Wanheimerort. Sabine Engel engagiert sich geschäftlich und privat für Asthmatiker. Nun will sie mit Ehrenamtlichen Schutzmasken für gefährdete Personen nähen.

Sabine Engel und ihr Startup „Chronikit“ stehen kurz vor dem Durchbruch. Die Gründerin und Erfinderin verhandelt derzeit mit Apotheken, Sanitätshändlern und anderen Anbietern, die sich für das Notfall-Set für Asthmatiker interessieren. Die Idee für die Tasche, die andere anleitet, Asthmatiker im Ernstfall zu helfen, hatte sie schon vor einigen Jahren. Asthmatiker gehören zur Corona-Risikogruppe. Mit einem neuen Verein namens „Mensch ist Trend“ will sie deshalb Schulungen anbieten. Und sie ruft via Facebook dazu auf, Schutzmasken zu nähen.

Hilfsbereitschaft der Duisburger ist groß

Kliniken, Gefängnisse und andere Einrichtungen klagen derzeit über einen Mangel an Schutzkleidung. „Es gibt aber auch viel zu wenige Masken für alle, die welche tragen sollten, etwa im alltäglichen Bereich“, erklärt Sabine Engel und denkt dabei vor allem an Apotheker, Verkäuferinnen, Tankstellen-Mitarbeiter oder Taxifahrer. Privatpersonen, die eine chronische Vorerkrankung haben, nicht zu vergessen.

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Weil es in Duisburg von der Stadt noch keinen ähnlichen Hilferuf gab, orientiert sich Sabine Engel nun an verschiedenen Initiativen in Essen. Dort lässt die Stadt als Notfallmaßnahme gegen eine Verbreitung des Coronavirus aktuell 15.000 Atemschutzmasken nähen. Einige entstehen in einem Stoff- und Gardinenfachgeschäft, in Zusammenarbeit mit Nähgruppen und anderen Ehrenamtlichen. Was das bringt? „Die Masken schützen nicht in dem gleichen Maße wie die medizinischen, aber die sind am Markt derzeit nur schwer zu kriegen. So ein Mundschutz ist besser als nichts“, weiß die Mutter eines asthmakranken Kindes. Sie macht sich große Sorgen über die aktuellen Entwicklungen.

Nachdem die Wanheimerorterin nun auf Facebook von ihren Plänen berichtete und dass dringend Stoffspenden und Näher gesucht würden, haben sich die ersten Personen bereits gemeldet, die mitmachen wollen. Zwei offizielle Schnittmuster gibt es. Nach Gesprächen mit Duisburger Apotheken weiß sie: „Das Material sollte aus 100 Prozent Baumwolle sein, dann kann man es in die Kochwäsche tun. Für die Masken eignen sich am besten dünne Blusenstoffe, dann bekommt man darunter noch gut Luft.“

Asthmatasche „Chronikit“ kurz vor dem Durchbruch

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Eine benachbarte Wäscherei an der Kulturstraße hat sich schon bereiterklärt, alle Stoffe noch einmal zu waschen. Ein engagierter Taxifahrer soll dann den Transport zu den Heimarbeitern übernehmen. Wenn die Masken fertig sind, werden sie erneut gewaschen und an Personengruppen verteilt, die dringend darauf angewiesen sind. Je größer die Zahl der Mundschutze ist, umso mehr gehen auch an Privatleute. „Eigentlich sollte man mindestens zwei besitzen, damit man zwischendurch wechseln kann“, sagt Sabine Engel.

Auch beruflich tut sich momentan einiges. Die Asthmatasche „Chronikit“ steht kurz vor dem Durchbruch, die Jung-Unternehmerin verhandelt mit Apotheken und Sanitätshäusern, die Interesse haben, das Medizinprodukt ins Programm zu nehmen. In Zeiten von Corona liegen die Gespräche allerdings gerade auf Eis. Ein Gutes habe die Krise aber doch, findet Sabine Engel: „Endlich bekommen chronisch Kranke die Aufmerksamkeit für ihre Probleme, die sie verdienen.“

Hobby-Handwerker, die gerne nähen möchten, können sich ab sofort auf der Facebook-Seite „Mensch ist Trend“ informieren oder Sabine Engel eine E-Mail an die Adresse menschisttrend@gmail.com schicken.