Duisburg-Huckingen. Die Huckinger hatten schon gehofft, in den ausgetrockneten Schwanenteich würde wieder Leben einkehren. Doch die Wasserzufuhr war ein Versehen.

Was war das für ein Fest für die Enten und noch verbliebenen Fische im Huckinger Schwanenteich: Unverhofft wurden am Donnerstag mehrere tausend Kubikmeter Wasser in den Schwanenteich geleitet – die später am Tag wieder abgeflossen sind.

Endlich wieder Wasser im Huckinger Schwanenteich – aber nur vorübergehend.
Endlich wieder Wasser im Huckinger Schwanenteich – aber nur vorübergehend. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Spaziergänger konnten es am Donnerstagmittag kaum glauben: „Hat sich der Kampf um den Schwanenteich etwa doch noch bezahlt gemacht?“ Leser haben sich in der Redaktion gemeldet und von der „unverhofften Wasserzugabe“ berichtet. „Es geschehen noch Zeichen und Wunder“, schreiben User auch auf Facebook. „Aktuell wird der Schwanenteich mit Wasser aus der Kläranlage gefüllt.“ Herbert Scholzen fragt sich: „Woher kommt der plötzliche Sinneswandel der Verwaltung? Wenn das doch so einfach ist, Wasser aus der Kläranlage in den Schwanenteich zu füllen, hätten nicht zahlreiche Lebewesen so qualvoll verenden müssen, und das Wasser wäre nicht mit Blaualgen verseucht gewesen.“

Hilfe seitens der Stadt war nicht geplant

Zur Erinnerung: Nachdem der Schwanenteich im August wieder beängstigend ausgetrocknet war, hatten sich zusätzlich Blaualgen ausgebreitet, Fische verendeten. Zahlreiche Huckinger wollten die noch lebenden Fische aus dem Schwanenteich fischen. Das hatte letztendlich der Stadtverband der Sportfischer im Auftrag der Duisburger Wirtschaftsbetriebe übernommen. Klar war auch, dass es in Zukunft keine künstliche Wasserzufuhr geben würde, da so das Ökosystem im Teich verändert werden würde.

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„Und warum jetzt doch?“, fragen sich die Huckinger. Die Erklärung der Duisburger Wirtschaftsbetriebe ist ernüchternd und hat nichts mit Naturschutz oder der Rettung des Huckinger Schwanenteichs zu tun: „Die Kläranlage Huckingen wird derzeitig noch umgebaut“, sagt Volker Lange, Sprecher der Wirtschaftsbetriebe Duisburg. „Im Rahmen dieser Baumaßnahme werden aktuell Wasserdichtigkeitsprüfungen in den vier umgebauten Becken durchgeführt. Für die Dichtigkeitsproben werden circa 15.000 Kubikmeter Wasser benötigt, die aus dem gereinigten Abwasser der Kläranlage selbst gewonnen werden.“ Normalerweise werde das gereinigte Abwasser der Kläranlage am Kläranlagenablauf gegenüber von der Tennisanlage des TC Duisburg Süd in die Anger und damit in den Rhein eingeleitet.

Eine Fehlbedienung der Schieberanlage führte zur Wasserzufuhr

Bei der Wasserdichtigkeitsprüfung kam es am Donnerstag zu einer Fehlbedienung eines Schiebers, die dazu geführt hat, dass sich kurzfristig ein Rückstau vom Kläranlagenablauf über die auf dem Anlagengelände unterirdisch verlaufende Alte Anger bis in den Schwanenteich gebildet hat. „Dieser nicht beabsichtigte Rückstau war letztendlich die Ursache für die Befüllung des Schwanenteichs“, sagt Lange.

Die Folge: Nachdem der Fehler behoben wurde, ist das Wasser sofort wieder aus dem Schwanenteich Richtung Kläranlage abgelaufen, und somit war auch die Freude über den gestiegenen Wasserpegel schnell wieder vorbei. „Die Wasserzugabe kam nur durch eine Fehlbedienung zustande und ist somit ein einmaliges Ereignis“, sagt der Sprecher. „Eine planmäßige Befüllung des Schwanenteichs mit Kläranlagenablauf ist keinesfalls vorgesehen und auch nicht zulässig.“