-Bissingheim gesprengt wurde. Die Überreste stehen noch immer dort.

Wilfried Olfs ärgert sich. Zum einen über die Tatsache, dass es seit der Geldautomaten-Sprengung im Juni 2020 in Bissingheim keine Möglichkeit mehr für Sparda-Bank-Kunden gibt, Geld abzuheben. Und zum anderen, dass die Bank sich „nicht in der Lage sieht, den Schandfleck zu entfernen“.

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Der Geldautomat in Duisburg-Bissingheim war anscheinend ein beliebtes Ziel. Gleich zweimal innerhalb von fünf Jahren wurde der Geldautomat in dem SB-Center der Sparda-Bank an der Herrmann-Grothe-Straße, Ecke zum Ellenberg gesprengt. Im November 2015 sowie im Juni 2020 haben Unbekannte gegen 3.30 Uhr in der Nacht zugeschlagen. Anwohner wurden in beiden Fällen durch einen lauten Knall geweckt, der Automat samt Glasumbau wurde bei der Detonation nahezu vollständig zerstört.

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Nach der Automaten-Sprengung im Jahr 2015 wurde das SB-Center der Sparda-Bank wieder aufgebaut, nach dem Überfall im letzten Sommer hat sich die Bank dagegen entschieden. „Im Rahmen der strukturellen Neuausrichtung und der damit verbundenen Optimierung des Filial- und SB-Netzes hat die Sparda-Bank West im März dieses Jahres sich dazu entschlossen, die SB-Center an der Hermann-Grothe-Straße und in der Masurenallee zu schließen“, heißt es in einer Stellungnahme der Bank.

Vom Geldautomaten an der Hermann-Grothe-Straße in Bissingheim blieb nach der Sprengung im Juni 2020 nur noch ein Trümmerfeld übrig.
Vom Geldautomaten an der Hermann-Grothe-Straße in Bissingheim blieb nach der Sprengung im Juni 2020 nur noch ein Trümmerfeld übrig. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Wobei das Wort „Schließung“ in Bissingheim seit der Sprengung nicht ganz zutreffend ist. „Nach mehrmaligen Nachfragen wurde uns seitens der Bank mitgeteilt, dass ein Wiederaufbau nicht infrage kommt“, sagt Anwohner Wilfried Olfs. „Das ist ein herber Verlust für die Bissingheimer Bevölkerung, da hier sehr viele Sparda-Bank-Kunden sind.“ Nach dieser Aussage der Bank hätte sich Wilfried Olfs zumindest gewünscht, dass die Bank in Sachen Abriss des „Schandflecks“ zeitnah tätig werde. „Vor ein paar Wochen war hier eine Firma aus Krefeld zu Gange, die viele Reste aus dem Automaten entfernt hat, seitdem ist hier nichts mehr passiert.“

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„Beim Abbau des SB-Centers ist es leider zu unerwarteten Verzögerungen gekommen. Wir bitten daher, insbesondere unsere Kunden und alle Anwohner, um Verständnis, dass der endgültige Abbau noch etwas auf sich warten lässt“, sagt eine Sprecherin der Sparda-Bank. „Wir bemühen uns mit Nachdruck, diesen so zeitnah wie möglich umzusetzen.“ Zudem seien weitere SB-Center im Stadtteil Wedau geplant. „Wo genau wir SB-Geräte anbieten werden können, dazu laufen gerade Verhandlungen“, so die Sprecherin weiter.