Duisburg-Hüttenheim. Ein Container mit 600 vollbepackten Umzugskartons ist auf dem Weg nach Syrien. Vor dem Transport gab es in Duisburg eine Segensfeier.
Der erste Container mit Hilfsgütern für die Menschen in Syrien ist seit Donnerstag auf dem Weg nach Azaz. Vor der Reise gab es noch eine ökumenische Segensfeier mit dem katholischen Pfarrer und Schirmherrn Roland Winkelmann, mit Pfarrer Stephan Blank sowie mit Imam Mohammed Hassini vor der ehemaligen katholischen Kirche Maria Himmelfahrt.
„Den Segen können wir für den Transport sehr gut gebrauchen“, sagt Mitinitiator Horst Ambaum, ehemaliger Mitarbeiter der Caritas. „Der Weg bis Mersin ist kein Problem. Heikel wird der Weg von Mersin in der Türkei nach Azaz in Syrien.“
Syrienhilfe: Container mit Hilfsgütern soll im April in Azaz kommen
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Per Binnenschiff gelangen die Spenden zunächst von Rheinhausen nach Antwerpen. Von dort aus geht es in Richtung türkische Mittelmeerküste nach Mersin. „Das Schiff soll Anfang April in der Türkei ankommen“, hofft Horst Ambaum. Die wahrscheinliche Ankunft in Azaz ist irgendwann zwischen dem 7. und 10. April.
„Wir hoffen, dass die Container über die Grenze nach Syrien gelassen werden. Wenn das schließlich geklappt hat, stehen die Helfer in Azaz zum Verteilen der Spenden in den Startlöchern“, sagt Ambaum. Die Organisatoren haben Kontakt zu nichtstaatlichen Hilfsorganisationen in Syrien. Mit ihnen stehen sie über die hiesigen syrischen Flüchtlingsfamilien in Kontakt.
Noch fehlt Geld für den nächsten Transport
Bereits eine Woche nach dem Aufruf zur Spendenaktion, die Ende Januar unter der Führung der Pfarrei St. Judas Thaddäus in Zusammenarbeit mit evangelischen Kirchengemeinden und Moscheen, HKM und vielen Ehrenamtlichen ins Leben gerufen wurde, stapeln sich die Kartons mit Kleidung und Spielsachen in der leerstehenden Kirche an der Mündelheimer Straße. Horst Ambaum, Friedel Mentzen und Ahmad Al Kheder sind noch immer überwältigt und glücklich über die große Resonanz der Aktion. „Die Kirche war schon lange nicht mehr so voll“, scherzt der ehemalige Caritas-Mitarbeiter.
„Wir haben noch so viele Sachspenden, dass wir locker noch zwei Container füllen und nach Syrien verschiffen können“, sagt Ambaum. „Was uns allerdings fehlt, ist das Geld für den Transport dorthin.“
Hier können Sie helfen
Hilfe brauchen die Organisatoren vor allem in finanzieller Hinsicht: Weitere Hilfsgüter sind schon da, ihr Transport nach Syrien muss aber finanziert werden.
Spenden zu diesem Zweck können Menschen, die helfen möchten, überweisen auf das Konto der Pfarrei St. Judas Thaddäus: Kontonummer DE89 3505 0000 0200 1914 19.
Auch Rollstühle, Rollatoren und Gehhilfen nach Syrien unterwegs
Bis kurz vor dem Abtransport haben ehrenamtliche Helfer den Container mit den Umzugskartons, den vollgepackten Koffern und Reisetaschen und den zahlreichen Rollstühlen, Rollatoren und anderen Gehhilfen gepackt. Zuvor wurden alle Sachspenden sortiert und die Kisten und Taschen zweisprachig – auf Deutsch und Arabisch – mit dem Inhalt beschriftet. „Vor allem die Winterkleidung für alle Altersgruppen wird dringend gebraucht“, weiß Horst Ambaum. „Jede Nacht erfrieren in Syrien Kinder. Da mussten wir einfach helfen.“