Duisburg-Grossenbaum. . Gebag baut am Reiserweg 33 Wohnungen von Sozialwohnung bis Penthouse. Beim Abriss gab es ein Problem: Eine Mieterin musste zwangsgeräumt werden.
33 Wohnungen, 150 Interessenten: Das Bauprojekt der Gebag am Reiserweg ist äußerst gefragt, noch bevor die städtische Wohnungsbaugesellschaft dafür Werbung gemacht hat. Am Reiserweg entstehen auf dem 3000 Quadratmeter großen Grundstück zwei neue Mehrfamilienhäuser. In dieser Woche hat die Gebag mit dem Bau begonnen und die alten Gebäude abgerissen. Das Ganze kostet rund 6,3 Millionen Euro.
Unten Sozialwohnungen, oben Penthouse-Wohnungen
Die 33 Wohnungen verteilen sich auf zwei Gebäude mit zwei beziehungsweise drei Etagen, auf denen jeweils ein Staffelgeschoss sitzt. In den beiden Staffelgeschossen befinden sich acht Penthouse-Wohnungen mit zwei und drei Zimmern sowie einer Dachterrasse. Sie sind frei finanziert und kosten rund 9 Euro Miete pro Quadratmeter bei Wohnungsgrößen zwischen 52 und 85 Quadratmetern.
Engagiert bei sozialem Wohnungsbau
Als kommunale Tochtergesellschaft sorgt die Gebag in Duisburg für den Bau von bezahlbarem Wohnraum.
In der konkreten Umsetzung und Planung ist aktuell der Neubau von 369 Wohnungen – 253 davon sind öffentlich gefördert.
Fast 1000 Wohnungen sind bei der Gebag über die nächsten Jahre projektiert. Die Quote der Sozialwohnungen liegt dabei bei mehr als 80 Prozent.
Die Wohnungen in den unteren Etagen sind Sozialwohnungen und öffentlich gefördert, Mieter brauchen dafür also einen Wohnberechtigungsschein. Dafür wohnt es sich hier besonders günstig für 5,55 Euro pro Quadratmeter. Diese Wohnungen haben ein bis vier Zimmer und messen zwischen 52 und 100 Quadratmetern.
150 Interessenten haben sich schon registriert
Die 150 Interessenten, die sich bei der Gebag schon haben eintragen lassen, müssen sich noch bis zum Jahresende 2020 gedulden: Dann sollen die neuen Wohnungen fertig sein. Vermieterin bleibt die Gebag.
Die jetzt abgerissenen Häuser standen schon lange leer, 2015 richtete die Stadt Duisburg dort vorübergehend eine Flüchtlingsunterkunft ein. Nur eine letzte Mieterin weigerte sich auszuziehen. Im Juni 2017 gab es die ersten Gespräche über den geplanten Abriss der abgewohnten Gebäude, es folgten Infoveranstaltungen, Anschreiben und Anrufe. „Wir haben sie so oft angeschrieben“, sagt Gerhild Gössing, die Sprecherin der Gebag. Doch es kam keine Antwort. „Sie hat auch nicht aufgemacht.“ Schließlich kam es im Januar zur Zwangsräumung.
Die letzte Mieterin musste zwangsgeräumt werden
Allerdings sagt Gerhild Gössing: „Es war vielleicht ganz gut, dass wir geholfen haben.“ Die Mieterin sei schon über 80, sie habe den Umzug alleine mutmaßlich auch nicht mehr bewältigen können. Zwar kam der unfreiwillig, mit Gerichtsvollzieher und dem Umzugswagen. Aber auch in Begleitung der Caritas, um die alte Dame aufzufangen. Die habe sich dann auch nicht weiter gewehrt und sei in einer anderen Bestandswohnung der Gebag untergebracht worden. Den Umzug musste die alte Dame nicht zahlen – anders als bei Zwangsräumungen üblich. Die Kosten übernahm die Gebag.