Duisburg-Huckingen. . Beim Bau des Autobahnkreuzes Duisburg-Süd hat es Probleme gegeben, geeignetes Füllmaterial zu besorgen. Grund ist das Wasserschutzgebiet. Brückenbau läuft.
Der Ausbau der B 288 zur A 524 am Südkreuz wird wohl ein Jahr später fertig als geplant. Er soll nun erst Ende 2020 abgeschlossen sein. Das hängt maßgeblich mit dem Wasserschutzgebiet zusammen.
Zuletzt gab es Probleme, den geeigneten Boden als Füllmaterial für den Untergrund und den Fahrbahnrand zu bekommen. „Wegen der Lage im Wasserschutzgebiet dürfen wir nur unbelasteten Boden verwenden. Und der war zeitweise nicht verfügbar“, erläutert Roland Schmidt, Projektleiter bei Straßen.NRW.
Roland Schmidt: „Es gibt regelrechte Bodenbörsen“
Solcher Boden sei extrem schwer in größeren Mengen zu bekommen. Denn die meisten Böden sind belastet, zum Beispiel Erde aus Industriebrachen. Die ist in einem Wasserschutzgebiet natürlich tabu. Geeignet ist dagegen unbelasteter Aushub, wie er in manchen Neubaugebieten anfällt.
„Es gibt regelrechte Bodenbörsen“, sagt Schmidt. Darüber wird Boden an Tiefbauunternehmen verkauft. „Das Problem ist, es muss alles zeitlich zusammenpassen“, sagt der Fachmann. Außerdem muss die Körnung des Materials stimmen.
Bevor der Boden im Wasserschutzgebiet verbaut wird, wird er auf Schadstoffe untersucht
Bevor der Boden dann im Wasserschutzgebiet eingesetzt werden kann, wird er auf Schadstoffe untersucht. Um die Straßendämme auf der Autobahnbaustelle im Süden aufzuschütten, wird eine Menge Material gebraucht. Die Fahrbahnen werden schließlich fast doppelt so breit wie auf der alten B 288.
Während man auf die Lieferung des Füllmaterials wartete, wurde an anderer Stelle weitergebaut. Zum Beispiel am Kanal in der Mitte der Fahrbahnen. Schmidt: „Das sieht nicht besonders spektakulär aus, ist aber sehr wichtig“. Denn eine Autobahn kann nur dann befahren werden, wenn die Entwässerung funktioniert.
Wenn die alten Brücken abgerissen werden, kommt es zu Sperrungen
Optisch wesentlich auffälliger ist da schon der Bau der drei neuen Brücken, der nach Auskunft des Projektleiters gut vorankommt. Zwischendurch wird es Sperrungen geben, etwa wenn die alten Brücken abgerissen werden. Das soll erst im nächsten Jahr passieren, wenn die neuen Brücken so weit sind, dass der Verkehr darüber geführt werden kann. Der Lärmschutz in Rahm und die Sanierung der Kaffeehött-Brücke soll bereits bis Ende des Jahres fertig sein.
Ende 2020 soll die Trasse vom Autobahnkreuz bis zur Anschlussstelle Huckingen als A 524 stehen. Im Abschnitt vor Krefeld wird die Fahrbahn wieder schmaler und behält den Status einer Bundesstraße, auf der auch landwirtschaftlicher Verkehr zugelassen ist.
Die alte B 8 wird künftig nur noch als Wirtschaftsweg eingestuft
Zu guter Letzt wird die alte B 8 Richtung Düsseldorf 2021 zurück gebaut. „Aber davon werden die wenigsten Autofahrer etwas mitbekommen“, versichert Schmidt. Die alte B 8 wird künftig nur noch 4,75 Meter breit sein und dann als Wirtschaftsweg eingestuft.
Jetzt hoffen die Straßenbauer, dass strenge Winter die Baustelle nicht auf Eis legen.
<< Der Ausbau soll 52 Mio Euro kosten
Die ursprüngliche Planung, die A 524 bis zum Kreuz mit der A 57 in Krefeld durchzubauen, scheiterte am Widerstand aus Krefeld. Der Ausbau soll insgesamt 52 Millionen Euro kosten. Ob die Kosten tatsächlich im Rahmen bleiben, wird sich erst zum Schluss zeigen. Kritiker bemängeln, dass der streckenweise Autobahnausbau kaum Nutzen, sprich’ Zeitersparnis, bringt.