Duisburg-Buchholz. 2021 gibt es keine Kultur-Termine im BG Klinikum Duisburg: Die Klinikkultur setzt aus, und das nicht wegen Corona. Es gibt eine Übergangslösung.
Nach 17 Jahren ist es erst einmal vorbei mit der Klinikkultur. Kabarett, Comedy und Musik wird es 2021 im BG Klinikum nicht geben. Ob es nur eine Pause ist oder das Aus für das Kulturformat, steht noch nicht fest.
Ende Februar 2020 gab es den letzten Auftritt in der Mehrzweckhalle des Klinikum, die weiteren, bereits feststehenden Termine mussten abgesagt werden – Corona. Und dann musste im Dezember auch noch Monika Langenberg als Organisatorin des Kulturformats aufhören. Aus familiären Gründen ist nun ihre Anwesenheit daheim erforderlich.
Steinhof übernimmt Klinikkultur-Termine für 2021 in Duisburg
Die Lösung für 2021: Der Steinhof erklärte sich bereit, die 2020 wegen Corona ausgefallenen Klinikkultur-Veranstaltungen zu übernehmen. Und das, obwohl das Huckinger Kulturzentrum selber Mühe hatte, die eigenen gestrichenen Termine im Programm für 2021 unterzubringen. „Das war schon eine echt sportliche Herausforderung, aber im Sinne der Künstler haben wir das irgendwie hingekriegt“, sagt der Vorsitzende des Steinhofs, Arno Eich, über das schwierige Programm-Puzzle.
„Klinikkultur meets Steinhof“ heißt der Slogan, unter dem die Klinikkultur-Termine 2021 im Steinhof stattfinden sollen. Eine Geste, die Monika Langenberg sehr freut: „So verschwindet unser Name nicht.“
Ob es darüber hinaus mit der Klinikkultur weitergeht, steht noch nicht fest. Immerhin: „Die Klinikkultur-Reihe ist uns sehr ans Herz gewachsen und war 17 Jahre ein fester Bestandteil des BG Klinikums. Wir streben an, die Reihe zu einem späteren Zeitpunkt wiederzubeleben“, sagt Mayte Wystup vom BG Klinikum.
Kultur am BG Klinikum: Wie vor 17 Jahren alles begann
Vor 17 Jahren begann alles mit einer satirischen Weihnachtslesung für Mitarbeiter und Patienten, erinnert sich Monika Langenberg. Dass die eigentlich nur einmalig geplante Veranstaltung die Geburtsstunde der „Klinikkultur“ war, konnte man nicht ahnen. Allerdings hatte die literarisch-musikalische Weihnachtsparty die Geschäftsführung so stark beeindruckt, dass die Anregung kam, „so etwas doch öfter zu machen“.
Das tat sie, dabei „hatte ich vom organisierten Kulturbetrieb keine Ahnung“. Kai Magnus Sting und andere Insider unterstützten die Bissingheimerin, öffneten ihr den Zugang zu Künstlern und Agenturen. So traten zunehmend auch prominente Vertreter der Comedy- und Kabarettszene in der Mehrzweckhalle des Klinikums auf.
Einer der ersten Promis war Thomas Freitag
Einer der ersten Promis war Thomas Freitag. „Vielen Akteuren kam das schon komisch vor, in einer Klinik aufzutreten, da kam es durchaus zu Irritationen“, erinnert sich Langenberg mit einem Schmunzeln. Aber schnell sprach sich in der Szene herum, dass man nicht neben dem Operationstisch auftreten musste.
Nach 17 Jahren hatte sich die frühere Radiologieassistentin Monika Langenberg ihren Abschied von der Klinikkultur anders vorgestellt. Dass der berufliche Schlussstrich ausgerechnet im Corona-Jahr erfolgte, tut ihr besonders weh: „So aufzuhören, ist schon sehr bitter. Ich hätte mich gerne vom Publikum verabschiedet.“
Vielleicht wird sie ja nach dem Steinhof-Jahr doch noch Gelegenheit dazu bekommen: Falls es mit der Klinikkultur doch noch weitergeht. Das würde nicht nur Monika Langenberg sehr freuen.
>> KLINIKKULTUR MEETS STEINHOF: DIE TERMINE
Sieben Klinikkultur-Auftritte worden unter dem Motto „Klinikkultur meets Steinhof“ vom Steinhof übernommen. Diese Termine lauten: 29. April Jürgen Becker, 20.Mai Konrad Beikircher, 26. August Wildes Holz, 23. September Wolfgang Trepper, 1. Dezember Kai Magnus Sting, 17. Februar 2022 Christoph Sieber.
Bereits für die Klinikkultur gekaufte Karten behalten im Steinhof ihre Gültigkeit. Weitere Karten können über den Steinhof erworben werden, die Geschäftsstelle ist allerdings noch mindestens bis 7. März geschlossen. Weitere Infos: steinhof-duisburg.de