Duisburg-Großenbaum. Das Duisburger Eiscafé Käsemann hat neue vegane Eissorten im Angebot. Welche Milcheis-Klassiker vegan erhältlich sind und wie es dazu kam.

Die prall gefüllte Theke im Eiscafé Käsemann ist seit dieser Saison um neue Auslagen reicher. In einem abgetrennten Bereich gibt es eigens kreierte vegane Eissorten. Die Großenbaumer Eisdiele bietet schon länger veganes Eis an. Doch bisher beschränkte sich das Angebot für vegane Eisliebhaber auf die typischen Fruchteis-Sorten. Neu hinzugekommen sind die Klassiker Schoko, Vanille und Nuss, die sonst meist nur als Milchspeiseeis zu bekommen sind.

Die Idee, das vegane Eissortiment zu erweitern, sei von den Kunden gekommen, berichtet Inhaber Mauro Ganz. Daher habe seine Tochter, die den Auftritt des Eiscafés in den sozialen Netzwerken führt, kurzum die Fans der Eisdiele nach ihren veganen Wunschsorten gefragt. Herausgekommen sind Schoko, Vanille und Haselnuss.

Eiscafé Käsemann: Kundenumfrage hat zum Angebot von veganem Eis geführt

Dabei sei veganes Eis gar nichts neues: „Das gibt es bereits seit mehr als 3000 Jahren“, erklärt Mauro Ganz. Bereits im alten China seien für die Eisherstellung die typischen Zutaten Wasser, Zucker und Säfte verwendet worden.

Vegane Eissorten; Schoko, Vanille und Haselnuss.
Vegane Eissorten; Schoko, Vanille und Haselnuss. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Doch die vegane Herstellung von Schoko-, Vanille- und Nusseis, das typischerweise auf Basis von Milch und Sahne komponiert wird, sei mit einem gewissen Aufwand verbunden. Dieser beginne bereits beim Kauf der Zutaten. „Wenn ich etwa für das Schokoeis einkaufe, muss ich ganz genau schauen, ob die Inhaltsstoffe nicht doch Spuren von Milch enthalten“, so Ganz. Konsequent gehe das Eiscafé auch bei der Herstellung vor: „Das vegane Eis stellen wir immer zuerst her, damit die Eismaschine noch nicht mit Milcheis in Berührung gekommen ist.“ Und für den Verkauf stehe ein Portionierer bereit, der nur für das vegane Eis verwendet werde.

Veganes Eis: Mandelmilch statt Kuhmilch

Ganz schön tüfteln musste der 62-jährige Mauro Ganz auch bei der Zusammenstellung der Zutaten. „Da sich Sojamilch nicht bewährt hat, verwende ich Mandelmilch für das vegane Eis.“ Doch das hat seinen Preis: „Statt 70 Cent für einen Liter Milch, kostet die Mandelmilch 2,79 Euro.“ Das schlägt sich auch im Verkaufspreis nieder. Eine Kugel der drei neuen veganen Eissorten kostet 1,50 Euro und damit 30 Cent mehr als die meisten anderen Sorten.

Er selbst ist überrascht vom Ergebnis: „Es ist schon ein Wunder, dass die Sorten genauso gut schmecken wie die Varianten mit Kuhmilch“, so Ganz. Ein weiterer Nebeneffekt: Die veganen Eissorten seien auch laktosefrei.

Erste Reaktionen: „Die Leute waren begeistert“

Da er zudem bei der Herstellung des gesamten Eisangebotes glutenfreies Bindemittel verwende, decke er mit Ausnahme von Diabetiker-Eis fast die gesamte Palette an Kundenwünschen ab. Aber auch Diabetiker-Eis könne er auf Wunsch zubereiten: „Bei mir ist alles machbar, die Leute müssen nur bestellen.“

Im Eiscafé Käsemann gibt es ein großes Angebot an unterschiedlichen Eissorten.
Im Eiscafé Käsemann gibt es ein großes Angebot an unterschiedlichen Eissorten. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

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Die Reaktion der Kunden auf das neue Angebot haben nicht lange auf sich warten lassen, so Ganz. „Die Leute waren begeistert.“ Das bestätigt ein Blick auf die Facebook-Seite des Eiscafé Käsemann. Dort finden sich Kommentare wie, „war super lecker, bitte mehr davon“ oder „es war ein Träumchen, bitte genau so lassen“. Da der Andrang bisher noch verhalten sei, werde Ganz abwarten, wie das Angebot von den Kunden angenommen wird. „Ich kann mir aber vorstellen, im Sommer weitere vegane Sorten auszuprobieren.“

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Dennoch handele es sich bei veganen Eissorten noch um ein Nischenangebot. „Das ist ein besonderer Service für unsere Kunden“, so Ganz. Noch sorge das konventionell hergestellte Eis für 99 Prozent des Umsatzes. „Wir freuen uns aber, wenn die Nachfrage nach veganem Eis größer wird.“ Ansonsten müsse sich der Eisdielen-Betreiber Gedanken machen. Immerhin muss die Eisdiele extra Platz für das vegane Eis vorhalten und bei der Herstellung besonders achtsam vorgehen. Hinzu kommt: „Wenn wir am Ende von 50 veganen Kugeln 40 wegschmeißen müssten, wäre das auch einfach zu teuer.“

>>>MIT HERZ ERFAHRUNG UND QUALITÄT

  • Doch egal, wie sich die Nachfrage entwickeln wird, die drei wichtigsten Zutaten werde Mauro Ganz sicher nicht ändern: „Wenn man Herz, Erfahrung und Qualität verwendet, kann man nur Erfolg haben.“
  • Das Eiscafé Käsemann am Walderbenweg 14 in Duisburg-Großenbaum wird seit 2003 von Mauro Ganz geführt. Zuvor war er 20 Jahre Mitarbeiter in der Eisdiele und hat den Duisburger Süden mit einem Eiswagen beliefert. Für das kalte Wetter bietet das Eiscafé besondere – wenn auch noch nicht vegane – Eiskreationen: Kurkuma-Zimt und Sesam.